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JULIA EXTRA Band 0276

JULIA EXTRA Band 0276

Titel: JULIA EXTRA Band 0276 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer , Liz Fielding , Marion Lennox , Kathryn Ross
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Kindern geübt, um eine letzte Bindung an ihre Mutter und Großmutter aufrechtzuerhalten.“
    „Wie vorausschauend.“
    „Ja, nicht wahr? Wenn man bedenkt, dass ich vor einem Monat noch keine Ahnung davon hatte, dass ich den Kronprinzen von Monte Estella großziehe …“
    Max setzte zu einer Antwort an, besann sich aber anders und presste die Lippen zusammen. „Levout wird heute mit uns zu Abend essen“, sagte er unvermittelt.
    „Gibt’s Toast und Rührei im Kinderzimmer?“
    „Fordere dein Glück nicht zu sehr heraus“, knurrte Max. „Hast du irgendetwas Formelles zum Anziehen fürs Dinner?“
    Phillippa schaute an ihren nassen Jeans hinunter auf ihre nackten Füße und musste unwillkürlich lachen. „Sicher, so formell du nur willst. Wie wäre es mit trockenen Jeans?“
    „Phillippa!“
    „Sei doch nicht so schrecklich steif, Max. Keine Angst, ich werde dich schon nicht blamieren.“ Damit befreite sie ihren Arm aus seinem Griff und lief leichtfüßig die Marmortreppen hinauf.
    Als Max ihr langsam folgte, wurde er in der Eingangshalle von einem alten Mann in gestreifter Livree angesprochen. Hinter ihm standen zwei Lakaien mit großen Schachteln auf den Armen.
    „Verzeihen Sie, Monsieur“, sagte der alte Diener in der Landessprache, aber mit einem starken englischen Akzent.
    „Sie sind …?“
    „Blake. Ich war der Kammerdiener des letzten Prinzen und zuvor der seines Vaters.“
    „Das ist nicht Ihr Ernst! So etwas gibt es noch?“
    „Ja, Euer Hoheit. Ich kannte auch Ihre Mutter“, fügte er freundlich hinzu. „Und Ihren Vater.“
    „Ach ja …“ Max dachte an die Unterlagen, die er am Nachmittag zur Einsicht von Levout angefordert hatte. Offenbar wimmelte es im Schloss von Bediensteten wie Blake. Wenn Max sich richtig erinnerte, stand der alte Mann seit über sechzig Jahren im Dienst der Fürstenfamilie, und das für einen Hungerlohn und ohne Aussicht auf Pension. Einer der Punkte, die Max neben anderen bereits ganz oben auf seine Agenda gesetzt hatte.
    „Dies ist Ihr offizielles Staatsornat“, erklärte Blake, nahm einem der Lakaien eine große Schachtel ab und hielt sie Max entgegen. Seine Hände zitterten so heftig, als leide er unter Parkinson. „Als Sie kurz vor Ihrer Australienreise hier im Schloss waren, hinterließen Sie einige Kleidungsstücke, von denen Ihre Maße genommen wurden, um die Uniform anfertigen zu lassen. Dem Personal würde es sehr viel bedeuten, wenn Sie anlässlich Ihres ersten offiziellen Dinners im Schloss das volle Ornat tragen würden, Euer Hoheit …“
    Bei den letzten Worten bebte Blakes Stimme vor Rührung.
    Max starrte den alten Diener sprachlos an. „Volles Ornat …“, wiederholte er dann wie betäubt.
    „Wie es dem Prinzen … dem Prinzregenten zusteht und geziemt. Sie wissen sicher, dass wir alle große Angst hatten, die Monarchie würde sterben. Als heute das fröhliche Lachen der Kinder durchs Schloss schallte, war die gesamte Dienerschaft von Herzen dankbar. Aber der kleine Prinz ist erst acht Jahre alt, und er braucht Sie an seiner Seite. Da Sie zugestimmt haben, Prinzregent zu werden, sind Sie es auch, der in den nächsten dreizehn Jahren die Geschicke unseres Landes lenkt.“
    Blake machte eine kleine Pause und schaute Max eindringlich in die Augen. „Und damit sollten Sie gleich heute Abend beginnen.“
    „Nein, ich …“
    „Levout sagt, Sie seien nicht mehr als eine Marionette.“ Blake senkte die Stimme zu einem Flüstern. „Zeigen Sie ihm, wie sehr er sich irrt, Euer Hoheit.“
    „Nennen Sie mich nicht so! Sie wissen doch gar nicht …“
    „Nein, ich bin nur Ihr Kammerdiener, Monsieur“, unterbrach ihn der alte Mann. „Und ein sehr guter Freund Ihrer Mutter. Doch egal, wie Sie selbst Ihre Rolle hier sehen, heute Abend müssen Sie vor der Presse ein öffentliches Statement abgeben. Ich schlage einen Fototermin in der Halle vor. Gleich nach dem Dinner.“
    „Heute Abend? Wir können Phillippa doch nicht ohne Vorwarnung der Presse ausliefern.“
    „Sollen wir es auf morgen verschieben?“
    „Frühestens in zwei, drei Tagen“, forderte Max. „Vielleicht Donnerstag.“
    „Sehr wohl, Euer Hoheit. Ich werde an entsprechender Stelle verlauten lassen, dass für Donnerstag ein offizieller Fototermin angesetzt ist. Dennoch hoffe ich, Sie tragen die Uniform zum Dinner. Nur, um Levout eine eindeutige Botschaft zu übermitteln.“
    „Ich …“
    „Er wird auch in zeremonieller Kleidung erscheinen. Sie wollen doch sicher nicht hinter

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