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JULIA EXTRA Band 0276

JULIA EXTRA Band 0276

Titel: JULIA EXTRA Band 0276 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer , Liz Fielding , Marion Lennox , Kathryn Ross
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jemand Bescheid gesagt.“
    „Niemand wusste, wo du warst.“ Sie fuhr zu ihm herum.
    „Vergiss einen Moment, dass du mich im Stich gelassen hast. Du hast auch deine Mitarbeiter sitzen lassen, die Feier und die Familie.“
    „Lou …“ Eine solche Reaktion hatte er nicht erwartet. „Ich musste die Freundin des Mannes nach Hause bringen, bevor seine Frau eintraf.“
    „Das ist doch gar nicht deine Aufgabe.“
    „Dann hätte sie ihm im Krankenhaus eine Szene gemacht. Er stand kurz vor einem Herzinfarkt! Und ich wollte nicht, dass für seine Frau eine Welt zusammenbricht.“
    „Du wolltest also die Ehefrau retten.“
    „Dann verstehst du mich also?“
    „Selbstverständlich verstehe ich.“
    Als sie seinen Wagen hörte, war ihr erster Gedanke, sein Klingeln zu ignorieren. Doch sie war sich mehr als das schuldig. Sie musste sich ihm stellen. Deshalb schlüpfte sie wieder in ihr Abendkleid, obwohl sie schon halb umgezogen gewesen war.
    Heute Abend hatte er nicht nur sie im Stich gelassen, sondern die ganze Familie. „War es das dann?“
    „Du willst, dass ich wieder gehe?“
    „Du hast dich entschuldigt. Damit wäre alles gesagt.“
    „Sei nicht so, Lou. Es war ein Notfall.“ Er zog ein Schmuckkästchen aus der Tasche und zeigte ihr den Ring.
    „Also stimmt es. Du warst bei Garrard’s. Einer der Gäste hat dich gesehen. Da er bei der Presse ist, bekommen wir morgen bestimmt etwas zu lesen.“
    Sie nahm den Ring, betrachtete ihn und gab ihn zurück.
    „Willst du ihn nicht?“
    „Er ist wunderschön. Aber er kommt zu spät. Unglücklicherweise bist du schon mit dem Bella Lucia verheiratet.“
    „Das ist doch lächerlich.“
    „Wirklich?“ Kurz erwog sie, es ihm zu erklären, ließ den Gedanken dann aber fallen. Sie taten einander nicht gut. Was sie von ihm verlangte, konnte er ihr nicht geben, und dass sie immer die zweite Geige spielte, brach ihr beständig das Herz. „Erinnerst du dich, was ich gesagt habe, als du mich das letzte Mal hast sitzen lassen? Du weißt, dass du damals um eine allerletzte Chance gebeten hast?“
    „Ja, aber …“
    „Kein Aber.“ Traurig schüttelte sie den Kopf. „Es ist vorbei.“
    Jetzt wusste sie, warum sie seinem Antrag nicht sofort zugestimmt hatte. Ihre innere Stimme hatte sie davor gewarnt.
    So musste sich James gefühlt haben. Zu wissen, nie genauso geliebt zu werden, wie man selbst liebte. Und doch hätte sie sich am liebsten in Max’ Arme geworfen und ihn für immer festgehalten …
    „Bitte geh“, sagte sie ruhig.
    „Sehen wir uns morgen?“, brachte er schließlich heraus. „Um halb sieben?“
    Glaubte er wirklich, dass sie nach alledem zur Tagesordnung zurückkehrte?
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Du bist müde. Wir sprechen morgen weiter“, sagte er hoffnungsvoll. Dann ging er zur Tür, die sie ihm aufhielt, und damit aus ihrem Leben. Kraftlos sank Louise gegen die geschlossene Tür. Ein unaufhaltsames Schluchzen in der Brust.

11. KAPITEL
    Als Louise das erste Mal nach Melbourne reiste, floh sie vor ihrer Familie. Dieses Mal nahm sie damit wieder die Zügel ihres Lebens in die Hand, nachdem sie seit ihrer Kindheit von einer Sehnsucht nach Max besessen gewesen war. Doch die Beziehung zu ihm war zerstörerisch und schadete ihr nur.
    Sie könnte längst verheiratet sein und eigene Kinder großziehen, doch die Vergangenheit ließ sich nicht ungeschehen machen. Immerhin konnte sie auf ihren beruflichen Erfolg stolz sein. Und sie besaß eine ehrgeizige Assistentin, die sie zu ihrer Partnerin machen würde.
    Gemma könnte eine weitere Assistentin einarbeiten, mit der sie dann das Londoner Büro übernähme. Und Louise würde in Australien an der Expansion des Unternehmens arbeiten und aufhören, auf jemanden zu warten, der doch nie kam.
    Max hatte sie gefragt, ob sie ihre Verabredung um halb sieben beibehalten würden. Da es sich um eine geschäftliche Vereinbarung handelte, würde sie sie natürlich einhalten. Allerdings mit dem klitzekleinen Unterschied, dass Gemma für sie einsprang.
    Um halb sieben, kurz nach dem Start der Maschine, öffnete sie den Sicherheitsgurt, atmete tief durch und streifte die Schuhe ab. Da erblickte sie auf dem Boden neben ihrem Schuh eine Sicherheitsnadel. Louise bückte sich danach. Natürlich hatte sie Sicherheitsnadeln bei sich, aber nur in ihrer Kulturtasche, und die steckte in ihrer Reisetasche. Nachdenklich hielt sie die Nadel in der Hand. Ihr fiel ein, wie Max auf dem Flug nach Meridia die Sicherheitsnadel von ihr

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