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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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die Wange hinablief.
    “Anne, was ist los? Was habe ich gesagt, um dich zum Weinen zu bringen?”
    Sie griff nach ihrem Pullover und zog ihn wieder an. “Nichts. Es geht nicht darum, was du gesagt hast, sondern was du bist.”
    “Was ich bin? Was denn?”, fragte er mit zusammengezogenen Augenbrauen.
    Sie rückte weiter von ihm weg, obwohl sie nichts anderes wollte, als in seinen Armen zu liegen. Sie wollte, dass er sie die ganze Nacht lang liebte. Sie wollte die sinnlichen Geheimnisse erfahren, die nur er kannte. Sie wollte, dass er sie mit jedem körperlichen Vergnügen in dieser Welt bekannt machte. Doch nichts von alledem würde geschehen.
    Trotz dieser Gefühle hatte sie vor langer Zeit gelernt, sich davor zu schützen, verletzt zu werden. Ihr Instinkt sagte ihr, dass dieser Mann ihr mehr wehtun konnte, als jemals jemand zuvor. Wenn sie es zuließ, würde er sie leidenschaftlich lieben und am nächsten Morgen verschwunden sein.
    Sie kam auf die Füße und stolperte zum Bettrand, wo sie sich hinsetzte und ihn anschaute. Sie schuldete ihm eine Antwort. Eine Erklärung dafür, dass sie ihn hatte glauben lassen, sie würde mit ihm schlafen.
    “Zunächst bist du ein Scheich”, begann sie, die Ellbogen auf ihren Knien und das Kinn aufgestützt.
    Er lächelte. “Das wirst du doch nicht gegen mich verwenden.”
    “Du bist ein Scheich”, wiederholte sie, “du bist reich, und du hast alles, was du willst. Ich bin eine Lehrerin. Ich arbeite für meinen Lebensunterhalt. Alles, was ich will, muss ich mir verdienen.”
    “Du tust so, als wäre ich ein verwöhntes Gör. Auch ich muss für meinen Lebensunterhalt arbeiten.”
    “Sicher. Das habe ich nicht gemeint … Was ich sagen wollte, ist, ich spiele nicht in deiner Liga.”
    “Niemanden interessiert das.”
    “Mich schon. Ich habe dir erzählt, dass ich noch Jungfrau bin. Du hast mich gefragt, warum, und ich habe dir geantwortet, dass es zum Teil an einem Mangel an Gelegenheiten lag. Jetzt weiß ich, dass das nicht alles ist. Ich werde Jungfrau bleiben, bis ich heirate. Ich möchte jemanden heiraten, der mich respektiert und liebt.”
    “Aber Anne, du hast keine Vorstellung davon, wie sehr ich dich respektiere.”
    Traurig bemerkte sie, dass er nicht von Liebe gesprochen hatte, obwohl das keine Überraschung war.
    “Ich weiß, dass du das tust. Und obwohl ich keine Ahnung habe, ob ich noch einmal jemanden treffen werde, der mir das anbietet, was du heute getan hast, werde ich mit niemandem schlafen, bis ich diese Person gefunden habe, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen will.”
    Rafiks Gesicht zeigte seine Enttäuschung. Seine Augen waren voller Traurigkeit. “Und wenn du ihn nicht findest?”
    “Wenn nicht, dann wird das nicht das Ende der Welt sein. Ich habe mein eigenes Leben. Ich bin nie auf der Suche nach einem Mann gewesen. Entweder es passiert oder auch nicht.” Sie war stolz darauf, wie nüchtern und ruhig sie klang, wo sie doch innerlich vollkommen aufgewühlt war.
    Langsam stand er auf. Zum ersten Mal, seit sie einander begegnet waren, schien er nicht zu wissen, was er als Nächstes tun sollte. Er sah so aus, als wolle er etwas sagen, sie überzeugen, ihre Meinung zu ändern. Nach einem langen, nachdenklichen Blick auf ihr Gesicht schien er seine Entscheidung getroffen zu haben.
    “Dann sage ich Gute Nacht.” Seine Stimme war nicht ganz fest. “Ich hoffe, ich habe dir dein Wochenende nicht verdorben. Das wäre das Letzte, was ich tun wollte.”
    Sie presste ihr Gesicht in ihre Hände und sah nicht auf, bis sie die Tür schließen hörte. Er war fort.
    Anne schlief nicht gut in dieser Nacht und fragte sich, wie es ihm erging. Sie wälzte sich in den Laken, als erotische Bilder von dem, was hätte sein können, sie quälten. Sie wusste, dass ihre Entscheidung richtig war, aber sie konnte dennoch die Zweifel nicht zur Ruhe bringen. Vielleicht würde sie als alte Jungfer enden. Sie hatte ihm gesagt, dass sie sich niemals nach einem Mann in ihrem Leben gesehnt habe. Das war damals. Heute war sie nicht mehr dieselbe Frau, die vor ein paar Wochen einen Scheich kennengelernt hatte.
    Am nächsten Morgen war sie fest entschlossen, sich nicht von Rafik das Wochenende verderben zu lassen. Sie hoffte, dass er nach Hause gefahren war, doch wenn nicht, war das seine Sache. Es hatte nichts mit ihr zu tun. Sie würde so viel Nutzen aus der Konferenz ziehen wie möglich. Resolut schritt sie den gewundenen Pfad zum Hauptgebäude hinunter, um zu

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