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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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jede Nacht lieben könnte?
    Er drehte sich auf die andere Seite und befahl sich, mit diesen Träumereien aufzuhören. Morgen würden er und Anne entscheiden, wie sie die Verlobung am besten lösen könnten. Er war sich sicher, dass sie sich über ein Ende mehr als freuen würde. Es fiel weder ihr noch ihm leicht, eine Lüge zu leben. Mit dieser Entscheidung schlief er endlich ein.
    Als Anne aufwachte, war Rafik schon auf und angezogen. Sie konnte nicht sagen, ob er neben ihr geschlafen hatte. Weder anhand eines Kopfabdrucks im Kissen noch anhand seines Gesichtsausdrucks. Er hatte bereits Kaffee und Croissants für sie besorgt. “Du verwöhnst mich”, meinte sie, als er ihr das Frühstück im Bett servierte.
    “Ich versuche es, ich glaube aber nicht, dass das möglich ist.”
    “Der Doktor hatte recht”, sagte sie, nachdem sie ihren Kaffee getrunken hatte und ihren Knöchel betrachtete. “Er sieht heute noch schlimmer aus.”
    Als Jean sie besuchen kam, legte sie eine Decke über ihr Bein.
    “Es ist nichts”, beruhigte sie ihre Kollegin. “Nur eine Verstauchung. Es schaut bloß böse aus.”
    “Was für ein Pech. Du verpasst den Brunch und die Abschlussveranstaltung. Ich nehme an, ihr werdet bald zurückfahren?”
    Anne blickte zu Rafik hinüber, und er nickte. Er fragte sie nach ihrem Schlüssel und ging, um ihre Sachen zu packen. Sie hatte an diesem Wochenende ein vollkommen neues Bild von ihm gewonnen. Er war nicht der arrogante, verwöhnte, reiche Mann, für den sie ihn zuerst gehalten hatte. Stattdessen war er einfühlsam und rücksichtsvoll. Jede Frau würde sich glücklich schätzen, ihn zum Verlobten zu haben. Nur war er nicht ihr Verlobter. Egal, wie sehr sie sich das auch wünschte.

9. KAPITEL
    Am nächsten Tag ging Rafik wieder ins Büro. Nach ihrem Aufenthalt in Monterey hatte er Anne zu Hause abgesetzt und danach fast ununterbrochen an sie gedacht. Nun nahm er sich vor, endlich damit aufzuhören. Sie hatte ihm versichert, dass sie gut allein zurechtkäme und falls nicht, werde sie sich bei ihm melden. Dennoch hatte er nichts von ihr gehört. Seinem Bruder erzählte er, was am Wochenende passiert war, ließ dabei allerdings den Teil über Annes Jungfräulichkeit und ihre Absicht, sich für die Ehe aufzusparen, weg.
    “Also bist du meinem Rat gefolgt”, meinte Rahman mit einem selbstzufriedenen Grinsen. “Du hast ein romantisches Wochenende verbracht.”
    “Das könnte man wohl so sehen. Und was soll ich deiner Meinung nach nun tun?”
    “Das ist doch offensichtlich. Du musst dich um sie kümmern. Sie ist verletzt. Sie braucht dich. Die perfekte Gelegenheit, dich unabkömmlich zu machen.”
    “So einfach, wie du denkst, ist das nicht. Im Gegenteil. Die Eltern erhöhen nur den Druck in Sachen Hochzeit. Ich schätze, ich muss die Verlobung endlich lösen. Mutter und Vater werden enttäuscht sein, doch sie werden es überwinden.”
    “Das werden sie wohl”, stimmte Rahman zu. “Aber was ist mit dir?”
    “Mit mir? Ich wollte mich niemals verloben und noch viel weniger heiraten. Du solltest das nun wirklich verstehen.”
    “Niemals? Du meinst, du willst
niemals
heiraten?”
    “Wer kann das schon sagen? Ich weiß nur, wie es mir heute geht.” Doch während er dies äußerte, wurde ihm bewusst, dass er keine Ahnung hatte, wie er über die Ehe dachte. Dazu fühlte er sich zu schrecklich. Nach nur einem gemeinsamen Wochenende vermisste er sie. Er wollte für sie sorgen, sie sehen. Ob sie das allerdings auch wünschte, wusste er nicht.
    “Halt hier die Stellung”, wies er seinen überraschten Bruder an. “Ich muss etwas erledigen.”
    Als Anne die Tür nicht öffnete, ging Rafik ums Haus herum in ihren Garten, wo er sie auf einer Bank sitzen sah. Er befürchtete, sie habe den Anweisungen des Arztes zuwider gehandelt, doch dann bemerkte er, dass sie ihren Fuß hochgelegt hatte. Ob sie sich freute, ihn zu sehen, war ihrem Gesichtsausdruck nicht zu entnehmen.
    “Wie geht es deinem Knöchel?” Er kniete neben ihr nieder, um einen guten Blick auf ihren Fuß werfen zu können. Er schien noch stärker geschwollen als zuvor.
    “Er sieht schlimmer aus, als er sich anfühlt.”
    “Du bist doch nicht gelaufen, oder?”
    “Nicht weiter als bis hierhin. Aber schau.” Sie streckte ihre Hand in Richtung der ganzen Pflanzen aus, die sich in ihrem Garten befanden. “Die wurden geliefert, als ich weg war. Ich hatte ganz vergessen, wie viele ich bestellt hatte. Ich müsste sie sofort einsetzen, aber

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