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JULIA EXTRA BAND 0272

JULIA EXTRA BAND 0272

Titel: JULIA EXTRA BAND 0272 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon , Lucy Monroe , Penny Jordan , Sandra Marton
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wenn sie ihn dabei ertappte, wie er sie aus den Augenwinkeln musterte, hätte sie am liebsten geweint.
    Ihr war bewusst, dass er anfing, sich mit ihr zu langweilen. Sie kam ihm nur zuvor, indem sie die Affäre mit ihm beendete. So war es für sie einfach weniger demütigend. Außerdem war es der einzige Weg, ihr Geheimnis zu bewahren – ein Geheimnis, das sie unter keinen Umständen preisgeben durfte.
    Deshalb hatte sie beschlossen, wieder in ihre Heimatstadt zurückzukehren, in das Haus, das sie von ihrer Großmutter geerbt hatte. Aber das wusste er nicht. Er wusste gar nichts von ihr. In den sechs Monaten ihrer Affäre hatte er ihr keine einzige persönliche Frage gestellt. Bei ihm war es immer nur um Belanglosigkeiten gegangen.
    Wo möchtest du zu Abend essen, im Chez Nicole oder im L’Etoile? , hatte er von ihr wissen wollen oder gefragt: Soll ich Karten fürs Ballett besorgen, oder willst du lieber ins Konzert gehen?
    Lauter Dinge, die jeder Mann jede x-beliebige Frau fragen konnte. Nie etwas Wichtiges.
    Natürlich hatte er sie auch andere Dinge gefragt. Flüsternd, mit dieser heiseren Stimme, die schon allein für sich ein Aphrodisiakum war. Bei der Erinnerung an diese Momente begannihr Herz schneller zu schlagen.
    „Idiot“, rief Tally sich jetzt scharf zur Ordnung.
    Der Sex mit Dante war toll gewesen. Es war aber eben nur Sex gewesen, auch wenn sie manchmal vor Glück geweint hatte. Und ganz bestimmt war es keine Entschädigung dafür gewesen, dass Dante nicht eine einzige Nacht bis zum Morgen in ihrem Bett verbracht hatte.
    Bitte bleib , hatte sie so oft sagen wollen, aber dann hatte sie es sich doch verkniffen. Nur dieses eine Mal, an seinem Geburtstag, waren ihr die Worte versehentlich herausgerutscht … Dieses eine Mal hatte sie vergessen, dass ihr Liebhaber zwar ihren Körper wollte, nicht aber ihr Herz.
    Tally drehte sich wieder zum Fenster um.
    Na und? Warum sollte sie sich einen dieser Männer wünschen, die eine Frau erst an sich banden, indem sie ihr ein Kind machten, und sich dann mit anderen Frauen vergnügten?
    Ihre seltsame Gemütsverfassung rührte bestimmt nur daher, weil sie wegen des Termins mit Walter Dennison beunruhigt war, oder etwa nicht? Sobald sie das Treffen hinter sich hatte, würde sich ihre Nervosität gelegt haben. Davon abgesehen sollte sie sich jetzt wohl besser langsam auf den Weg machen. Immerhin hatte Walter Dennison sie ausdrücklich um Pünktlichkeit gebeten.
    Die Wettervorhersage war wie üblich falsch gewesen. Frau Holle schüttelte bereits emsig ihre Federbetten über der Stadt aus, als Tally losfuhr.
    Eine makellose weiße Schneedecke lag über der Landschaft, die sich auf einer Weihnachtskarte wunderbar gemacht hätte. Dass die steil abfallende kurvenreiche Straße ins Dorf an einigen Stellen bereits mit einer glatten Eisschicht überzogen war, merkte Tally erst, als sie auf die Main Street abbog und der klapprige Kombi, der dringend neue Winterreifen benötigte, ins Schleudern geriet. Zum Glück war außer ihrem Wagen kein anderer auf der Straße, sodass Tally mit dem Schrecken davonkam.
    Auf dem Parkplatz vor der Bank standen nur zwei Fahrzeuge: ein alter brauner Lincoln, den sie als Dennisons Wagen identifizierte, und ein großer schwarzer Geländewagen, der wirkte, als könnte man in ihm sogar den Mount Everest in einemBlizzard spielend leicht bezwingen.
    Bestimmt hatte Dennison seine Angestellten wegen des bevorstehenden Schneesturms früher nach Hause geschickt. Und der Wagen gehörte wahrscheinlich einem Touristen, der auf dem Weg ins Skigebiet war und sich nur noch schnell am Automaten Geld holen wollte.
    Tally parkte und stieg aus. Noch bevor sie die Eingangstüren der Bank erreichte, kam ihr Walter Dennison bereits im Mantel entgegen.
    „Sie sind spät dran, Miss Sommers.“
    Er flüsterte fast. Dabei warf er einen verstohlenen Blick über die Schulter. Tally verspürte einen Anflug von Panik angesichts des schwarzen Autos und Dennisons blassem Gesicht. Und warum flüsterte er? War das ein Banküberfall?
    „Tut mir leid“, sagte sie und versuchte an ihm vorbeizuspähen, „aber die Straßen …“
    „Ja, ich weiß.“ Er zögerte. „Miss Sommers. Tally. Es gibt da etwas, das Sie wissen müssen.“
    Oh, nein. Sie war tatsächlich mitten in einen Überfall geplatzt …
    „Ich habe die Bank verkauft.“
    Sie blickte ihn verständnislos an. „Was?“
    „Ich habe die Bank verkauft.“
    Es war, als spräche er in einer fremden Sprache. Er hatte die

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