JULIA EXTRA BAND 0261
nach Hause kam.
„Lily und ich wollten gerade einen Kaffee trinken.“
„Sag mir wo, und ich leiste euch Gesellschaft.“
Sie schaute Lily an, formte stumm ein Wo. Ihre Freundin antwortete, und sie gab die Information weiter.
„In zehn Minuten bin ich da.“
Ein kurzer Spaziergang, dann betraten sie das Café. Es war voll, und man musste schnell sein, um einen freien Tisch zu ergattern. Sie hatten Glück. Als sie ihre Bestellung aufgegeben hatten, tauchten zwei junge Männer auf und fragten, ob sie sich dazusetzen könnten.
„Tut mir leid, wir erwarten noch jemanden“, lehnte Lily ab, aber die beiden zogen sich Stühle heran und nahmen Platz.
„Der noch nicht hier ist.“
Tina schaute von einem zum anderen. „Wenn das ein Anmachspruch sein soll, ist er verbesserungsbedürftig.“
„Vielleicht können Sie mir dabei helfen.“
Sie hatte Mühe, nicht zu lachen. „Warum üben Sie nicht bei jemand anderem?“
„Eine ausgezeichnete Idee“, ertönte eine vertraute tiefe Stimme. Tina drehte sich um.
Nic legte ihr eine Hand auf die Schulter, beugte sich vor und streifte mit den Lippen ihre Schläfe. „Schwierigkeiten, Darling?“
„Nichts, womit Lily und ich nicht fertig würden.“ Der leichte Kuss hatte ihre Haut zum Prickeln gebracht. Stumm verfluchte sie sich für ihre Empfänglichkeit.
Er spielt nur, sagte sie sich. Gütiger Himmel, du wünschst dir doch nicht, dass er es ernst meint … oder?
Um die Täuschung vor den anderen perfekt zu machen, schenkte sie ihm ein warmes Lächeln. Die beiden Männer erhoben sich augenblicklich und verließen den Tisch.
„Hi, Lily.“ Nic setzte sich neben Tina und winkte der Kellnerin, die sofort herbeieilte, um seine Bestellung aufzunehmen.
Später erinnerte sich Tina kaum an Einzelheiten ihrer Unterhaltung, abgesehen von dem Film und Lilys amüsant hervorgebrachter Beschreibung ihrer schwierigen Kundin.
„Er ist göttlich“, schwärmte Lily leise, während sie Tina zum Abschied leicht auf die Wange küsste. „Bis morgen.“ Sie wandte sich an Nic. „Danke für den Kaffee.“
„Gern geschehen.“
Lily stieg in ihren Wagen, und Tina hob grüßend die Hand, als sie davonfuhr.
„Wo hast du geparkt?“
Sie sagte es ihm, und er begleitete sie einen halben Straßenblock weiter zu ihrem Cabrio.
„Ich stehe an der nächsten Ecke“, erklärte er, als sie aufschloss. „Warte. Ich folge dir.“
„Warum?“
„Tu es einfach, Tina.“
Sie schob das Kinn vor. „Das ist doch lächerlich.“
Nic legte den Daumen auf ihre Lippen. „Warte auf mich.“ Er drehte sich um und ging mit langen Schritten auf die Straßenecke zu.
Tina glitt hinters Steuer, startete und machte sich auf den Weg nach Rose Bay. Seit Jahren fuhr sie allein nach Hause. Warum sollte sie es jetzt nicht auch tun?
Sie verzichtete darauf, ständig in den Rückspiegel zu schauen, doch als sie die Tore zur Villa passierte, tauchte Nic hinter ihr auf. Gleichzeitig fuhren sie in die Garage. Gleichzeitig erstarben die Motoren. Zwei Türen schlossen sich im Gleichklang, während die Garagentore sich automatisch herabsenkten.
„War das ein Anflug von Trotz, oder bist du grundsätzlich entschlossen, meine Wünsche zu missachten?“ Nic klang mühsam beherrscht.
„Vielleicht beides?“
Sie maßen sich mit Blicken. Die Luft schien plötzlich elektrisch aufgeladen.
„Lass uns hineingehen.“
Tina zuckte mit den Schultern. „Ist doch ganz nett hier in der Garage, findest du nicht?“
„Soll ich dich tragen?“
Die seidige Stimme jagte ihr einen Schauer über den Rücken. „Und wenn du mich fallen lässt?“
Blitzte Humor in den dunklen Augen auf, oder bildete sie es sich nur ein?
„Beim letzten Mal hatte ich keine Probleme.“
Nichtsdestotrotz folgte sie ihm ins Haus und in die Eingangshalle.
„Wo soll die Inquisition stattfinden?“
„In der Küche?“
„Mir fällt ein Stein vom Herzen“, meinte sie ironisch. „Ich hätte mir ernsthaft Gedanken gemacht, wenn du dein Arbeitszimmer vorgeschlagen hättest.“
Minuten später standen sie sich in der geräumigen, modern eingerichteten Küche gegenüber. „Darf ich mir ein Glas Wasser nehmen, bevor du deine Standpauke hältst?“
Seine Mundwinkel zuckten leicht. „Ich möchte dich bitten, anhand eines Zeitungsartikels aus einer Melbourner Zeitungvom letzten Monat eine Frau zu identifizieren.“
Es war ihm ernst, kein Zweifel. „Du meinst, ich kenne sie?“
„Möglicherweise bist du ihr bereits begegnet.“
„Und
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