Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
Vom Netzwerk:
falsch eingeschätzt. Und nicht nur das. Auch seine eigenen Fähigkeiten hatte er nicht richtig beurteilt. Er hatte geglaubt, sie verführen zu können. Doch obwohl sie ihn scheinbar genauso sehr wollte wie er sie, hinderten ihre Skrupel sie daran, nachzugeben.
    Dafür respektierte er sie. Sie bewahrte sich für die Ehe auf. Er fragte sich, was für einen Mann sie heiraten würde, wenn es so weit war. Denn dass es dazu kommen würde, daran hegte er keine Zweifel. Sie verkörperte alles, was ein Mann sich nur wünschen konnte. Sie war schön und sexy und klug. Sogar Rahman hatte das bemerkt.
    Sie würde allerdings keinen Scheich heiraten. Diesen Punkt hatte sie sehr deutlich gemacht. Ihre Entscheidung verletzte ihn nicht, denn sie hatte das gute Recht, Scheichs für reich und verwöhnt zu halten. Daher würde er ihr erklären, dass er sie verstand und nur das Beste für sie wollte. Danach würde er die Verlobung lösen und sie in Ruhe lassen. Doch bevor er aus ihrem Leben verschwand, wünschte er sich zwei Dinge. Das Erste war unmöglich – dass er mit ihr schlafen würde – und das Zweite unwahrscheinlich; er wollte ihr beweisen, dass er nicht der verwöhnte, reiche Sohn war, für den sie ihn hielt.
    Als er sich auf den Weg zu ihrer Hütte machte, übte er im Stillen die Worte, die er zu ihr sagen wollte. Doch als er ankam, sah er, dass das Häuschen dunkel war, und auf sein Klopfen erhielt er keine Antwort. Er ging zu Jean und Art, aber auch dort war sie nicht. Jean hatte sie seit dem Nachmittag nicht mehr gesehen. Mit einem unguten Gefühl der Vorahnung steuerte er das Hauptgebäude an.
    Dort fand er nur ein paar ihrer Kollegen, die ebenfalls keine Ahnung hatten, wo sie steckte. Einer schlug vor, dass er den Strand absuchte, denn er hatte vor etwa einer Stunde jemanden dort vorbeilaufen sehen.
    Rafik runzelte die Stirn. Es war schon dunkel da draußen. Der Mond zeigte sich nicht. Wenn sie einen Spaziergang machen wollte, hätte sie längst zurück sein müssen. Es sei denn, etwas war passiert. Er sagte sich, dass das voreilige Ängste waren, dennoch wurde er seine Befürchtungen nicht los. Er musste sie finden.
    “Anne, Anne!” Es war so dunkel, dass er kaum etwas sah. Er stoppte und starrte auf den Ozean hinaus. Er hörte nichts als das Tosen des Meeres.
    Wieder stellte er sich dem Wind, rief ihren Namen, bis er heiser wurde. Er hatte keine Idee, wie weit er gelaufen war, doch da glaubte er, ihre Stimme zu hören. Er betete darum, dass es so war. Dann sah er sie vor sich auf dem Sand liegen, und sein Puls machte einen kurzen Aussetzer. Wenn ihr irgendetwas geschehen war …
    Er kniete nieder und nahm sie auf seine Arme. Anne klammerte sich fest an ihn, sodass er ihren Herzschlag spüren konnte. Eine Welle der Erleichterung durchströmte ihn.
    “Rafik”, murmelte sie. “Ich wusste, du würdest kommen.”
    “Natürlich würde ich das.” Er presste sie dicht an sich. “Was ist passiert?”
    “Mein Knöchel. Ich bin gefallen. Ich kann nicht mehr laufen.”
    “Mach dir keine Sorgen. Ich trage dich.” Er hob sie hoch, und sie schlang die Arme um seinen Nacken. Es war nicht leicht, durch den schweren Sand zurückzugehen. Doch zumindest hatte er diesmal den Wind im Rücken. Sie vergrub ihr Gesicht in seinem Pullover und sagte kein Wort.
    “Geht es dir gut?”
    “Mir ist so kalt”, flüsterte sie. Er hielt sie noch enger. Sie war nicht schwer, aber er kam langsam voran. Sein Herz hämmerte vor Anstrengung.
    Nach einer Ewigkeit, als sich seine Beine wie Blei anfühlten und seine Arme taub wurden, sah er die Lichter des Konferenzzentrums.
    “Wir haben es geschafft”, flüsterte er ihr zu.
    Sie gab etwas Unverständliches von sich.
    Er schlug den Weg zu seiner Hütte ein. Sie immer noch im Arm haltend, fischte er den Schlüssel aus seiner Hosentasche und schloss die Tür auf. Dann setzte er sie auf seinem Bett ab und brach neben ihr zusammen.
    “Du hast mir ganz schön Angst eingejagt.” Ungläubig blickte er sie an. Alles schien wie ein böser Traum. Seine schlimmsten Befürchtungen wären beinahe Wirklichkeit geworden. “Gott sei Dank habe ich dich gefunden. Was ist denn geschehen?”
    “Ich wollte einen Spaziergang am Strand machen. Ich habe gar nicht darüber nachgedacht, wo ich hinging, und plötzlich war es dunkel. Ich wollte zurücklaufen und bin über etwas gestolpert. Ich konnte nicht aufstehen. Eine Weile bin ich auf dem Boden herumgekrochen, doch dann habe ich’s aufgegeben. Es ist dieser

Weitere Kostenlose Bücher