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JULIA EXTRA BAND 0261

JULIA EXTRA BAND 0261

Titel: JULIA EXTRA BAND 0261 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Carole Mortimer , Helen Bianchin , Rebecca Winters
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des Karnevals gelten die alten Regeln. Diese Tradition gebietet es dem Herrn, der Dame so viele Annehmlichkeiten wie möglich zu bescheren. Du musst mir schon erlauben, meine Rolle korrekt zu spielen.“
    „Es würde mir nicht im Traum einfallen, dir das zu verwehren“, lenkte sie ein. Das Spiel, inkognito hier zu sein, gefiel ihr. Es war ein schöner Gedanke, ohne eine Vergangenheit einfach neu anzufangen.
    So winkte sie Molly und Marianna nach, während das Boot auslief, und wandte sich dann wieder ihrem Begleiter zu. „Wohin werdet Ihr mich bringen, edler Herr?“
    „Zunächst braucht Ihr ein Kleid …“

9. KAPITEL
    Der Kostümladen gehörte einer Bekannten von Luca und war in einer kleinen Gasse jenseits des Platzes gelegen. Im Inneren war es dunkel wie in einem Schmuckkästchen, nur dass es hier keine Edelsteine gab, sondern kostbarste Stoffe in den elegantesten Schnitten, die der weiblichen Figur aufs Raffinierteste schmeichelten.
    Nell schnappte nach Luft, als sie sich in dem rubinroten Kleid sah, das Luca für sie ausgewählt hatte. Das Mieder stellte ihre Reize bestens zur Schau. Es hatte eine geradezu erotisierende Wirkung auf Nell, die ihre Brüste in dem geschnürten Oberteil reckte.
    „Es muss so eng sein, signora “, erklärte ihr die Verkäuferin. „So kommt Ihr Busen am besten zur Geltung.“
    Daran gab es keinen Zweifel. Ihre Brustspitzen wurden nur durch ein hauchzartes Miedertuch verdeckt, und Nell spürte, wie sie sich unwillkürlich unter dem Stoff verhärteten. Jedes Mal, wenn Nell tief einatmete, drohten sie hervorzulugen.
    Ihre Taille sah sehr schmal aus, ihr Busen mächtig, ihre Füße winzig in den hochhackigen Schuhen. Wenn sie sich bewegte, raschelte das Kleid.
    „Ihr müsst die Maske jetzt aufsetzen und den Fächer tragen“, riet ihr die Verkäuferin. Nell hatte ihre Kolombine-Maske gegen eine weiße, edel bestickte Maske eingetauscht. Die Frau hatte ihr Haar hoch aufgesteckt, sodass die glänzenden Strähnen von Strasskämmen gehalten wurden. Einzelne weiche Locken umspielten ihr Gesicht.
    Die Verkäuferin trat einen Schritt zurück und bewunderte ihr Werk. „Ihr seht wunderschön aus, signora … Wie eine echteDame vom Hof.“
    „So fühle ich mich auch“, gestand Nell und lächelte ihr Spiegelbild an.
    „Wollt Ihr Euch jetzt dem Gentleman zeigen, der Euch herbrachte?“
    Mit einem letzten Blick auf die faszinierende Fremde im Spiegel neigte sie das Haupt und verließ mit raschelnden Röcken die Kabine.
    Luca war sprachlos. Glücklicherweise verlangte die Etikette in diesem Spiel, dass er sich tief vor der Dame verneigte. Seine Gefühle waren so nahe an der Oberfläche, dass er dankbar war, die Maske tragen zu müssen. „Ihr seht bezaubernd aus, signora … Das Kostüm steht Euch.“ Seine Hand zitterte leicht, als er Nells Hand ergriff. „Wollen wir unser Abenteuer fortsetzen?“
    Als er in ihre Augen sah, verdunkelten sie sich. Zwischen ihnen herrschte mittlerweile eine ganz neue Vertrautheit, die beinahe noch unwiderstehlicher war als die körperliche Anziehungskraft. Nell war atemberaubend schön, vielleicht die schönste Frau des ganzen Karnevals. Und sie gehörte ihm.
    Die Musik war leiser und langsamer geworden, als sie auf den Platz zurückkehrten. Die Alten und die Kinder waren längst zu Bett gegangen. Aber für die schöne junge Frau in dem rubinroten Kleid und ihren gut aussehenden Gefährten mit der prachtvollen Statur begann die Nacht gerade erst.
    „Möchtet Ihr ein Glas Champagner trinken?“
    „Anstelle von Kaffee?“, gab sie heiser zurück.
    „Kaffee?“
    „Karneval?“, flüsterte sie.
    „Ihr lernt schnell“, murmelte er in ihr Ohr.
    Sie hatte nicht erwartet, dass ein Kellner einen Champagnerkübel mit Eis für sie auf den Platz brachte und dann dabei Wache hielt, bis sie getrunken hatten. „Es ist eine unglaubliche Nacht.“
    „Nein, es ist Karneval“, berichtigte sie der maskierte Mann zu ihrer Seite. Unwillkürlich erschauerte sie, als sie seinen warmen Atem an ihrem Ohr spürte. Er nahm ihre Hand. „Und nun tanzen wir …“
    Seine Berührung verursachte ihr eine wohlige Gänsehaut,die die Arme hochkroch und sich dann über ihren ganzen Körper ausbreitete. Als sie auf die Tanzfläche traten, spürte sie, wie alle Regeln des modernen Lebens von ihr abfielen. Auf den hochhackigen Schuhen bewegte sie sich im Tanz, und ihre Hüften wiegten sich, als hätten sie durch die Kleidung ein Eigenleben bekommen. Bei jeder Bewegung drohten ihre

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