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JULIA EXTRA BAND 0272

JULIA EXTRA BAND 0272

Titel: JULIA EXTRA BAND 0272
Autoren: Barbara McMahon , Lucy Monroe , Penny Jordan , Sandra Marton
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den Benzinstand ablesen konnte, obwohl er ihn kannte. Er hatte unbedingt vor Taylor in der Bank sein wollen und deshalb keine Zeit mehr gehabt zu tanken. Ein kurzer Blick bestätigte seine Befürchtung.
    „Der Sprit ist fast alle. Mit Unterbrechungen können wir den Motor vielleicht noch zwanzig oder dreißig Minuten laufen lassen, aber dann …“ Dann war Feierabend. „Pass also auf“, fuhr er in aufmunterndem Ton fort. „Du bleibst hier und startest alle zehn Minuten den Motor und lässt ihn laufen, bis es einigermaßen warm ist, dann machst du ihn wieder aus. Ichversuche inzwischen Hilfe zu holen.“
    „Zu Fuß? Bist du wahnsinnig? Du würdest keine hundert Meter weit kommen.“
    „Sei froh, dann bist du mich wenigstens los“, konterte er bissig.
    Idiot, dachte sie, sagte aber nichts.
    Es gab nur eine einzige Möglichkeit. Die war zwar riskant, hierzubleiben war jedoch noch viel riskanter.
    Sie atmete tief ein und fragte: „Kannst du gut fahren?“
    „Was denkst du denn?“
    Ganz offensichtlich fühlte er sich in seiner Ehre gekränkt, und unter anderen Umständen hätte sie jetzt bestimmt gelacht.
    „Was meinst du, reicht der Sprit für fünfzehn Meilen?“
    Er nickte. „Ich denke schon.“
    „Gut, dann fahren wir zu mir. Mein Nachbar hat einen Truck und einen Schneepflug. Er kann dich zum Highway bringen … notfalls auch abschleppen. Dort gibt es eine Tankstelle und ein Motel, wo du warten kannst, bis der Schneesturm nachgelassen hat.“
    In seiner Wange zuckte ein Muskel. Dann nickte er, startete den Motor und fuhr vom Parkplatz.
    Die Landschaft hatte sich in ein wogendes weißes Meer verwandelt. Die Windverwehungen enthüllten nur gelegentlich irgendetwas Charakteristisches, das zur Orientierung dienen konnte, aber es war genug.
    Eine knappe Stunde später erreichten sie schließlich wohlbehalten ihr Ziel. Dante war wirklich ein guter Fahrer.
    Sobald sie im Haus waren, musste Tally zu ihrem Schrecken feststellen, dass der Strom ausgefallen war, was bedeutete, dass die Telefonleitungen tot waren.
    Dante schien denselben Gedanken gehabt zu haben, denn er sagte: „Sieht ganz so aus, als ob du hier mit einem unerwünschten Gast festsitzt.“
    Tally antwortete nicht, weil ihr gerade Sams Spielsachen eingefallen waren. Lag vielleicht in der Küche irgendetwas herum? Soweit sie sich erinnern konnte, nicht, aber jetzt war es sowieso zu spät, sich den Kopf darüber zu zerbrechen.
    Sollten sie wider Erwarten über irgendetwas stolpern,würde sie sich eben etwas einfallen lassen müssen. Im Ausredenerfinden hatte sie in der vergangenen Stunde Übung bekommen.
    Sie führte Dante in die Küche und zündete zwei Kerzen an, von denen sie eine auf die Spüle und die andere auf den runden Holztisch am Fenster stellte. Dabei schauderte sie vor Kälte. Die Küche war der kleinste Raum im Haus, aber ohne Heizung war es hier kalt wie in einer Kühlkammer.
    „Frierst du?“
    „Nein, alles ist okay.“
    Dante runzelte die Stirn, dann zog er seine Lederjacke aus, ging zu Tally und legte sie ihr um die Schultern. „Du konntest noch nie gut lügen, cara .“
    „Ich brauche deine Jacke nicht …“
    „Behalt sie an, bis es etwas wärmer ist.“ Er deutete mit dem Kopf auf den alten gemauerten Kamin, der fast eine ganze Wand einnahm. „Ist der echt?“
    „Was glaubst du denn“, murmelte Tally, wobei sie sich verzweifelt bemühte, nicht den Duft einzuatmen, der von der Jacke ausging. „Du bist hier in New England und nicht in Manhattan. Hier hat kein Mensch Zeit, anderen etwas vorzumachen.“
    Um seine Mundwinkel zuckte ein Lächeln. „Aha.“ Dann streckte er die Hand aus. „Wenn du mir die Streichhölzer gibst, mache ich ihn an.“
    „Nicht nötig.“
    „Gar nichts ist nötig“, sagte er schroff. „Jedenfalls nicht, soweit es mich betrifft, richtig?“
    Als sie nicht antwortete, fuhr er fort: „Hör zu, ich verstehe ja, dass du es nicht erwarten kannst, mich endlich loszuwerden, wenn ich aber schon hier sein muss, will ich wenigstens nicht erfrieren. Also gib mir jetzt endlich Streichhölzer.“
    Er hatte recht, auch wenn sie es nur ungern zugab. Sie warf ihm die Streichholzschachtel zu und beobachtete, wie er sich vor den alten gemauerten Kamin ihrer Großmutter kniete und Feuer machte. Sobald die Flammen hell aufloderten, begann sie sich wohler zu fühlen, und sie ging mit ausgestreckten Händen ans Feuer, um sich zu wärmen.
    „Besser so?“
    Tally nickte. Jetzt konnten sie nur noch warten, bis
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