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JULIA EXTRA BAND 0261

JULIA EXTRA BAND 0261

Titel: JULIA EXTRA BAND 0261 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Carole Mortimer , Helen Bianchin , Rebecca Winters
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Jahrhundert stattfand. Es wäre eine einzige große Feier, hatte er ihr berichtet, und Nell fand, es hörte sich wunderbar an. Also hatte sie extra hässliche Masken gekauft und Molly erklärt, dass die Venezianer diese mit Kräutern gefüllt hatten, von denen sie geglaubt hatten, sie würden sie vor der Pest schützen.
    „Du siehst schrecklich aus“, sagte Molly, als Nell ihre Maske aufsetzte.
    „Nun, vielleicht sollte ich sie erst aufsetzen, wenn wir dort sind.“
    Molly sah aus dem Fenster zu dem anderen Schiff, das parallel zu ihnen auf die Insel zusteuerte. Beide Schiffe wurden von Fackeln erhellt. Nell konnte sehen, dass auf dem anderen Schiff viele Leute kostümiert waren. Die Frauen trugen lange edle Kleider in allen erdenklichen Farben, während die Männer eng anliegende Breeches und Umhänge gewählt hatten. Die Spannung stieg, als die Schiffe die Insel erreichten. Eswar, als reisten sie in eine andere Zeit, dachte Nell. Sie sah Molly, die sich die Nase an der Scheibe platt drückte, und musste lächeln.
    „Komm“, rief sie, als das Boot anlegte. „Wir wollen an Land.“ Molly zur Rechten und Marianna zur Linken folgte sie dem Strom von Menschen, die ins Innere der Insel drängten.
    „Bleibt zusammen. Es sind so viele Leute hier, wir wollen uns nicht aus den Augen verlieren.“
    In der Mitte des Marktplatzes gab es einen riesigen Springbrunnen, um den Stände aufgebaut worden waren. Der Platz war gesäumt von historischen Häusern, in deren Parterre kleine Boutiquen ihre Ware feilboten. Die schmiedeeisernen Balkone waren mit leuchtenden Bougainvillen bepflanzt und verliehen den alten Gemäuern eine farbenfrohe Pracht. Überall flatterten Fahnen im lauen Abendwind. Inmitten der Menschen bewegten sich Straßenkünstler auf Stelzen. Manche trugen fremdartige Masken und Hüte. Musiker erfreuten mit mittelalterlichen Klängen, wetteiferten um die Aufmerksamkeit der Gäste. Es herrschte eine unglaubliche Geräuschkulisse, die so mitreißend und beflügelnd war, dass Nell all ihre Sorgen vergaß.
    Über ihnen explodierte ein Feuerwerk, und alle um sie herum sahen zum Himmel hinauf. Dies musste der Auftakt der Feierlichkeiten sein.
    „Ich kann nichts sehen“, beklagte sich Molly.
    Die Menschenmenge war so dicht, dass sie sich schließlich in eine Ecke schoben, wo Molly sich auf eine Stufe stellen konnte und eine bessere Sicht hatte.
    „Ist das nicht wunderbar?“, rief Molly und klatschte in die Hände.
    „Herrlich“, antwortete Nell. So etwas Atemberaubendes konnte ihnen auch nur hier passieren. Die Ausgelassenheit und die vibrierende Atmosphäre spiegelte die Mentalität dieser sympathischen Menschen wider. Überall duftete es nach köstlichen Speisen, jungem Wein, Kerzenwachs und Schießpulver …
    Jetzt begannen die Menschen zu tanzen, Paare drehten sich zum Rhythmus im Kreis. Ein alter Mann mit seiner Band spielte in traditionellen Kostümen auf. Da gab es ein Akkordeon, eine Fiedel und mehrere Trommeln.
    Die meisten Menschen hatten für ihre Verkleidung einen großen Aufwand betrieben, und fast alle waren maskiert. Rasch setzte Molly ihre Maske auf, obwohl sie immer herunterrutschte. Nell bereute, dass sie nicht schon beim Kauf bemerkt hatte, dass sie viel zu groß war.
    „Ich wünschte, wir hätten auch richtige Kostüme“, sagte Molly. „Vielleicht können wir nächstes Jahr wiederkommen?“
    Nell wollte gerade verneinen, da hielt ihr jemand von hinten die Augen zu. Molly quietschte freudig auf.
    Da wusste Nell, wer es war.
    Sie wandte sich um und erblickte eine große Gestalt, vollständig in Schwarz gekleidet. Seine Maske wirkte teuflisch. „Luca?“
    Er verbeugte sich. „Hier sind alle inkognito, meine holde Dame.“
    „Aber du bist es!“ Molly starrte begeistert zu ihm auf.
    „In Venedig tragen wir Masken, damit wir alle gleich sind und selbst ein einfacher Mann wie ich seine bescheidenen Dienste drei solch schönen Damen anbieten darf.“ Er verneigte sich nun auch vor Marianna, die errötend den Blick senkte. Dann nickte er Nell zu, die nach Luft schnappte, als er ohne Umschweife Molly auf seine Schultern schwang.
    „Wollen wir gehen?“
    Lucas überraschendes Auftauchen brachte Nell ganz durcheinander. „Wohin?“, fragte sie.
    „Wohin uns die Musik führt …“
    „Ja, das ist toll“, rief Molly. „Dürfen wir?“
    Nur Lucas Mund war nicht von der Maske verdeckt, und seine Lippen wirkten noch sinnlicher, noch grausamer. Das dunkle Glitzern seines Blickes durch die

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