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Julia Extra Band 0300

Julia Extra Band 0300

Titel: Julia Extra Band 0300 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mayo , Kim Lawrence , Julia James , Michelle Reid
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ein, um ihren Bruder in Schutz zu nehmen.
    „Gemessen an deinen Maßstäben oder an meinen?“
    Das war so typisch für ihn! Verärgert machte Lizzy einen Schritt auf die Tür zu. „Ich werde besser gehen.“
    „Du willst einfach abhauen, so wie die anderen zwei?“, provozierte er sie.
    „Nein, ich gehe nur lieber, bevor mein Temperament überhandnimmt.“
    „Du besitzt also welches?“
    „Allerdings.“ Auf dem Absatz fuhr sie herum und stellte fest, dass er lautlos seinen Schreibtisch umrundet hatte und sich nun lässig dagegenlehnte.
    Sein Blick ruhte auf ihrem engen grünen Sommeroberteil, das sie heute Morgen zu einer strahlend weißen Caprihose kombiniert hatte. Überrascht und irritiert vergaß sie, was sie ihm an den Kopf schleudern wollte. Stattdessen dachte sie wieder an die vergangene Nacht, und wie sie ihn auf den Hals geküsst hatte. Die letzten vierundzwanzig Stunden waren der reinste Horrortrip gewesen.
    „In der vergangenen Woche habe ich dich aufmerksam dabei beobachtet, wie du an Biancas Seite die Vernünftige gemimt hast“, begann er plötzlich. „Du hast sie beruhigt, manchmal getröstet und oft auch zum Lachen gebracht. Und während dieser ganzen Zeit hast du niemals deinem angeblichen Temperament nachgegeben. Nicht einmal, als sie dich absichtlich erniedrigt hat. Wieso verlierst du dann ausgerechnet bei mir die Nerven?“
    „Weil du meine Familie beleidigt hast.“
    „Nicht deine Familie, sondern nur deinen Bruder“, korrigierte er sie. „Meinst du nicht, ich habe ein Recht dazu?“
    Selbstverständlich hatte er das. Gestern um diese Zeit hatte er sich noch auf die wichtigste italienische Hochzeit des Jahres vorbereitet, und heute musste er befürchten, den Hohn und Spott der gesamten Klatschpresse auf sich zu ziehen. Und Lizzys Bruder hatte Schicksal gespielt …
    „Natürlich hast du jedes Recht, auf ihn wütend zu sein“, gab sie zu und hob entschuldigend eine Hand. „Aber ich höre mir nicht an, wie du dich über die Tatsache lustig machst, dass wir nicht so reich sind wie du.“
    „Habe ich das etwa getan?“
    Sie presste die Lippen aufeinander und nickte. Er war nicht der Einzige, der am heutigen Tag mit seinem Stolz zu kämpfen hatte. Lizzy musste sich von Biancas Eltern ein paar heftige Vorwürfe wegen ihres Bruders gefallen lassen, die sie nur schwer ertragen konnte.
    „Dann möchte ich mich dafür entschuldigen.“
    Lizzy glaubte ihm kein Wort. „Danke“, entgegnete sie dennoch höflich. „Also wenn du nichts dagegen hast, werde ich jetzt gehen.“
    „Wie bist du hierhergekommen?“
    „Von Bellagio aus mit dem Wassertaxi.“
    Er nickte. „Dann sitzt du hier fest, bis ich persönlich deine Abreise organisiere“, stellte er klar. „Du musst nämlich wissen, dass hier eine hohe Sicherheitsstufe herrscht.“
    Offenbar legte er es heute darauf an, sich mit ihr zu streiten. Aber Lizzy wollte sich nicht so leicht provozieren lassen. Er lebte in dieser fabelhaften Villa am Comer See, besaß ein Luxusapartment in Mailand – wobei Lizzy sich fragte, warum er sich zusätzlich eine Hotelsuite mietete – und noch mindestens drei weitere Anwesen in allen möglichen Teilen dieser Welt. Und um in diesem Jetsetleben mobil genug zu sein, durfte er sogar ein Privatflugzeug sein Eigen nennen!
    Unten am Steg lag ein schnittiges Segelboot, das Lizzy in nur zehn Minuten über den See bringen konnte. Aber Luc veranlasste dies nicht, weil er in diesem Augenblick einen Sündenbock brauchte, an dem er seine schlechte Laune auslassen konnte. Und Lizzy hatte das Pech, gerade verfügbar zu sein.
    Sie ließ ihren Blick durch den Raum schweifen und sah dann Luc wieder direkt an, unschlüssig darüber, was sie nun tun sollte. „Dir ist schon klar, dass du dich unmöglich verhältst?“, bemerkte sie schließlich.
    „Grün“, murmelte er.
    „Grün, was?“, fragte sie verwirrt.
    „Deine Augen, wenn du wütend wirst“,erklärte er.„Normalerweise haben sie einen sanften Grünton, der auch manchmal ins Graue geht, aber sobald du dich aufregst, leuchten sie auf.“
    „Ich kann damit Pfeile verschießen, wenn es sein muss“, warnte sie ihn.
    „Das will ich sehen“, erwiderte er amüsiert. „Du wusstest die ganze Zeit über, was die beiden geplant haben.“
    Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    „Nein“, sagte Lizzy trotzdem. „Ich habe dir schon gesagt, dass ich genauso überrascht bin wie du. Und ich gebe zu, dass ich mir selbst Vorwürfe mache, weil ich meine beste

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