Julia Extra Band 0300
mitgebracht.
Wie sie es bis zum bitteren Ende aushielt, wusste sie nicht. Schließlich wurde die Tafel aufgehoben. Alexeis umfasste wieder Carries Arm und führte sie zur Gastgeberin. Er sagte etwas auf Griechisch, sie antwortete knapp, und er küsste sie auf die Wange. Dann zog er Carrie weg.
Schweigend liefen sie zurück zum Strandhaus.
„Entschuldige mich, ich muss noch meine E-Mails überprüfen“, sagte Alexeis, als sie dort angekommen waren, und ließ Carrie stehen.
Langsam ging sie ins Schlafzimmer und zog sich aus. Sie fühlte sich schrecklich. Zum ersten Mal, seit sie Alexeis begegnet war, hatte der Traum seinen Glanz verloren.
Alexeis blickte auf den Bildschirm seines Laptops, ohne zu sehen, was dort stand. Tja, seine Methode war erfolgreich gewesen. Brutal, aber wirksam. Jetzt hatte er wirklich deutlich gemacht, dass er nicht heiraten wollte. Dafür hatte Carries Gegenwart gesorgt!
Eine angenehme Erfahrung war es nicht gewesen. Selbstverständlich hatte sich Anastasia geärgert. Wie schade! Immerhin wusste sie nun, dass er kein geeigneter Ehemann für sie war. Seine Mutter war natürlich starr vor Wut gewesen.
Dass Carrie von den männlichen Gästen so gemustert worden war, fand er sehr bedauerlich. Aber er und Carrie würden am Morgen abreisen, also würde sie keinen von ihnen je wiedersehen.
Angewidert betrachtete Alexeis die üppige Ausstattung des in Gold und Weiß gehaltenen Wohnzimmers. Je eher er hier raus war, desto besser.
Er führte das Leben, das er wollte. Hoffentlich würde seine Mutter das jetzt endlich akzeptieren und ihn in Ruhe lassen.
Am nächsten Tag um diese Zeit würde er mit Carrie auf Sardinien sein. Er würde das Leben wiederaufnehmen, das ihm gefiel: keine Komplikationen, keine Zwänge, keine Erwartungen.
Nur Carrie, damit er sich gut fühlte.
Schon besserer Laune, schaltete Alexeis den Laptop aus und ging ins Bett. Carrie schlief bereits, und er weckte sie nicht. Im Moment hatte er keine Lust auf Sex. Alexeis hatte einfach Lust, Carrie in den Armen zu halten.
Damit er sich gut fühlte.
7. KAPITEL
Vor dem Strandhaus lag Carrie auf dem Bauch auf einer Liege und ließ sich von der Sonne wärmen. Sie war allein und ausnahmsweise froh darüber. Nach der grässlichen Dinnerparty hatte sie Kopfschmerzen gehabt und Tabletten genommen. Die Tabletten hatten sie benommen gemacht, und sie hatte nicht einmal mehr gemerkt, dass Alexeis ins Bett gekommen war.
Am Morgen hatte er sie geweckt, indem er sanft ihre Schulter geschüttelt hatte. „Ich muss noch einmal hoch zur Villa, aber es wird nicht lange dauern. Wir reisen nach Sardinien ab, sobald ich zurück bin.“
Trotz ihrer Schläfrigkeit hatte sie den angespannten Klang seiner Stimme gespürt. Jetzt war Carrie besorgt, doch sie wollte nicht daran denken. Außerdem war ihr schlecht. Vielleicht war ihr dieses qualvolle Essen nicht nur aufs Gemüt, sondern auch auf den Magen geschlagen?
Unruhig bewegte sie sich. Sie wünschte, sie würde sich nicht so abscheulich fühlen. Schließlich hatte sie doch unglaubliches Glück, dass sie hier an einem Mittelmeerstrand in der Sonne lag, dass sie im Luxus lebte, anstatt in London zu schuften, wo es nur langweilige, schlecht bezahlte Arbeit für sie gab.
Und sie hatte so unglaubliches Glück, dass sie Alexeis hatte …
Carrie wartete auf das vertraute warme Gefühl, das sich immer einstellte, wenn sie an ihn dachte. Doch es kam nicht. Stattdessen sah sie im Geiste sein finsteres Gesicht auf dem Flug von Italien hierher vor sich. Dann erinnerte sie sich daran, wie abweisend er gewesen war, als sie von dieser schrecklichen Dinnerparty zurückgekommen waren.
Unbehagen durchlief Carrie.
Ein Platschen und das Knirschen von Kies ließen sie zusammenfahren. Erschrocken stützte sie sich auf den Ellbogen und sah hoch. Ein großer Mann trat auf sie zu.
„So, so, da haben wir sie ja. Alexeis’ entzückendes blondes Dummchen höchstpersönlich. Viel nackte, von der Sonne geküsste Haut …“, sagte er spöttisch und ging neben der Liege in die Hocke.
Er sprach Englisch mit griechischem Akzent. Carrie erstarrte. Zu mehr war sie nicht in der Lage. Der junge Mann war tief gebräunt, hatte schwarzes Haar, blaue Augen und einen durchdringenden Blick.
Mit dem er ihren spärlich bekleideten Körper unverhohlen musterte.
Bevor sie begriff, was geschah, hatte er bereits die Hand ausgestreckt und streichelte ihr den Po.
„Wirklich hübsch. Schade, dass du schon mit Alexeis schläfst. Du hast
Weitere Kostenlose Bücher