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Julia Extra Band 0315

Titel: Julia Extra Band 0315 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Catherine Spencer , Carole Mortimer , Shirley Jump
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Teilnahme. Interesse. Der Beginn von Beziehungen. In Chapel Ridge hatte Kane nicht nur Erholung von seinem Job gefunden und viele neue Erfahrungen gemacht, sondern auch eine Gemeinschaft von Menschen kennengelernt, die sich umarmten, gegenseitig unterstützten und Fremde aufnahmen, als würden sie zur Familie gehören.
    In der Hand das Essen, das sie sich in der „Corner Kitchen“ gekauft hatten, stieg Susannah aus dem Auto und kam zu ihm auf die Veranda. „Alles klar?“
    „Ja. Danke, dass du gewartet hast. Ich muss nur eine kleine Sache erledigen.“
    „Für deinen Job?“
    „Ja.“
    „Du bekommst einen Eilbrief aus dem Juweliergeschäft, in dem du arbeitest? Wenn sie dich im Urlaub stören, musst du ja eine ziemlich wichtige Funktion haben.“ Susannah warf ihm einen misstrauischen Blick zu.
    Himmel. Kane wusste, dass er wieder zu unvorsichtig reagiert hatte. „Wie wäre es mit einem frühen Abendessen? Und wenn wir ein Feuer in Gang bringen, ist es nicht mehr so kalt in der Hütte.“
    „Hast du Reisig? Streichhölzer?“
    „Ja und ja.“
    „Dann zeige ich dir, wie man ein Feuer macht. Am Ende des Tages wirst du dich wie ein echter Naturbursche fühlen.“ Lächelnd ging Susannah an ihm vorbei in die Hütte.
    Kane drehte den Umschlag und sah nur zur Bestätigung auf den Absender. Ganz gleich, was heute noch passierte, man hatte ihn bereits daran erinnert, dass er mehr denn je ein Gefangener seines Lebens war.
    Sein Gesicht hatte sich verfinstert. Im flackernden Schein der Flammen beobachtete Susannah ihn und wusste, dass der Briefumschlag etwas mit Kanes Stimmungsumschwung zu tun hatte. Sie hatte ihn zu Mrs. Maxwell sagen hören, er hätte damit gerechnet. Ärgerte er sich dermaßen darüber, während eines Urlaubs ein bisschen arbeiten zu müssen? Oder enthielt der Brief schlechte Nachrichten?
    Irgendwie schaffte es Kane, sogar in der kleinen Hütte Abstand zu ihr zu halten. Offenbar wollte er nicht darüber sprechen, was ihn bedrückte. Susannah hatte geglaubt, sie wären sich in den vergangenen Tagen nähergekommen. Zumindest so nahe, dass Kane ihr wichtige Dinge erzählte.
    Anscheinend hatte sie sich geirrt.
    „Bist du bereit für heute Abend?“, unterbrach er ihre Gedanken.
    „Heute Abend?“
    „Die Probe.“ Kanes Gesicht heiterte sich auf. „Paul ist furchtbar aufgeregt.“
    „Aufgeregt? Er ist einer der ruhigsten Typen, die ich kenne.“
    Kane hängte den Schürhaken zurück an den Ständer, ging in die kleine Küche und begann, die Tüten aus der „Corner Kitchen“ auszupacken. „Du hast Paul auf dem College nicht gekannt. Damals war er ein bisschen … wilder.“
    „Und du?“, fragte Susannah. „Wie warst du auf dem College?“
    „Meistens war ich ernst und wohlerzogen.“
    „Aber sicher!“, spottete sie. „So benimmt sich kein junger Kerl auf dem College. Paul hat mir ein paar Geschichten aus seiner Studentenzeit erzählt. Zweifellos nur die druckreifen Versionen.“ Susannah nahm Pappteller und Plastikbestecke aus dem Schrank und trug sie zum Tisch.
    Beide setzten sich und häuften Kartoffelbrei, Hackbraten und grüne Bohnen mit Bacon auf ihre Teller. „Paul kann so einige Geschichten erzählen“, sagte Kane. „Ich nicht so viele.“
    „Wie kann das sein? Du hattest das Zimmer neben Paul. Ihr habt zusammen herumgehangen.“
    „Ich hatte einen Aufpasser. Mein Vater meinte, ich würde einen brauchen.“
    Schockiert blickte Susannah ihn an. Das klang unglaublich, wie Erziehungsmethoden aus dem neunzehnten Jahrhundert. Aber es erklärte vieles über Kane. Dass er die einfachsten Dinge des Lebens nicht kannte. Was für eine Kindheit hatte der Mann gehabt? „So streng erzogen zu werden ist für mich unvorstellbar.“
    „Auf meinen Schultern lasteten hohe Erwartungen.“ Er spielte mit dem ungeöffneten Briefumschlag. „Das ist noch immer so.“
    „Beinhaltet er einige davon?“
    Als wäre ihm bewusst geworden, dass er zu viel gesagt hatte, wurde sein Blick wachsam.
    Was war mit Kane los? Was verbarg er? Jedes Mal, wenn sie versuchte, ihm nahezukommen, verschloss er sich und wechselte das Thema.
    Traute er ihr nicht?
    „Das Essen ist großartig. Ich habe bisher noch nie in meinem Leben Hackbraten gegessen. Meinst du, der Besitzer der ‚Corner Kitchen‘ wird mir das Rezept verkaufen?“
    Jetzt sprachen sie über Hackbraten? Plötzlich drohte sich die ganze angestaute Frustration der vergangenen Tage zu entladen. „Bist du in einem Vakuum aufgewachsen oder so? Also

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