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JULIA EXTRA BAND 0272

JULIA EXTRA BAND 0272

Titel: JULIA EXTRA BAND 0272
Autoren: Barbara McMahon , Lucy Monroe , Penny Jordan , Sandra Marton
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entdeckt hatte.
    „Vielleicht hat Tansy nach Jonathans Tod kein neues Tagebuch zu schreiben begonnen“, meinte Cath und warf einen kurzen Blick in ein weiteres Buch von dem Stoß. Nach ihrem Telefonat hatte Jake ihr sein System erklärt, und sie hatte sich sogleich auf die Suche nach einem etwaigen Fortsetzungsband gemacht. „Oh, ich glaube doch. Hör mal, was hier steht:
    Heute habe ich ein Rotkehlchen gesehen. Nun wird es wohl endlich Frühling. Der Winter ist lang gewesen, und mir ist immer noch schrecklich zumute. Jeden Tag besuche ich Jonathans Grab, aber ich finde keinen Trost darin. Ich habe dort eine Strauchrose gepflanzt. Er hat Rosen so geliebt.
    Jetzt zur Saatzeit schaffe ich es nicht mehr, die Farm allein zu bewirtschaften. Ich habe einen Mann für die Arbeit eingestellt. Außerdem habe ich meinen Cousin Timothy und seine Frau zu mir eingeladen, denn ich möchte hier nicht allein wohnen. Die beiden sind jung und fröhlich. Ich hoffe, dass ich auch wieder etwas Freude am Leben finde. Möglicherweise können die zwei mir dabei helfen. “
    „Sag, Jake, klingt das nicht, als hätte sie es einige Monate nach Jonathans Tod geschrieben?“
    „Das könnte gut sein. Hast du schon etwas darüber gelesen, wo er begraben wurde?“
    „Nein. Vielleicht auf dem Friedhof bei der alten Kirche an der Straße nach Williamsburg. Wir könnten hingehen und es überprüfen.“
    „Nicht bei diesen Schneeverhältnissen.“
    „Du Feigling“, erwiderte Cath neckend und widmete sich erneut ihrer Lektüre.
    Und auch Jake konzentrierte sich wieder auf das Verzeichnis, das er von den Tagebüchern anlegte.
    „Nein, das darf nicht wahr sein“, sagte sie nach einer Weile in seltsamem Ton.
    „Was darf nicht wahr sein?“
    „Sie schreibt, dass Jonathan einem Nachbarn ein graviertes goldenes Medaillon mit einer Locke von ihnen beiden zum Zeichen ihrer ewigen Verbundenheit gegeben hat, damit dieser es ihr an Weihnachten überreichte. Es war ihr liebster Besitz.“ Unwillkürlich fasste sie sich an den Hals und umschloss das Schmuckstück. „Hatte er wohl eine böse Vorahnung, dass er nicht zurückkehren würde?“
    „Möglicherweise hat er auch nur gedacht, dass er nicht rechtzeitig zum Fest zu Hause sein könnte.“
    Es berührte Cath zutiefst, dass sie Tansys Medaillon trug. Hoffentlich war die junge Frau wieder glücklich geworden – so wie sie selbst. Sie konnte es noch immer nicht glauben, dass Jake sich ihretwegen um einen neuen Job bemühte. Wie sehr musste er sie lieben. Sie selbst würde in große Bedrängnis geraten, wenn sie um seinetwillen auf die Ausübung ihrer Tätigkeit verzichten sollte. Nicht, dass er sie darum gebeten hätte. Er hatte lediglich erwähnt, sie könne mit ihm reisen.
    Heißt das, dass ich ihn weniger liebe als er mich?, fragte sie sich, und ihr wurde etwas seltsam zumute. Warum würde sie ihre Beschäftigung nicht für den Mann aufgeben wollen, den sie liebte – egal, ob er sie dazu aufforderte oder nicht? Eine Partnerschaft beruhte auf Gegenseitigkeit. Opfer konnten nicht nur von einem gebracht werden. War es egoistisch von ihr gewesen, von ihm zu verlangen, er solle sich beruflich verändern? Sie wollte, dass ihr Mann jeden Abend nach Hause kam – aber das musste nicht zwangsläufig Washington sein. Hatte sie zu viel erwartet?
    Sie war sich in den zurückliegenden Wochen so sicher gewesen, dass ihre Entscheidung, sich von Jake zu trennen, richtig war. Doch nach den gemeinsamen letzten Tagen konnte sie sich nicht mehr vorstellen, in Zukunft ohne ihn zu sein. Und wenn er einen Arbeitsplatz in den Staaten fand, würden sie ein normales Familienleben führen können.
    Eine tiefe Traurigkeit beschlich sie. War es wegen Tansy, der im Gegensatz zu ihr kein Happy End vergönnt gewesen war? Cath versuchte, die melancholische Stimmung zu vertreiben. Tansys Leben war nicht wirklich mit ihrem vergleichbar. Zwar waren ihre beiden Männer länger weg gewesen, und sie hatten sie entsetzlich vermisst und Angst um sie ausgestanden, aber anders als Jonathan war Jake wohlbehalten zu ihr zurückgekehrt. Und weiter wollte sie jetzt nicht darüber nachdenken.
    Nachdem sie sich den Braten hatten schmecken lassen, der Cath vorzüglich gelungen war, brachten sie am späteren Nachmittag die Plätzchen zu Mrs. Watson, die sie herzlich empfing. Jake hätte gern auf diesen Besuch verzichtet, machte jedoch gute Miene zum bösen Spiel und zeigte sich ausgesprochen umgänglich. Er plauderte mit Bart über Fußball und
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