Julia Extra Band 0313
Liebesnacht gar nicht nein sagen wollen!
„Was machen Sie so in London, Sin?“, fragte sie, um ihre Nervosität zu überspielen.
„Geschäfte“, antwortete er unbestimmt, während er zwei Brandys einschenkte und ihr einen davon reichte.
Befangen nippte Luccy an ihrem Glas. Ihr war klar, dass zwischen ihnen beiden Welten lagen. „Und hat Ihre Frau Sie nach England begleitet?“
Er lächelte amüsiert. „Nicht schlecht, Luccy. Allerdings hätte ich Sie wohl kaum in meine Hotelsuite eingeladen, wenn meine Frau im Schlafzimmer der Suite auf mich warten würde.“
„Dann ist sie also zu Hause in den Staaten geblieben?“, fragte Luccy verunsichert.
„Ich bin nicht verheiratet, Luccy.“
„Oh.“ Errötend trank sie erneut einen kleinen Schluck Brandy und fühlte, wie ihr unter Sins forschendem Blick heiße Schauer über den Rücken liefen. Rasch wandte sie sich zum Fenster und konzentrierte sich auf die glitzernde Skyline Londons.
„Möchten Sie auf die Terrasse?“ Unbemerkt war Sin ganz dicht zu ihr getreten, nahm ihr das Glas ab und stellte es zusammen mit seinem auf einen Tisch, ehe er die Terrassentür öffnete.
In der Hoffnung, dass die Nachtluft vielleicht auch die heißen Gedanken abkühlen würde, die ihr Blut in Wallung brachten, trat Luccy hinaus. Sin, der bemerkte, wie sie unwillkürlich fröstelte, zog sofort sein Jackett aus und legte es ihr galant um die bloßen Schultern. Es war noch warm und duftete nach seinem exklusiven Aftershave, was ihr Herz erst recht schneller schlagen ließ.
„Was für ein unglaublicher Anblick“, flüsterte sie andächtig, während ihr Blick fasziniert über die Abermillionen Lichter von London schweifte.
„Unglaublich“, bekräftigte Sin, wobei sein Blick allerdings auf Luccy ruhte. Die sanfte Abendbrise spielte in ihrem tiefschwarzen, seidig schimmernden Haar, so dass es ihr zartes, ebenmäßiges Gesicht umschmeichelte, dem das silberne Mondlicht eine fast unwirkliche Schönheit verlieh.
Zugegeben, sie waren sich unter merkwürdigen Umständen begegnet, und Sin wusste nichts von ihr außer ihrem Vornamen. Aber er wusste, dass er sie begehrte … dass er sie von dem Moment an begehrt hatte, als sie ihm in dem Restaurant aufgefallen war. Er begehrte sie, wie er noch nie zuvor eine Frau begehrt hatte.
„Unglaublich schön“, sagte er heiser und meinte immer noch nicht den Londoner Nachthimmel, den Luccy so gebannt betrachtete.
Sie wandte sich jetzt halb zu ihm um. „Ich hatte keine Ahnung, dass man überhaupt eine solche Suite in einem Londoner Hotel buchen kann.“
„Nun, vielleicht kann man das auch nicht.“ Er lächelte hintergründig. „Genau genommen gehört diese Suite dem Eigentümer des Hotels.“
„Sie kennen ihn also?“, fragte Luccy beeindruckt.
„Gewissermaßen.“
„Jedenfalls gut genug, dass er Ihnen seine Suite zur Verfügung stellt!“
„Wie es aussieht“, erwiderte Sin ausweichend.
Mehr denn je fühlte Luccy sich fehl am Platz. Wenn Sin sogar mit den Eigentümern vom The Harmony befreundet war, dürfte er genauso reich wie gut aussehend sein. Was bedeutete, dass er allerdings in einer ganz anderen Liga spielte als ihr üblicher Bekanntenkreis.
„Es muss nett sein, so einflussreiche Freunde zu haben“, bemerkte sie locker.
Er zuckte mit den breiten Schultern. „Es hat so seine Vorteile.“
Darauf wollte sie wetten. Was für ein seltsamer Abend! Zuerst wurde sie von einem Mann bedrängt, für den sie eigentlich hatte arbeiten wollen. Kurz darauf landete sie in der Hotelsuite eines Manns, der vermutlich reich genug war, das Wow – Magazin zehnmal zu kaufen.
„Vielleicht sollten wir wieder hineingehen?“, schlug sie atemlos vor, als ihr bewusst wurde, wie nah ihr Sin gekommen war. So nahe, dass ihr Herz wie wild pochte. Wider alle Vernunft fühlte sie sich ernsthaft zu ihm hingezogen. Und was noch schlimmer war, sein glühender Blick verriet ihr, dass Sin sich dessen völlig bewusst war.
„Fühlen Sie sich besser?“, fragte er leise.
„Ja, ein wenig … Danke.“
Sein Blick ruhte wie gebannt auf ihrem schönen Mund. Ob sie schreiend davonlaufen würde, wenn er sie nach ihrer unliebsamen Erfahrung vor dem Hotelrestaurant küsste? Er durfte nicht zu viel von ihr fordern, aber er wollte unbedingt wissen, ob sich diese hinreißenden Lippen so wundervoll anfühlten, wie sie aussahen!
Ohne lange zu zögern, trat er ganz dicht an sie heran und blickte ihr tief in die Augen. „Darf ich …?“
Als sie nicht
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