Julia Extra Band 0313
zurückwich, beugte er sich langsam herab und küsste sie. Ihre Lippen waren tatsächlich wie Samt und Seide. Das Jackett glitt ihr von den Schultern, als er den Kuss vertiefte. Durch die dünne Seide ihres Kleids und seines Hemds konnte er die reizvollen Rundungen ihres schlanken Körpers fühlen. Es fühlte sich noch besser an, als er es sich ausgemalt hatte.
Luccy atmete bebend ein, als Sin ihre Lippen schließlich freigab. In dem Moment, als er sie an sich gezogen hatte, war sie verloren gewesen. Nun erschauerte sie, denn er liebkoste ihren Hals mit so erregenden, zarten Küssen, dass es einer süßen Folter gleichkam. Sie fühlte, wie sich die Spitzen ihrer Brüste hart durch die Seide ihres Kleids drückten. HeißesVerlangen strömte durch ihren Körper und drohte sie zu verzehren, wenn sie nicht Einhalt gebot. Sofort.
Mit beiden Händen drückte sie Sin sanft von sich weg. „Das … hätte nicht passieren sollen“, sagte sie befangen.
Er sah sie fragend an. „Tut es dir leid?“
Nein, es tat ihr nicht leid. Reue war ganz bestimmt das letzte Gefühl, das Sin in ihr weckte. Luccy konnte sich nicht erinnern, wann sie zuletzt ein derartig überwältigendes Bedürfnis verspürt hatte, sich ganz im Augenblick zu verlieren … zu vergessen, wer und was sie war, und einfach das Hier und Jetzt zu genießen.
Eine Erkenntnis, die ihr eine Heidenangst einjagte! „Wir sollten wirklich wieder hineingehen“, schlug sie erneut mit Herzklopfen vor. „Ich trinke meinen Brandy aus und verabschiede mich.“
Sin versuchte zu ergründen, was in ihr vorging. Sie hatte ihn vom ersten Moment an fasziniert, und nachdem er sie jetzt geküsst hatte, begehrte er sie wie noch keine Frau zuvor. Und wenn er sich nicht täuschte, dann verriet ihre Reaktion auf seinen Kuss, dass sie genauso empfand.
„Könnten wir nicht wenigstens wieder hineingehen?“, drängte sie, als er weiter schwieg. „Ich finde es ein wenig frisch hier draußen.“
Ihm entging nicht, dass ihr Lächeln etwas gezwungen wirkte und sie seinem Blick auswich. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass sie an diesem Abend bereits die unerwünschten Annäherungsversuche eines anderen Mannes abgewehrt hatte, war das wirklich nicht überraschend, musste er zugeben. Es war ihr gutes Recht, die Sache langsam angehen zu wollen. Da sie sich jetzt bekannt gemacht hatten, gab es keinen Grund, warum er sie nicht morgen zum Abendessen einladen sollte.
„Natürlich können wir hineingehen, wenn du willst“, stimmte er bereitwillig zu. „Alles in Ordnung?“
„Bestens“, erwiderte sie ein wenig zu überschwänglich.
Bevor er Luccy hineinfolgte, hob Sin sein Jackett auf. Eines stand für ihn fest: Er würde alles daransetzen, damit sie sich wiedersahen.
2. KAPITEL
„Hier bitte, Luccy.“ Sin hatte die Brandy-Gläser nachgeschenkt und stellte eines auf den Couchtisch vor Luccy, die auf einem der Sofas Platz genommen hatte. Er selbst zog es vor, zu stehen, denn wenn er ihr zu nahe kam, hatte er tatsächlich Mühe, klar zu denken. „Warum entspannen wir uns nicht, und du erzählst mir etwas über dich?“
Zögernd und auf der Hut erwiderte sie seinen Blick. „Da gibt es nichts Interessantes zu erzählen.“
Er lächelte. „Das bezweifle ich sehr.“
Mit einer anmutigen Bewegung strich sie das schimmernde lange Haar über die Schulter zurück, womit sie Sins bewundernden Blick auf ihren schlanken Hals und die sanfte Rundung ihrer straffen Brüste unter der roten Seide lenkte. „Du zuerst.“
„Ähnlich wie bei dir gibt es nichts von Interesse zu erzählen.“
„Und genau wie du bezweifele ich das sehr“, erwiderte sie lächelnd.
Amüsiert gab er sich geschlagen. „Nun, ich bin unbestreitbar Amerikaner. Wie es schon meine Eltern waren. Und deren Eltern vor ihnen.“
„Hast du Geschwister?“
„Nein, ich bin das einzige Kind. Und der einzige Enkel.“ Wider besseres Wissen ließ er sich verleiten, sich neben sie auf das Sofa zu setzen.
„Wow.“ Sie nickte. „Kein Konkurrenzdruck also.“
„Ganz recht“, bestätigte er lächelnd. „Kein Konkurrenz-druck.“ Gedankenverloren begann er, mit ihrem Haar zu spielen, und wickelte sich eine der seidigen blauschwarzen Strähnen um den Finger. Der Duft ihres Parfüms machte ihn völlig verrückt. Es war ganz sicher nicht klug, ihr nach dem Kuss auf der Terrasse jetzt schon wieder so nahe zu kommen. „Was bringt dich nach London, Luccy?“, erkundigte er sich, um sich von seinen leidenschaftlichen Gedanken
Weitere Kostenlose Bücher