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JULIA EXTRA BAND 0274

JULIA EXTRA BAND 0274

Titel: JULIA EXTRA BAND 0274 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Maggie Cox , Teresa Southwick , Elizabeth Harbison
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betört, und er konnte sich ein Dutzend Arten vorstellen, auf die Isabella ihm helfen könnte, die Anspannung des Tages abzuwerfen.
    „Deine Mutter war heute Morgen da. Sie war wunderbar mit Raphael … Ich mag sie sehr“, berichtete Isabella ihm eifrig.
    „Sie hat mich angerufen, um mir alles zu erzählen. Sie ist nicht nur völlig verrückt nach ihrem Enkelsohn, sondern hatte auch eine Menge Gutes über dich zu sagen, Isabella.“
    „Es fällt einem nicht schwer, Constanza gern zu haben. Sie ist so warm, so herzlich, und wir haben über viele Dinge geredet. Zum Beispiel darüber, wie viel Unfug du als kleiner Junge gemacht hast.“
    Sie versuchte, Leandro ein Lächeln zu entlocken, doch plötzlich war da wieder dieser wachsame Gesichtsausdruck, den er manchmal zur Schau trug. Isabella beschloss, sich dadurch nicht von dem abhalten zu lassen, was sie ihm sagen wollte. Sie wünschte sich so dringend ein offenes Gespräch mit ihm.
    „Und worüber noch?“, hakte er nach.
    „Wir haben auch etwas über deinen Vater gesprochen.“
    „Wirklich?“ Der Schmerz und die Wut, die in seinen Augen aufblitzten, ließen Isabella erstarren.

9. KAPITEL
    „Ja, wirklich. Leandro, willst du es bis in alle Ewigkeit vermeiden, mit mir über deinen Vater zu sprechen? Er war ganz offensichtlich ein sehr wichtiger Teil deines Lebens, und ich kann sehen, dass sein Tod dich noch immer sehr schmerzt. Wenn du nur mit mir darüber sprechen würdest, ich weiß, dass ich dir helfen könnte …“
    „Ich verarbeite das auf meine Art – so, wie ich das bereits seit siebzehn Monaten getan habe. Ich brauche keine Hilfe!“
    Das Leid, das sich auf seinem Gesicht abzeichnete, tat Isabella weh. Nun wünschte sie, sie hätte einen besseren Augenblick abgewartet, dieses Thema anzusprechen. Andererseits fragte sie sich, wie sie es vermeiden sollten, darüber zu sprechen, nachdem Leandros Mutter Isabella so offen davon berichtet hatte.
    „Du willst mich also ausschließen? Mir nicht einmal die Möglichkeit geben, dich zu trösten?“
    „Meine Mutter hätte nicht mit dir über ihn sprechen sollen.“
    „Warum nicht? Wenn sie mir vertrauen konnte, warum kannst du es nicht auch, Leandro?“
    „Weil ich es nicht kann! Darum!“
    Der wütende Klang seiner Stimme ließ Isabella zusammenzucken. „In Ordnung. Ich sehe, dass du noch nicht bereit bist, darüber zu sprechen, und werde jetzt im Moment nicht weiter darauf beharren.“
    „Wie geht es Raphael? Ich weiß, dass er schon schläft, aber ich will ihn sehen.“
    Schon auf dem Weg zur Tür blieb Leandro widerstrebend stehen, um Isabellas Erwiderung zu hören. Es schien, als könne er es gar nicht erwarten, von ihr wegzukommen. Verletzt durch sein mangelndes Vertrauen in sie, aber dennoch entschlossen, irgendwie zu ihm durchzudringen, schluckte sie ihren Schmerz hinunter und bewegte sich ebenfalls zur Tür. „Ich komme mit dir.“
    „Nein.“ Seine grauen Augen flackerten missbilligend auf. „Ich würde gern etwas Zeit mit meinem Sohn verbringen, allein. Vielleicht könntest du so gut sein, inzwischen eine Flasche Wein für uns zu öffnen und uns jedem ein Glas einschenken?!“
    Isabella wusste kaum, wie sie mit dem Gefühl der Zurückweisung fertig werden sollte, doch sie zuckte mit den Schultern und erwiderte so gelassen wie möglich: „In Ordnung. Dann bis gleich.“
    Als Leandro auf dem Bettrand saß und seinen friedlich schlafenden Sohn in seiner Wiege betrachtete, gab er endlich seinemGefühlsansturm nach. Die Schleusen öffneten sich, und er konnte die Tränen nicht länger zurückhalten. Wenn doch nur sein Vater noch lebte und seinen perfekten Enkelsohn sehen könnte! Leandro vermisste seine unerschütterliche Liebe, die ihm erlaubt hatte, einfach er selbst zu sein, die Freude und den Stolz in Vincentes Gesicht, als seinem Sohn endlich Anerkennung und Bewunderung für sein Werk zuteil wurde, seine weisen und gut durchdachten Ratschläge …
    Seinen Vater und besten Freund verloren zu haben war schlimmer, als eines seiner Gliedmaßen zu verlieren. Ein Arm oder Bein konnte durch ein künstliches Glied ersetzt werden, und der Mensch konnte noch immer funktionieren … und die Wunde konnte heilen. Aber er wusste nicht, ob er es je schaffen würde, mit dem plötzlichen Verlust seines Vaters fertig zu werden.
    Doch als Leandro jetzt auf seinen schlafenden Sohn hinabsah, verspürte er nicht nur einen heftigen väterlichen Stolz, sondern auch einen tiefgreifenden Trost. Plötzlich wurde ihm

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