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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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und das Gesicht halb im Schatten liegend.
    “Rafik, was machst du hier?”
    “Ich wollte ein bisschen frische Luft schnappen, und ich brauchte einen Tapetenwechsel. Außerdem war die Stadt langweilig ohne dich.”
    Sie lachte beinah über diese lahme Ausrede. “Ich glaube kaum, dass du dich in der Stadt langweilst, nur weil ich nicht da bin. Was hast du in den letzten dreißig Jahren ohne mich gemacht?”
    “Ich weiß es nicht. Es ist schön hier, genau wie du gesagt hattest. Ich bin froh, gekommen zu sein.”
    “Du hast ein Zimmer hier?” Sie schaute sich um, immer noch schockiert bei der Vorstellung, dass Rafik in Monterey war.
    “Obwohl ihr Lehrer euch hier ganz schön breitgemacht habt, gab es zum Glück noch ein freies Häuschen für mich.” Er nahm ihr die Mappe ab, als wäre sie zu schwer für ein zierliches Ding wie sie, und als wäre es die natürlichste Sache der Welt, dass er ihre Sachen trug. Dann hakte er ihren Arm bei sich ein, als gehöre sie zu ihm.
    Anne unterdrückte den Impuls, ihren Arm wieder wegzuziehen und ihm zu sagen, dass sie schon allein zurechtkäme. Schließlich hatte er den ganzen Weg zurückgelegt, um … um was zu tun? Frische Luft zu schnappen? Der Langeweile zu entkommen? Sie zu sehen? Sehr unwahrscheinlich. Sie wusste nicht, was sie denken sollte.
    “Du solltest nicht allein im Dunkeln herumlaufen. Wo ist deine Freundin?”
    “Jean? Sie hat sich heute schon früh aufgemacht. Ihr Mann ist bei ihr. Er hat sich in letzter Minute entschieden, mitzukommen und die Gegend zu genießen.” Unerwähnt blieb, dass er sich entschlossen hatte, seine Frau in dieser idyllischen Umgebung zu genießen. Anne hatte das Leuchten in den Augen ihrer Freundin bemerkt, als diese ihr von den veränderten Plänen erzählt hatte.
    “Sollte sie nicht deine Zimmergenossin sein?”
    “Richtig. Aber ihr Mann hat auch eine Hütte gemietet. Sie hat einen Ehemann für das Wochenende gewonnen, und ich habe eine Zimmergenossin verloren.”
    “Wie schade”, bedauerte er. Allerdings klang er nicht wirklich enttäuscht. “Dann bringe ich dich zu deiner Hütte.”
    “Danke, aber …” Aber was? Ihr fiel kein Grund ein, warum er sie nicht so weit begleiten sollte. Diesmal wollte sie nicht so unhöflich sein wie beim letzten Mal, als sie sich geweigert hatte, ihn in ihr Haus zu lassen. Wenn er noch auf einen Kaffee hereinkam, würde das keinen Schaden anrichten.
    Als sie die Einladung aussprach, zögerte er keinen Moment. Wahrscheinlich erinnerte auch er sich an das letzte Mal. Überrascht stellte sie fest, dass eine Flasche Wein vor ihrer Tür stand. Daran klebte ein Zettel von Jean, den sie laut vorlas.
    “Tut mir leid, dich im Stich gelassen zu haben. Hier ist eine Flasche Wein zur Gesellschaft. Zwar nicht ganz so alt wie ich, aber genieße sie trotzdem! Ich sehe dich morgen.”
    “Nett von deiner Freundin”, bemerkte Rafik. Rasch machte er es sich in ihrem Zimmer bequem, schürte das Feuer, während sie Wasser in die Kaffeemaschine füllte.
    “Soll ich den Wein öffnen, oder nimmst du deine Antihistamine?”
    Sie errötete bei der Erinnerung an das letzte Mal, als sie Medikamente mit Alkohol kombiniert hatte. “Gern. Heute Abend werde ich schon ein Glas vertragen.”
    “Falls nicht, hast du es jedenfalls nicht weit zum Schlafen”, meinte er mit einem Blick zu dem riesigen Bett, das den Raum dominierte.
    “Heute wird nichts dergleichen passieren, keine Bange. Ich habe meine Lektion gelernt. Niemals Tabletten und Alkohol gleichzeitig. Ich werde nie vergessen, wie …”
    “Wie du mit mir geschlafen hast?” In seinen Augen zeigte sich ein Funkeln, als er ihr den Wein einschenkte.
    “An den Teil erinnere ich mich nicht”, antwortete sie steif. Schon wieder nahm er sie auf den Arm. Sie wusste nicht, ob sie sich jemals daran gewöhnen würde. “Ich schätze, die meisten Frauen, mit denen du schläfst, vergessen das nie”, konterte sie.
    “Keine Ahnung. Ich kann nur sagen, dass es ein ungewöhnlicher Anfang war für eine Beziehung.”
    “Eine Beziehung? Haben wir die?”
    Er reichte ihr ein Glas Wein. “Wie würdest du es denn bezeichnen? Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir wirklich verlobt sind, manchmal, dass ich dich gerade erst kennenlerne.”
    Was sie darauf erwidern sollte, wusste sie nicht. Doch auch ihr wurde klar, dass sie sich daran gewöhnte, ihn um sich zu haben. Er erhob sein Glas.
    “Darauf, dass ich dich noch besser kennenlerne.” Seine tiefe Stimme klang dabei so voller

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