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Julia Extra Band 0315

Titel: Julia Extra Band 0315 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Catherine Spencer , Carole Mortimer , Shirley Jump
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Rechnungsfristen nichts hören wollen.
    „Kannst du schnell herkommen? Ich muss mit jemandem reden und möchte jetzt wirklich nicht allein sein. Bitte, Suzie?“
    Susannah schob die Schecks des Tages und den Einzahlungsbeleg in ihre Handtasche. Mitfühlend lächelte Tess sie an, als Susannah ihr zuwinkte und den Hundesalon verließ. „Arbeitest du nicht?“
    „Nachdem Paul das zu mir gesagt hatte, habe ich mich telefonisch krankgemeldet.“
    „Das kannst du nicht machen, Jackie. Ihr beide braucht das Geld. Geht es nicht in Wirklichkeit darum?“
    „Nun … ja.“ Jackie schniefte. „Aber dies ist eine Krise! Wie soll ich arbeiten, wenn gerade mein Leben auseinanderbricht?“
    Genau das hatte sie in der vergangenen Woche gesagt, als sie sich bei der Anprobe dick vorgekommen war. Und zwei Wochen davor, als die Beziehung einer ihrer Brautjungfern zerbrochen war. Jackie hatte einen geduldigen Chef, doch selbst Susannah mit ihrer grenzlosen Langmut wusste, dass man den Bogen überspannen konnte. All das behielt sie für sich. Es war sinnlos, ihre Schwester noch mehr aufzuregen.
    „Du bist Empfangsdame in einer Papierfabrik, Jackie. Das ist nicht gerade ein superstressiger Job. Ich bin sicher, du wirst den Tag irgendwie durchstehen.“
    „Ich brauche dich, und du willst dich nicht um mich kümmern. Du hast überhaupt kein Mitgefühl. Ich wünschte, Mom wäre noch bei uns. Sie würde alles für mich regeln.“
    Sofort wurde Susannah von Schuldgefühlen geplagt. Sie wollte ihnen nicht nachgeben, wollte sich nicht wieder von ihnen daran hindern lassen, ihr eigenes Leben zu leben.
    Kane warf die Zeitung in den Papierkorb, aber es war zu spät. Die Schlagzeile, zum Glück im Unterhaltungsteil versteckt, hatte sich in seinem Gedächtnis schon eingebrannt.
    Vorstandschef eines Edelsteinunternehmens vermisst. Der Sprecher der Familie sagt: „Wir sind besorgt.“
    Sprecher der Familie. Kane schnaufte verächtlich. Eine weitere beschönigende Bezeichnung für Ronald Jeffries, den Anwalt seines Vaters. Der Mann fühlte sich genötigt, die ganze Drecksarbeit für Elliott Lennox zu erledigen. Sich, zum Beispiel, wieder einmal mit dem missratenen Sohn zu befassen. Sein Vater musste ja mächtig verärgert sein, wenn er Ronald die Medien informieren ließ.
    Als Kane nach seinem Handy greifen wollte, fiel ihm ein, dass es auf dem Grund des Sees lag. Zu Hause anrufen ging nicht. Auch gut. Wenn er mit seinem Vater Verbindung aufnahm, würde fünf Minuten später eine Limousine hier sein.
    Damit Kane in das Leben zurückkehrte, dem er unbedingt entfliehen wollte, wenigstens für eine kurze Zeit.
    Ein paar Türen weiter kam Susannah aus ihrem Hundesalon, entdeckte Kane und eilte auf ihn zu. „Ich kann mich heute Nachmittag nicht mit dir treffen.“ Sie zog den Packen Hundertdollarscheine aus der Handtasche, den er ihr gegeben hatte. „Lass mich dir dein Geld zurückzahlen …“
    „Behalt es. Wir holen das später nach. Was ist denn los?“
    „Jackie hat eine ‚Krise‘.“
    „Davon geht die Welt nicht unter, nehme ich an?“
    „Nein.“ Susannah lachte, und es klang so erleichtert, als hätte Kanes Bemerkung die ganze Anspannung gelöst. „Paul sorgt sich wegen der Rechnungen. Er und Jackie haben sich wieder gestritten. Er hat die Hochzeit abgeblasen. Erneut.“
    Kane erinnerte sich daran, was sein Freund in der Bar über die Ausgaben seiner Braut gesagt hatte. Offensichtlich führte das Thema zu ständigen Reibereien zwischen dem praktisch denkenden Paul und der flatterhaften Jackie.
    „Meine Schwester geht wirklich nicht verantwortungsbewusst mit Geld um. Vermutlich hat Paul herausgefunden, dass sie zu viel für Blumen oder einen Schleier oder die Hochzeitstorte verbraucht hat. Bis dann, Kane.“ Susannah wandte sich ab.
    Er sollte sie allein mit ihrer Familie fertig werden lassen. Damit wollte er nichts zu tun haben. Ende der Woche kehrte er in ein Leben zurück, das von dieser Kleinstadt so weit entfernt war wie der Mars vom Mond.
    Und er musste realistisch sein. Die Beziehung zu Susannah würde in seiner Welt niemals funktionieren. Nur dass er trotzdem ständig hoffte, die Utopie würde einfach weiterexistieren.
    „Susannah, warte!“
    Sie drehte sich um. „Ja?“
    „Brauchst du Hilfe? Mit Geldangelegenheiten kenne ich mich ziemlich gut aus.“
    Als Susannah lächelte, erkannte Kane, dass er ein Problem hatte. Eines, das sich mit Geld nicht lösen ließ.
    Er wollte den Mond direkt neben den Mars schieben.
    Susannah

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