Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA EXTRA BAND 0272

JULIA EXTRA BAND 0272

Titel: JULIA EXTRA BAND 0272 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon , Lucy Monroe , Penny Jordan , Sandra Marton
Vom Netzwerk:
bekam sie den Motor an … der aber sofort wieder erstarb.
    Ihrer Kehle entrang sich ein Aufschluchzen. „Jetzt komm schon endlich“, flüsterte sie verzweifelt, während sie erneut zu starten versuchte. „Mach schon, verdammt. Spring an!“
    „Taylor!“ Noch einmal hieb Dante mit der Faust gegen die Scheibe. „Was, zum Teufel, hast du vor?“
    Flüchten. Genau das hatte sie vor. Dante hatte alles zerstört, was sie sich in den vergangenen drei Jahren aufgebaut hatte. Mit einem Federstrich plante er, sie zu enteignen, mit einem erzwungenen Kuss hatte er ihr den Stolz geraubt und mit einer durchsichtigen Schmierenkomödie, die sie besser ganz schnell vergessen sollte, ihren guten Ruf.
    Und das alles nur, um etwas zu beweisen, was sie beide wussten: dass er brutal und herzlos war. Und dass er es immer noch schaffte, ihr eine Reaktion zu entlocken und Gefühle in ihr zu wecken.
    „Taylor!“
    Wieder versuchte sie zu starten, doch diesmal gab der Motor keinen Laut mehr von sich. Ganz ruhig bleiben, redete sie sich gut zu. Wahrscheinlich war der Motor nur zu kalt, oder sie hatte ihn absaufen lassen …
    Der Kombi wackelte unter der Wucht von Dantes Fausthieben.
    „Verflucht, hast du den Verstand verloren? Steig sofort aus! Du kannst doch nicht bei so einem Schneesturm durch die Gegend fahren!“
    Hierbleiben konnte sie erst recht nicht. Nicht mit ihm. Außerdem musste sie an Sam denken. Ob sie bei den Millers in Sicherheit war? Ganz bestimmt. Sorgen machte Tally sich trotzdem, denn möglich war alles. Wenn sie irgendetwas im Leben gelernt hatte, dann das.
    Ein letzter Versuch. Dreh den Zündschlüssel um. Tritt das Gaspedal nur ganz leicht durch …
    Fehlanzeige. Fehlanzeige! Tally schlug frustriert mit der Faust aufs Lenkrad.
    „Hör mir zu“, sagte Dante jetzt in einem Ton, als versuchte er, einem Kind gut zuzureden.
    Wie könnte sie nicht zuhören? Sie waren nur Zentimeter voneinander entfernt, lediglich getrennt durch eine dünne Glasscheibe.
    „Komm wieder rein, bis der Schneesturm vorbei ist. Ich schwöre, dass ich dich nicht mehr anrühre.“
    Fast hätte Tally laut gelacht. Offenbar kannte er die Winter in Neuengland nicht. Dieser Schneesturm konnte tagelang dauern. Und so lange sollte sie mit ihm in der Bank bleiben? Niemals!
    „Taylor, sei vernünftig. Wir holen Hilfe. Hier gibt es doch bestimmt Schneepflüge, oder?“
    Natürlich gab es welche. Würde aber das Telefon funktionieren? Bei Unwetter brachen immer zuerst diese Leitungen zusammen.
    „Verdammt“, brüllte Dante. „Hältst du es nicht mal ein paar Stunden ohne deinen Liebhaber aus? Willst du wirklich dein Leben aufs Spiel setzen, nur um bei ihm zu sein?“
    Bei diesen Worten rüttelte er an der Tür wie ein Irrer – und plötzlich ging sie auf. Tally streckte die Hand nach dem Griff aus, aber Dante beugte sich bereits ins Auto, zog Tally herausund rannte mit ihr auf dem Arm durch den Schneesturm zur Bank, wo er sie vor dem Eingang auf die Beine stellte.
    „Und lauf ja nicht wieder weg“, befahl er bestimmt. „Sobald wir drin sind, rufe ich die Polizei. Du kannst dich ja solange in einen Tresor einsperren.“
    Dann wollte er die Eingangstür öffnen, was ihm aber nicht gelang. Während er etwas vor sich hin brummelte, packte er den kupfernen Türgriff mit beiden Händen und riss mit aller Kraft daran. Vergebens.
    Dante, den es rasend machte, wenn er eine Situation nicht beherrschte, fluchte. Offenbar war das Türschloss mit einer Alarmanlage verbunden, sodass sich die Tür erst am Montag wieder öffnen ließ.
    In Schneestürmen wie diesem fanden Menschen oft genug den Tod, das wussten sowohl Tally als auch er. Wortlos hob er sie wieder hoch, und diesmal wehrte sie sich nicht. Der Boden war so glatt, dass Dante das Gleichgewicht zu verlieren drohte, sodass Tally ihm automatisch ihre Arme um den Nacken legte. Der Schnee knirschte unter seinen Schuhen, während er mit ihr zu dem schwarzen Geländewagen stapfte. Dort setzte er sie ab und kramte in seinen Taschen nach dem Autoschlüssel. Wenig später saßen sie beide im Auto, wo Dante sein Handy herausholte und aufklappte.
    „Das kannst du vergessen“, sagte Tally erschöpft, während sie sich im Sitz zurücklehnte. „Es wird nicht funktionieren.“
    Dante wandte sich ihr zu. Sie sah blass aus, und ihre Wut schien Resignation gewichen zu sein.
    „Gut, dann müssen wir uns eben etwas anderes überlegen“, erwiderte er gespielt munter.
    Er drehte den Zündschlüssel so weit um, dass er

Weitere Kostenlose Bücher