JULIA EXTRA Band 0276
allem, oder ich schmeiße das Unternehmen hin.“
„Was? Das kannst du nicht, Max! Es ist dein Leben.“
„Du bist mein Leben. Du glaubst, ich wüsste nicht, wie du dich mit James gefühlt hast? In jeder Frau habe ich doch nur dich gesucht.“
Louise forschte in seinem Gesicht und erkannte, dass er die Wahrheit sprach.
„Aber was tust du, wenn ich ablehne?“
„Ich werde Surflehrer. Cal Jameson hat versprochen, es mir beizubringen.“
„Cal?“
„Er hat mir geholfen, deinen Flug ausfindig zu machen. Und er hat auch dafür gesorgt, dass wir Plätze nebeneinander bekommen.“
„Das war also nicht nur Glück? Du hast dafür bezahlt, dass ich einen Platz erster Klasse bekommen habe? Warum hast du bis nach dem Start gewartet?“
„Halb sieben. Ich wusste, dass du um halb sieben an mich denken würdest. Außerdem wollte ich sichergehen, dass du mir nicht fortläufst. Ich habe der Stewardess den Ring gezeigt, damit ich meinen Sitz erst später einnehmen durfte.“ Max hielt Louise den Ring hin. „Willst du meine Frau werden, Louise?“
„Surflehrer?“ Dann lachte sie. „Du bist so ein Lügner, Max Valentine.“ Doch sie streckte ihm die Linke entgegen, damit er ihr den Ring anstecken konnte.
„Heiraten wir in Queensland?“
„Ich fahre nicht nach Queensland. Ich möchte nach Melbourne, um mein Büro dort zu eröffnen“, erinnerte sie ihn.
„Ich habe im Courier davon gelesen. Aber ich fahre nach Queensland. Dort werde ich das nächste Bella Lucia eröffnen, direkt am Great Barrier Reef.“
„Hört sich fantastisch an.“
„Dann lass es uns zusammen tun. Lass uns ein ganzes Imperium errichten, wenn du es noch willst.“
„Die Vorstellung gefällt mir. Partnerin im Bella Lucia. Dann hätte ich Verantwortung.“
„Sei meine Partnerin im Bella Lucia, meine Frau, die Mutter meiner Kinder.“
„Als mein Mann, Vater meiner Kinder und mein Partner im Bella Lucia wirst du auch alle Hände voll zu tun haben.“
„Dann sagst du Ja?“
„Ja, ich sage Ja. Aber vergiss den Traum von einer stillen Hochzeit im kleinen Kreis. Diesmal musst du Farbe bekennen, Max. Brautkleid, ein Dutzend Brautjungfern und eine zu Tränen gerührte Familie, die Reis und Rosenblätter wirft.“ Sie feixte. „Kommst du damit klar?“
„Ich kann es kaum erwarten.“
„Falls du eine kleine Gedächtnisstütze benötigst“, lächelte sie und steckte ihm die Sicherheitsnadel ans Revers. „Verlier sie nicht wieder.“
In einer offenen Kutsche mit zwei Schimmeln fuhr Louise an der Kirche vor, neben ihr saß der stolze Brautvater.
Vor der Kirche fotografierten unzählige Pressefotografen die atemberaubende Braut. Jodie, Louise’ Trauzeugin, zupfte ihrer Halbschwester den Schleier zurecht.
Etliche kleine Mädchen, allesamt Töchter der Bella Lucia-Mitarbeiter, waren ihre Brautjungfern.
„Ist der Bräutigam schon eingetroffen?“, fragte John.
„Ja, als Erster“, antwortete der Pfarrer. „Das ist sicher ein gutes Zeichen.“
„Finde ich auch“, schmunzelte John und drückte Louise’ Hand.
„Sind Sie so weit?“
Louise nickte. „Und nicht weniger ungeduldig als der Bräutigam.“
Mit den ersten Klängen des Hochzeitsmarsches schritt Louise an Johns Arm das Kirchenportal hinunter. „Du bist der beste Vater, den sich eine Frau wünschen kann“, flüsterte sie.
Zu gerührt für Worte drückte John seiner Tochter nur die Hand.
Die Kirche war brechend voll. Nicht nur die enge Familie, sondern sämtliche Valentines aus allen Teilen der Welt feierten mit Louise und Max. Rachel, Luc und ihr Baby, Rebecca, Mitch und die Kinder, Emma mit ihrem König, Melissa, die nur Augen für ihren Scheich hatte, Jack und Maddie, Beverley, Daniel und Stephanie und Dominic mit Frau und Kindern. Auch Patsy und Derek saßen unter den Gästen. Doch Louise sah nur einen einzigen Menschen. Keiner der Anwesenden, nicht einmal der blendend aussehende Scheich, konnte Max das Wasser reichen. Liebe und Glück sprachen aus seinen leuchtenden Augen, als er ihr entgegentrat. Ihr Partner, Geliebter, Freund, ihr Mann.
Er nahm Louise’ Hand und führte sie an die Lippen. Ein Seufzen ging durch das Kirchenschiff, und die Zeremonie begann.
Max und Louise nahmen die Glückwünsche ihrer Gäste entgegen. Die Gästeliste las sich wie eine internationale Enzyklopädie: Gäste aus Australien, Amerika, Frankreich, Meridia, Qu’Arim … Verwandte aus Italien mischten sich unter Ivys aristokratische Familie.
Und Patsy.
Sie ging auf Louise zu,
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