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Julia Extra Band 0292

Julia Extra Band 0292

Titel: Julia Extra Band 0292 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALERIE PARV BARBARA HANNAY ELIZABETH POWER HELEN BIANCHIN
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vielleicht die Schuld dafür zuschieben, dass sie als unerfahrener Teenager so unkontrolliert auf seine überwältigende maskuline Präsenz reagierte? Hatte er ihre Verwirrung etwa als eine Art Einladung betrachtet?
    Du hast mich mit deiner dominanten, herausfordernden Art völlig verstört und fast zu Tode geängstigt!, hätte sie ihm am liebsten entgegengeschrien.
    „Wie ich bereits sagte, cara mia , wir beide wissen genau, was wir wollen … und wie wir es bekommen. Und jetzt lass uns nach unten gehen. Meine Mutter wartet.“

4. KAPITEL
    Den nächsten Tag verbrachte Libby damit, ihren Sohn kennenzulernen. Für sein Alter war er bemerkenswert aufgeweckt. Nicht nur, dass er bereits lesen und schreiben konnte, selbst an seinem PC machte er einen äußerst souveränen Eindruck.
    „Ich lese auch für mein Leben gern“, gestand Libby, als er ihr sein Lieblingsbuch zeigte.
    „ Zio sagt, dass er heute mit mir rausfahren will und dass du mitkommen kannst“, erzählte Giorgio in wichtigem Ton. „Du hast doch Lust, mamma ?“
    Libby stockte der Herzschlag. Wie lange und wie schmerzlich hatte sie sich danach gesehnt, dieses Wort aus dem Mund ihres kleinen Sohnes zu hören!
    „Versuche, mich davon abzuhalten!“, forderte sie ihn lachend auf und raufte seine dunklen Locken.
    Trotzdem erlebte sie diesen wundervollen Moment mit gemischten Gefühlen. Was für ein ungeahntes Glück, ihr Kind wiederzufinden, und was für ein hoher Preis, dafür Romano Vincenzos Anwesenheit in ihrem Leben in Kauf nehmen zu müssen.
    „Du hast deinen Onkel Romano sehr gern, nicht wahr?“, fragte sie leise.
    „Und wie!“, gab Giorgio enthusiastisch zurück. „Wenn ich groß bin, will ich genauso sein wie er.“
    „Vielleicht hat deine Mutter dazu eine etwas andere Einstellung“, ertönte eine trockene Stimme von der Tür her.
    Mit klopfendem Herzen fuhr Libby herum und begegnete Romanos spöttischem Blick. In schwarzen engen Jeans zum schneeweißen Hemd wirkte ihr Schwager weniger unnahbar und ungeheuer sexy.
    „Möglicherweise hat sie das tatsächlich“, bestätigte Libby mit belegter Stimme und erntete dafür ein amüsiertes Lächeln.
    „Ich fahre gleich in die Stadt“, erklärte Romano. „Hat Giorgio bereits erwähnt, dass es uns ein besonderes Vergnügen wäre, wenn du uns begleiten würdest?“
    „Nun … ganz so nonchalant hat er sich zwar nicht ausgedrückt, aber ich habe die Einladung bereits akzeptiert.“
    „Fein, wir fahren in zwanzig Minuten“, verkündete Romano und zog sich zurück.
    Es wurde ein überraschend vergnüglicher Ausflug. Romano fuhr mit ihnen in einen kleinen benachbarten Ort, wo Libby und Giorgio in seinem Geländewagen auf ihn warteten, während er Bankgeschäfte erledigte.
    In der Zwischenzeit zeigte Libby ihrem Sohn einige Fotos, die sie nach Italien mitgebracht hatte. Schnappschüsse von Luca und sich und ein Foto, auf dem ihre eigene Mutter sie als Baby auf dem Arm hielt. Die frappierende Ähnlichkeit zu ihrem Sohn machte ihr den Hals ganz eng.
    „Und das ist dein englischer Großvater … dein nonno “, erklärte sie mit rauer Stimme und reichte Giorgio ein Bild ihres Vaters, wo er auf einen Spaten gestützt inmitten eines Gemüsebeetes stand und in die Kamera lächelte.
    „Dein Vater?“,fragte Romano, der eben wieder in den Wagen gestiegen war und sich jetzt auf dem Fahrersitz herumdrehte, um das Foto zu betrachten.
    Libby nickte.
    „Wo ist er jetzt?“
    „Gestorben.“ Aus guten Gründen hatte sie diese Nachricht eigentlich für sich behalten wollen, aber nun war es zu spät. „Vor etwas mehr als einem Jahr.“
    „Das tut mir leid.“
    Sein Blick wirkte aufrichtig, aber sie wollte sein Mitleid nicht – egal ob ehrlich oder aufgesetzt.
    „Also, was wollen wir jetzt unternehmen?“, fragte Libby ein wenig zu eifrig und verstaute die Fotos rasch wieder in ihrer Tasche.
    Als Romano sie zu einem netten Café chauffierte, wo er Mutter und Sohn zum Lunch einlud, fühlte Libby sich schon viel entspannter. Das Essen war köstlich, die attraktive junge Kellnerin machte ein riesiges Trara um Giorgio und verabschiedete sie später wie eine gute Bekannte.
    Lachend verließen sie das Lokal. Wie eine richtige kleine Familie, dachte Libby und verbat sich diese gefährliche Fantasie sofort wieder. Trotz seiner negativen Meinung über sie gab Romano sich alle Mühe, freundlich und unterhaltsam zu sein. Natürlich nur wegen Giorgio!
    Nachdem ihr Sohn sich in einem Schuhladen neue Turnschuhe ausgesucht

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