Julia Extra Band 0313
Stand heraus? Mir scheint, deine berufliche Zukunft würde als Anreiz genügen, oder nicht?“
„Wovon redest du?“, fragte sie ratlos. Die Sache wurde immer verwirrender.
„Soweit ich informiert bin, hast du immer noch einen Vertrag mit PAN Cosmetics ?“
Schon im Studio hatte er denVertrag mit PAN erwähnt. „Was hat das mit dir zu tun?“, erkundigte sie sich argwöhnisch.
Seine hellgrauen Augen blitzten eisig. „Spielst du immer noch die ahnungslose Unschuld, Luccy? Zu schade, aber mit dem Boss zu schlafen bringt auch nicht mehr den Erfolg wie früher.“
Mit dem Boss? Welchem Boss? Luccy überlegte fieberhaft. „Du … arbeitest für PAN Cosmetics ?“
„Ich besitze PAN Cosmetics , wie du sehr wohl weißt“, stieß er aus.
Fassungslos starrte sie ihn an. „Jacob Sinclair ist das Oberhaupt von Sinclair Industries , dem Konzern, zu dem PAN Cos metics gehört“, flüsterte sie. „Aber ist er nicht ein älterer Herr von fast achtzig?“
„Jacob Sinclair ist achtzig, ja“, bestätigte Sin. „Und schon vor fast zehn Jahren als Vorstandsvorsitzender von Sinclair Industries zurückgetreten. Wie du bestimmt auch ganz genau weißt“, fügte er hinzu.
Warum hätte sie das wissen sollen? Sie arbeitete doch ausschließlich für PAN und hatte mit Sinclair Industries noch nie zu tun gehabt. Mit angehaltenem Atem wartete Luccy, dass Sin die nächste Bombe fallenlassen würde … und sie zweifelte nicht an ihrer vernichtenden Wirkung.
„Normalerweise wäre ihm sein Sohn Jacob Jr. auf diese Position gefolgt, aber unglücklicherweise starb Jacob Jr. vor zehn Jahren bei einem Autounfall“, fuhr Sin fort.
„Und wer wurde statt seiner der neue Vorstandsvorsitzende?“, fragte Luccy, als Sin bedeutsam schwieg.
Er seufzte gereizt. „Als ob du das nicht wüsstest! Jacob Sinclair III., der einzige Enkel des alten Jacob Sinclair, steht jetzt dem gesamten Konzern vor, zu dem selbstverständlich auch PAN Cosmetics gehört.“
Als sie schlagartig begriff, weiteten sich Luccys Augen. „ Du ?“
„Ich.“
Er war Jacob Sinclair III. Der Enkel und Erbe von Jacob Sinclair Jr. Der Mann, mit dem sie sich drei Nächte zuvor so leidenschaftlich geliebt hatte. Und der jetzt – dank dieses hinterhältigen, verlogenen Mistkerls Paul Bridger – glaubte, sie hätte sich ihm an jenem Abend vor dem Restaurant ganz bewusst an den Hals geworfen, weil sie in ihm das lohnendere Objekt erkannt hatte. Unwillkürlich errötete sie tief. „Aber ich hatte keine Ahnung! Wie hätte ich es denn wissen sollen? Du hast dich mir doch nur als Sin vorgestellt.“
„Und du dich mir bezeichnenderweise nur als Luccy, erinnerst du dich?“
„Aber doch nur, weil …“
„Weil du mich in dem Restaurant schon erkannt hast. Und ich sollte natürlich nicht wissen, wer du bist.“
Bestürzt blickte Luccy in sein versteinertes Gesicht. Wenn sie ihn an jenem Abend als Jacob Sinclair erkannt hätte, wäre sie ihm niemals in seine Suite gefolgt. Und auch dieses Gespräch würde dann nicht stattfinden! Was allerdings jetzt völlig unerheblich war. Diesem Mann gehörte Sinclair Industries und folgerichtig auch PAN Cosmetics . Und er würde dafür sorgen, dass Lucinda Harper-O’Neill nie wieder für PAN arbeiten würde. Womöglich auch für sonst niemanden?
„Hat es dir die Sprache verschlagen, Luccy?“, spottete er jetzt. „Keine Sorge, du bist nicht die erste Frau, die versucht, mithilfe ihrer körperlichen Reize zu bekommen, was sie will.“
Sein bitterer Ton ließ sie aufhorchen. „Heißt das … dir ist so etwas schon einmal passiert?“
„Nur ein einziges Mal“, erklärte er kalt.
Luccy zweifelte nicht, dass es für die beteiligte Frau keinen angenehmen Ausgang genommen hatte. „Was ist geschehen?“
„Eine Angestellte von Sinclair Industries dachte, sie könnte sich eine Beförderung erkaufen, indem sie mit mir ins Bett ging“, antwortete Sin nur scheinbar ungerührt. „Nach ihrer Entlassung habe ich nie wieder von ihr gehört.“
„Ich …“ Luccy räusperte sich. „Ich hätte jetzt doch gern ein Glas Wein.“
Ohne einen Kommentar schenkte er ihr ein Glas ein und reichte es ihr wortlos. Luccy nippte an dem kühlen Wein, wobei sie ärgerlich bemerkte, dass ihre Hände zitterten. „Also schön.“ Sie atmete tief ein. „Was geschieht jetzt weiter mit uns?“
„Was stellst du dir denn vor?“
Misstrauisch blickte sie auf. „Wie meinst du das?“
„Ist das nicht offensichtlich? Ich denke, du hast jetzt
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