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Julia Extra Band 0299

Julia Extra Band 0299

Titel: Julia Extra Band 0299 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN RAYE MORGAN HELEN BIANCHIN CAROLE MORTIMER
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aufs Sofa und überließ sich ihren Gefühlen.
    Viel später in dieser Nacht stand Isandro vor der Tür zu der Suite, die nur wenige Zimmer von seinen Privaträumen entfernt lag. Was tue ich hier eigentlich?, fragte er sich kopfschüttelnd.
    Er öffnete die Tür und trat ein. Gedämpftes Licht empfing ihn. Die Vorhänge waren nicht zugezogen. Erst als er schon fast an ihr vorbeigegangen war, bemerkte er die schmale Gestalt auf dem Sofa.
    Beinahe hätte er laut gelacht, als er Zacs Stofftier entdeckte, das sie noch immer fest umklammert hielt.
    Sehr zu seinem Ärger löste der Anblick seiner friedlich schlafenden Frau eine Woge der Erinnerungen aus. Zum ersten Mal hatte er Rosanne bei einer überfüllten Veranstaltung gesehen, zu der er mit Alistair Carmichael verabredet gewesen war. Rosannes Vater steckte damals in großen Schwierigkeiten. Ihm drohte der Bankrott, falls Isandro nicht in ihrem gemeinsamen Interesse intervenierte.
    Carmichael wusste, dass Isandro in die britische Bankenwelt einsteigen wollte. Und Isandro war sich im Klaren darüber, dass Carmichael nur mit seiner Hilfe der öffentlichen Schande entgehen konnte.
    Im Zentrum ihres Plans stand Rosanne. Sie war Teil des Deals.
    Er hatte sie gleich quer durch den Raum gesehen. Ihre Blicke hatten sich getroffen, und er hatte sich von ihren intensiven violetten Augen ein wenig eingeschüchtert gefühlt. Von der Ernsthaftigkeit, die in ihnen lag.
    Dabei wirkte sie zugleich irgendwie unbeholfen – viel zu unbeholfen, um echt zu sein, wie er jetzt wusste. Alles gehörte zu ihrer Maskerade.
    Carmichael hatte ihn mit der Aussicht geködert, dass eine Heirat mit seiner Tochter deren Erbe am beträchtlichen Vermögen ihrer verstorbenen Mutter freisetzen würde. Isandro ließ ihn gern in dem Glauben, dass er gegen eine Braut mit einer ansehnlichen Aussteuer nichts einzuwenden hätte. Insgeheim vermutete er schon damals, dass der alternde Bankier selbst das größte Interesse am Erbe seiner Tochter hatte.
    Natürlich brauchte Isandro keine Aussteuer. Geld hatte er genug. Worum es ihm wirklich ging, war allein die gesellschaftliche Akzeptanz. Ohne die passende englische Ehefrau an seiner Seite würde man seiner Folge auf Alistair Carmichaels Stuhl in der Bank immer mit Skepsis begegnen.
    Wenn jedoch zwei große Familien fusionierten – die eine aus Spanien, die andere aus England –, dann würden ihn sämtliche wichtige Kreise akzeptieren.
    Und genauso war es gekommen.
    Unwillkürlich presste Isandro die Lippen aufeinander. Die Pfade, die seine Gedanken einschlugen, gefielen ihm nicht. Sie führten ihn zurück an einen Ort, den er niemals wieder hatte besuchen wollen.
    Womit er nie gerechnet hatte, war der Platz, den seine sanftmütige und bescheidene Ehefrau schon bald in seinem Leben und in seinem Herzen einnehmen sollte. Und die entsetzliche Leere, die die spätere Entdeckung ihres in Wahrheit habgierigen und kalten Charakters in seiner Seele anrichten würde.
    Wie schrecklich es sich angefühlt hatte, an jenem Tag in das Krankenhauszimmer zurückzukehren und feststellen zu müssen, dass sie fort war. Nur mit einem dürftigen Zettel und ihrem Ehering als Abschiedsgruß.
    Er hatte sich wie der größte Narr der Welt gefühlt.
    Geräuschlos verließ Isandro die Suite und schwor sich bei allem, was ihm heilig war, dass Rosanne für diese Tat bezahlen musste.

2. KAPITEL
    Am nächsten Morgen saß Rosanne angespannt in einem Sessel und beobachtete die Tür der Suite. Sie war früh aufgewacht, ihr Körper fühlte sich nach der Nacht auf der Couch steif an.
    Im Licht des Morgens waren ihr einige Dinge klarer geworden. Sie durfte sich von Isandro keine Angst einjagen lassen. Stattdessen musste sie ihn dazu bringen einzusehen, dass auch sie Rechte besaß.
    Insgeheim verfluchte sie sich, nicht besser vorausgeplant zu haben. Heute war Samstag, und sie kannte weder die Privatnummer noch die Handynummer ihres Anwalts. Schon gestern hätte sie ihn anrufen sollen, gleich nachdem Isandro gegangen war. Aber der Schock über das unverhoffte Wiedersehen hatte sie gelähmt. Diesen Fehler musste sie nun teuer bezahlen.
    Was, wenn Isandro tatsächlich unerbittlich blieb und ihr den Umgang mit ihrem Sohn weiter verbat? Dabei wünschte sich Rosanne tief in ihrem Herzen doch nur eins: Dass sie eines Tages wieder eine glückliche Familie sein würden.
    Sie waren einmal glücklich gewesen … wenn auch nur in den ersten Monaten ihrer Ehe. Isandro war der erste Mann, mit dem sie je

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