JULIA EXTRA Band 0286
tragen wollen …
Ungebeten erschien vor ihrem geistigen Auge das Bild von Matts Fingern, von denen das knappe Tangahöschen baumelte, zu dem ein ebenso verführerischer BH gehörte …
Wenn sie ein derart romantisches Ereignis feiern würden, würde sie dann nicht etwas dem Anlass Entsprechendes tragen wollen, etwas, das die besondere Stimmung des Abends widerspiegelte?
Doch wenn Matt sie dabei beobachtet hätte, wie sie den aufreizenden BH anzog … wären sie dann überhaupt aus dem Haus gekommen oder nicht gleich im Bett gelandet?
Die Bilder, die sie plötzlich vor sich sah, waren so schockierend, dass sie ganz rot wurde und ihr Herzschlag sich immens beschleunigte.
Während Matt auf den Hauptausgang des Hotels zusteuerte, musste sie feststellen, dass sie nicht widerstehen konnte, die private kleine Fantasie noch ein bisschen weiterzutreiben. Über dem halb transparenten BH würde sie ein anschmiegsames Kaschmir-Top tragen. Es war jedes Mal eine sinnliche Erfahrung, Kaschmir zu berühren, und wenn es fein genug war, dann konnte Matt die Form ihrer Brüste darunter erahnen.
Sie war noch so gefangen in ihrem erotischen Tagtraum, dass Harriet erstarrte, als Matt plötzlich nach ihrer Hand griff, seine Finger mit ihren verflocht und dann den Griff verstärkte, als sie sich von ihm zu lösen versuchte.
„Wir sind furchtbar verliebt ineinander“, erklärte er auf ihren stummen Blick hin. „Erinnerst du dich?“
„Wir befinden uns mitten in einem Einkaufszentrum“, protestierte Harriet. „Die Leute erwarten nicht …“
„Nein?“, unterbrach Matt sie. „Schau mal da rüber.“
Ein paar Meter von ihnen entfernt spazierte ein Paar Hand in Hand vorüber, das ganz eindeutig nur Augen füreinander hatte. Es handelt sich nicht einmal um ein besonders junges Paar, wie Harriet feststellte. In diesem Moment blieben die beiden stehen, und der Mann flüsterte der Frau irgendetwas ins Ohr. Die schenkte ihm daraufhin ein strahlendes Lächeln, worauf er sie an sich zog und sie zärtlich küsste.
Aus irgendeinem Grund trieb die intime kleine Szene Harriet die Tränen in die Augen.
„Das ist etwas anderes“, erklärte sie heftig. „Jeder kann klar sehen, dass die beiden wirklich verliebt ineinander sind.“
„Du meinst, weil er das getan hat?“, entgegnete Matt sanft. Als Harriet sich daraufhin automatisch ihm zuwandte, umfasste er mit der freien Hand ihr Gesicht und strich liebevoll mit dem Daumen über ihre zarte Haut. Sie spürte seinen warmen Atem in ihrem Haar, sie roch seinen männlichen Duft, und plötzlich schlug ihr Herz wie wild, während sie butterweiche Knie bekam.
Auch nicht die größte Willensanstrengung konnte verhindern, dass sie ihren Kopf drehte und Matt in die Augen schaute. Sie holte tief Luft und atmete dann zitternd aus. Beinahe spürte sie seinen glühenden Blick wie Feuer auf ihren Lippen, während er langsam den Kopf senkte.
Schweigend schauten sie sich an. Harriets Lippen waren plötzlich ganz trocken, und so sehr sie es auch versuchte, sie konnte ihren Blick nicht von ihm losreißen. Ein sinnlicher Schauer erfasste ihren Körper, und so, als wäre diese Reaktion das Signal gewesen, auf das Matt gewartet hatte, bedeckte er ihren Mund mit seinem.
War wirklich sie diejenige, die diesen kleinen, sehnsuchtsvollen Seufzer von sich gab? War sie es, die sich an Matt schmiegte und ihn dazu ermunterte, die Umarmung noch inniger, noch intimer werden zu lassen? Es war schockierend, wie fordernd und leidenschaftlich sein Kuss plötzlich wurde. Weil seine Gefühle ihn überwältigten, achtete er nicht länger auf Konventionen. Ihr ging es nicht anders. Verlangend erwiderte sie seinen Kuss, genoss das erotische Spiel ihrer Zungen. Harriet wünschte sich, dass dieser Augenblick nie vorüberging, dass sie Matt für immer und ewig weiter küssen konnte. Sie wollte …
Protestierend stöhnte sie auf, als Matt den Kuss beendete und sich von ihr löste.
Nur widerwillig öffnete sie die Augen und erkannte wieder, wo sie sich befanden und was sie da gerade taten.
Stumm blickte sie zur Seite und kämpfte gegen die heißen Tränen an, die sie zu überwältigen drohten.
Matt starrte auf ihren gesenkten Kopf. An wen hatte sie gedacht, während sie ihn derart leidenschaftlich küsste?
Mein Gott, musste er sich diese Frage wirklich stellen? Bitterkeit stieg in ihm auf.
Frustriert umfasste er Harriets Hand und deutete mit dem Kopf in Richtung eines kleinen Cafés. „Möchtest du einen Kaffee
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