JULIA EXTRA BAND 0261
Hochzeitsritual der Reben“, hatte Luc vorhin mit leuchtenden Augen verkündet.
Rachel seufzte glücklich und kuschelte sich noch fester an ihren unglaublich attraktiven französischen Prinzen.
Ihr kam es vor, als wüsste ihr Großvater, dass sie endlich ihr wahres Glück gefunden hatte.
Wenn sie und Luc einen Sohn bekommen sollten, würde sie ihn Guillaume Valentine Chartier nennen. Falls es ein Mädchen würde, sollte es Rebecca heißen.
Voller Ungeduld, was Luc zu diesen Namen sagen würde, küsste sie ihn stürmisch, damit er endlich aufwachte.
„Ich habe auf dich gewartet“, flüsterte er und erwiderte leidenschaftlich ihre Zärtlichkeiten.
Bis sie ihre Antwort erhielt, würde es sicher noch eine Weile dauern.
Eine himmlische Weile. Denn sie war nach Hause in Gottes Garten gekommen, mit ihrem Ehemann. Sie hatten alle Zeit der Welt …
– ENDE –
Susan Stephens
Maskenball in Venedig
K aum in Venedig angekommen, begegnet Nell ihm erneut: Dr. Luca Barbaro ist genauso kompetent, genauso attraktiv wie damals – und scheint auch noch genauso arrogant zu sein! Nell beschließt, ihm lieber aus dem Weg zu gehen. Bis Luca sie mit einer Einladung zu einem Maskenball überrascht. Inmitten des ausgelassenen Treibens beginnt für Nell ein verführerisches Spiel. Denn während sie und Luca ihre Gesichter hinter kunstvollen Masken verbergen, offenbaren ihre Herzen endlich ihre geheime Sehnsucht ...
1. KAPITEL
Überrascht blieben die Passanten stehen, als Nell entsetzt aufschrie. Die Szene wirkte wie aus einem düsteren Film: Auf der Brücke über den Kanal hielt ein großer, dunkler Mann ein zierliches Mädchen in seinen Armen. Aus der schwankenden Gondel sah die verzweifelte Mutter zu ihm auf und streckte die Arme vergeblich nach ihrem Kind aus.
„Was zum Teufel haben Sie sich dabei gedacht?“, griff sie den Gondoliere an, der die kleine Molly dem Fremden gereicht hatte. Dass er nur versucht hatte, ihr das Aussteigen zu erleichtern, erkannte sie in ihrer Panik nicht.
Sie stieg hastig aus der Gondel und stolperte gleich darauf auf dem feuchten Kopfsteinpflaster. Um sie an einem Sturz zu hindern, griff der fremde Mann ihren Arm und stützte sie. Zornig schüttelte sie seine Hand ab. Molly lag wie eine leblose Puppe in seinem Arm.
„So, und nun geben Sie sie mir zurück!“ Die Menschen starrten sie neugierig an, doch Nell kümmerte das nicht. Sie hatte nur ein Ziel vor Augen: ihre Tochter Molly. Während sie im gemächlichen Tempo den Kanal entlanggefahren waren, war Molly plötzlich in einen so tiefen Schlaf gefallen, dass es Nell unmöglich gewesen war, sie wieder aufzuwecken. Dieser unnatürliche Schlaf hatte Nell in Panik versetzt. Und nun hatte dieser Mann ihr Molly entrissen.
„Nein.“ Die tiefe Stimme hatte einen leichten Akzent.
Er weigerte sich? Nell sah sich nach Hilfe um, doch niemand machte Anstalten, ihr zu helfen. Die Passanten gingen bereits wieder ihrer gewohnten Wege.
Der Mann war schätzungsweise Mitte zwanzig und ganz offensichtlich gewohnt, dass ihm nicht widersprochen wurde. Er trug Kleidung, die sich nur die ganz Reichen leisten konnten. Angesichts seiner Aufmachung fühlte sich Nell ärmlich, ängstlich, aber zugleich auch unglaublich wütend.
„Beruhigen Sie sich doch erst einmal!“, redete er auf sie an.
„Geben Sie mir meine Tochter zurück!“ Nell hielt seinem Blick zornig stand.
„Nicht“, warnte er sie und trat einen Schritt zurück, als Nell nach dem Kind greifen wollte.
„Was erlauben Sie sich?“, fuhr sie ihn an. „Das ist meine Tochter.“
Er sah sie aus seinen dunklen Augen entschlossen an. „Sie stehen unter Schock. Wenn Sie in den Kanal stürzen, wer wird Sie dann retten?“
Ein paar Strähnen seines glänzend schwarzen Haars waren ihm in die Stirn gefallen. „Wir brauchen Hilfe. Sehen Sie das nicht?“ Nell suchte in ihrer Handtasche nach dem Handy, während die italienische Sonne auf ihre Schultern brannte. Es war unerträglich heiß. Der Mann jedoch sah aus, als hielte er sich in einem perfekt klimatisierten Raum auf.
„Sie sind außer sich“, stellte er kühl fest.
„Und das wundert Sie?“ Mit wachsendem Zorn beobachtete Nell, wie er ein Mobiltelefon aus seinem Leinenjackett zog und es ans Ohr hielt. Wahrscheinlich war das eine weitere seiner Hinhaltetaktiken.
„Wen rufen Sie an?“
Er sah sie ruhig an. „Den Notruf.“
„Den Notruf?“ Nells Mund wurde trocken. Sie wollte nicht glauben, dass das hier geschah. Molly war gerade erst
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