JULIA EXTRA BAND 0272
weil sie mich eben angelogen hat, versuchte sich Dante einzureden.
Warum sollte er sie wohl sonst küssen wollen, außer um sie zu zwingen, zuzugeben, dass sie gelogen hatte? Er hätte sein gesamtes Vermögen verwettet, dass Taylor ihm im Bett nie etwas vorgespielt hatte, und er wollte verdammt sein, ließe er sie mit dieser Lüge durchkommen.
Er war ihr körperlich überlegen, aber sie verstand es genau, die richtigen Knöpfe zu drücken. Und wenn schon – er auch. Er würde sie küssen, bis sie – genauso wie früher – den Verstand verlor vor Verlangen, und dann würde er einen Schritt zurücktreten und kalt lächelnd sagen: Siehst du, Taylor? Das ist die Strafe für deine Lügen.
Nur deshalb küsste er sie. Oder versuchte es zumindest. Aber sie wehrte sich wie eine Wildkatze, drehte den Kopf zur Seite und schlug mit den Fäusten auf seine Schultern ein.
Als die erhoffte Wirkung ausblieb, biss sie ihn so heftig ins Ohrläppchen, dass ihm vor Schmerz die Luft wegblieb.
„Du Biest!“
„Lass mich los, du … du …“, forderte sie ihn aufgebracht auf und verpasste ihm eine Ohrfeige. Wütend packte Dante ihre Hände und presste sie an seine Brust. In diesem Moment schnellte ihr Knie hoch, aber er reagierte blitzschnell, indem er sie an sich riss. Gefangen zwischen ihm und der Wand neben der Doppeltür, war sie praktisch bewegungsunfähig.
„Lass mich los, Russo! Auf der Stelle, sonst …“
„Was sonst? Wie willst du mich davon abhalten, dir zu beweisen, dass du lügst?“
„Ich weiß nicht, wovon du redest. Ich lüge überhaupt …“
Er presste seinen Mund hart auf ihren. Doch sie biss ihn so in die Unterlippe, dass er Blut schmeckte. Er beachtete es jedoch nicht, weil er entschlossen war, diese Schlacht zu gewinnen.
Es war sein gutes Recht zu erfahren, warum sie ihn belogen hatte. Außerdem wollte er wissen, warum sie ihn verlassen hatte. Er wollte Antworten erhalten, und wenn er die nicht bekam, würde er sie sich eben mit Gewalt holen.
Dante umfasste fest Taylors Kopf und erforschte mit der Zunge ihren Mund. Dio , was für ein Gefühl, sie wieder im Arm zu halten und ihre weichen Brüste zu spüren und ihre Hüften.
Er wollte sie, und es hatte nichts damit zu tun, dass er wütend auf sie war. Es lag daran, wie sie sich anfühlte, schmeckte und wie ihre Haut duftete. All das rief die vielfältigsten Erinnerungen in ihm wach. Dabei wurde sein Kuss sanfter. Und als sie leise seufzte, verwandelte sich seine Aggression in Zärtlichkeit.
Dante spürte, dass sie bebte. Aber nicht vor Angst. Sie bebte vor Verlangen. Nach ihm. Irgendetwas in ihm brach sich Bahn. Etwas Primitives, Ursprüngliches, das er nicht benennen konnte. Er hatte plötzlich das untrügliche Gefühl, dass die Frau in seinen Armen immer noch ihm gehörte. Langsam schob er die Finger in ihr Haar.
„Sag mir, dass du mich willst“, befahl er heiser.
Tally schüttelte den Kopf. „Nein“, flüsterte sie. „Ich will dich nicht. Ich will …“
Nachdem er erneut ihren Mund erobert hatte, stieß sie diesen kleinen wilden Schrei aus, den er von früher kannte und der ihn noch immer genauso erregte. Und als sie sich auf die Zehenspitzen stellte, ihm die Arme um den Nacken legte und „Dante“ flüsterte, als wäre er der einzige Mann auf der Welt, der diese Gefühle in ihr auslösen könnte, wurde er fast wahnsinnig vor Verlangen. Es war so lange her, dass er sie geliebt hatte. Er brannte vor Leidenschaft … genau wie sie.
Blind vor Begierde und immer wieder ihren Namen flüsternd, zerrte Dante an den Knöpfen ihres Mantels. Als er sie nicht schnell genug aufbekam, fluchte er und riss sie kurzerhand auf.
Wenn er nicht auf der Stelle ihre Brüste berührte, würde er vergehen. Er konnte nicht anders, als sein Knie zwischen ihre Schenkel zu zwängen, bis sie wieder aufschrie und sich an ihm rieb, konnte nicht anders, als ihren Rock hochzuschieben, die Hand zwischen ihre Beine gleiten zu lassen und zu spüren … ja, oh, ja … wie sehr sie ihn begehrte.
Ihr Kopf sank zurück wie die vom Wind gebeugte Blüte einer Blume. Und während sie ihm mit den Fingern durchs Haar fuhr und sich ihm entgegenbog, flüsterte sie immer wieder seinen Namen.
Ohne zu wissen, was er tat, hob er sie hoch und öffnete ihre Beine. Jetzt. Jetzt gleich … würde er eins mit ihr werden und sich ganz in ihr verlieren …
„Mr. Dennison? Ich bin zwar noch nicht ganz fertig, aber ich würde jetzt trotzdem lieber gehen, bevor es da draußen richtig
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