Julia Extra Band 0300
nackten Schultern und Arme verhüllte und sehr elegant aussah.
Insgeheim fand Carrie das Kleid für ein Abendessen hier im Strandhaus übertrieben, besonders zusammen mit der wertvollen Diamantkette. Andererseits machte sie sich für Alexeis gern schön.
Inzwischen war sie fertig damit, sich zu schminken, und überließ Alexeis das Bad. Als er wieder herauskam, ein weißes Handtuch um die Taille, das schwarze Haar noch feucht vom Duschen und frisch rasiert, war Carrie schon angezogen und hatte ihr Haar zu einem schlichten Nackenknoten eingerollt.
Bei ihrem Anblick leuchten Alexeis’ Augen.
„Perfekt“, sagte er und nickte. „Bis auf die Frisur.“ Er kam zu ihr und zog die Nadeln aus dem Knoten, sodass ihr das Haar weich über den Rücken fiel. „Lass es offen.“
Dass Alexeis für ein Abendessen zu zweit einen Smoking anzog, ließ Carrie schmunzeln. Würden sie auf der Terrasse mit Meerblick sitzen? Es war warm draußen, und das Wasser glitzerte im Mondlicht.
Ein erwartungsvolles Beben durchlief Carrie. Mit Alexeis in der milden griechischen Abendluft essen. Nur sie beide …
Offensichtlich war Alexeis fertig, deshalb nahm Carrie den Schal und wollte ihn sich um die Schultern legen.
„Den wirst du nicht brauchen.“ Alexeis warf ihn zurück aufs Bett. „Okay, gehen wir los.“
„Losgehen?“, fragte Carrie überrascht.
„Wir sind eingeladen“, erklärte er knapp.
Sie war furchtbar enttäuscht. Ihr wäre es lieber gewesen, mit ihm allein zu bleiben.
Jetzt führte er sie aus dem Zimmer und aus dem Haus. Auf dem Weg durch die Gartenanlage wünschte sie, sie hätte den Schal um ihre Schultern. Nicht, weil ihr kalt war, sondern weil sie sich ohne ihn entblößt fühlte. Das Kleid war sehr tief ausgeschnitten. Wenn sie nur mit Alexeis gegessen hätte, dann hätte es ihr nichts ausgemacht.
„Kann ich schnell zurücklaufen und meinen Schal holen?“
„Wir kommen ohnehin schon zu spät“, erwiderte Alexeis schroff und ging weiter.
Carrie zuckte innerlich zusammen, dann ermahnte sie sich, nicht so empfindlich zu sein.
Vielleicht hatte sie sich seinen schroffen Ton auch nur eingebildet. Wo der Weg leicht ansteigend über die Landenge führte, blieb Alexeis nämlich stehen und wandte sich Carrie zu. Mondlicht schien auf sie beide hinunter, überall zirpten Zikaden. Es war ein herrlicher Mittelmeerabend. Alexeis umfasste ihr Gesicht.
„Wunderschöne Carrie“,sagte er leise.„So wunderschön …“ Er neigte den Kopf und küsste sie.
Der leidenschaftliche Kuss weckte in ihr die Sehnsüchte, die immer sofort erwachten, wenn Alexeis sie liebkoste. Fortgerissen auf einer Welle von tiefer Sinnlichkeit, schmiegte sich Carrie an ihn und erwiderte den Kuss. Sie spürte den rasenden Puls an ihrem Hals, spürte, wie sich ihre Brustspitzen an Alexeis’ Brust aufrichteten.
Als er sie losließ, war Carrie außer Atem und kraftlos. Voller Verlangen nach ihm konnte sie Alexeis nur mit großen Augen anblicken.
Was machte er nur immer wieder mit ihr? Wie war es möglich, dass sie so empfand?
Flüchtig kamen ihr die Fragen in den Sinn, doch sie war unfähig, klar zu denken. Überflutet von den Empfindungen, die Alexeis in ihr hervorrief, konnte sie überhaupt nichts tun.
Er lächelte zufrieden. Dann führte er sie zu dem Weg, der auf der anderen Seite der Landenge begann. Wieder geriet Carrie außer Atem, diesmal aus einem völlig anderen Grund.
Plötzlich hatte sie die Villa vor sich, die sie aus dem Hubschrauber gesehen hatte. Das Haus war in den Abhang hineingebaut, sodass der Eindruck entstand, als würden die unteren Terrassen kaskadenförmig zum Meer hinabstürzen. Verborgene Lampen sprenkelten sie mit goldenem Licht.
Der Weg endete genau an einer der Terrassen. Alexeis lotste Carrie auf die glatten Steinplatten und um die Ecke des Hauses, wo die Terrasse breiter wurde. Unterwasserbeleuchtung ließ einen Swimmingpool azurblau strahlen. Sie gingen daran vorbei und stiegen die Marmorstufen zu einer oberen Terrasse hinauf.
Carrie nahm Leute wahr, Stimmengewirr, leise Musik, Lichter. Und durch die riesigen Terrassentüren sah sie einen verschwenderisch gedeckten Esstisch. Alexeis umfasste ihren Arm fester und zog Carrie mit sich.
Aus der Gruppe von Leuten löste sich eine Frau, kam auf sie beide zu und blieb abrupt stehen. Plötzlich waren alle verstummt und reglos geworden. Mit ruhiger Stimme sagte Alexeis etwas auf Griechisch. Aber die Frau wirkte wie erstarrt. Sie war mittleren Alters und sehr
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