Julia Extra Band 0318
imstande, selbst zu kochen.“
„Sind Sie sicher?“ Celeste wirkte besorgt. „Signor Castellano schien nicht ganz er selbst zu sein, als ich ihn das letzte Mal gesehen habe.“
Ava rang sich ein Lächeln ab. „Das gibt sich auch wieder“, versicherte sie der Haushälterin. „Sie wissen ja, wie Männer sind. Sie zerbrechen sich gern den Kopf über alles Mögliche.“
„Er ist ein guter Mann, Madame “, sagte Celeste. „Sie passen viel besser zu ihm als zu Monsieur Cole. Signor Castellano wird Ihnen ein guter Ehemann und ein wunderbarer Vater Ihrer Kinder sein.“
Ava spürte einen Stich im Herzen. „Machen Sie sich keine Hoffnungen, Celeste. Marc ist nicht unbedingt wild darauf zu heiraten.“
Nachdenklich sah die Haushälterin vor sich hin. „Bei einigen Männern dauert es länger, bis sie soweit sind“, sagte sie. „Sie dürfen die Hoffnung nicht aufgeben, Madame . Immerhin hat er den ersten Schritt getan und hat Sie wieder in sein Leben geholt.“
Über diese Worte dachte Ava nach, nachdem Celeste die Villa verlassen hatte. Hoffentlich hat sie recht, dachte sie hoffnungsfroh. Vielleicht beendete Marc ihre Beziehung ja doch nicht, bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte. An diesen Strohhalm klammerte sie sich, doch die Unsicherheit darüber, wie lange er die Beziehung noch aufrechterhalten wollte, nagte an ihr. Lange hielt sie diese ständige Ungewissheit nicht mehr aus. Zumal sie viel mehr von Marc wollte. Sie wollte für immer bei ihm bleiben.
Am Abend traf sie auf Marc, der gerade einen Drink zu sich nahm. „Möchtest du auch ein Glas?“, fragte er höflich. „Du siehst aus, als könntest du einen Drink gebrauchen.“ Offensichtlich hatte auch er eine schlaflose Nacht hinter sich, denn unter seinen Augen lagen Schatten und tiefe Linien hatten sich um seinen Mund herum gebildet. Am liebsten hätte Ava sie einfach weggeküsst.
„Wieso? Wie sehe ich denn aus?“, fragte sie und strich sich unsicher eine Strähne aus der Stirn.
„Du siehst blass aus. Hast du heute überhaupt etwas gegessen? Ich weiß nicht, was es zum Abendessen gibt. Celeste ist unauffindbar.“
„Ich habe sie nach Hause geschickt, weil sie sich schlecht fühlte. Vermutlich hat sie sich jetzt auch diesen Infekt eingefangen, mit dem ich seit Wochen zu kämpfen habe. Ich fühle mich noch immer nicht hundertprozentig gesund.“
Besorgt musterte er sie. „Und wie geht es dir jetzt?“
Ava strich sich über den flachen Bauch. „Ganz gut … glaube ich.“
Er schenkte ihr ein Glas ein und schien dabei über etwas nachzudenken. „Ich muss mich für gestern Abend entschuldigen“, erklärte er, als er ihr den Drink reichte. „Ich habe mich ziemlich dumm angestellt, oder?“
Beunruhigt überlegte sie, ob das seine Einleitung zum Beenden ihrer kurzen Beziehung war. Gedankenverloren führte sie das Glas an die Lippen und zuckte zurück, denn ihr Magen rebellierte sofort bei dem Geruch.
„Was ist los?“, fragte Marc. „Möchtest du den Whisky mit Wasser und Eis verdünnen? Ich meinte mich zu erinnern, dass du ihn lieber pur trinkst.“
Sie reichte ihm das Glas. „Tut mir leid, Marc, aber ich verzichte lieber doch auf den Drink.“
Achtlos stellte er das Glas auf den Tisch und schaute Ava wieder an. „Ich habe heute einiges zu erledigen gehabt“, erzählte er. „Vielleicht interessiert es dich, welche Entscheidungen ich getroffen habe.“
Sie setzte sich aufs Sofa, weil sie befürchtete, ihre Beine könnten den Dienst versagen. „Sicher. Schieß los!“
„Ich habe meine Rechtsberater beauftragt, einen Treuhandfonds für Coles Kinder Adam und Lucy einzurichten. Seine Exfrau erhält auch eine größere Summe, sodass sie finanziell unabhängig ist.“
Erstaunt sah Ava ihn an. „Das … das ist sehr großzügig von dir, Marc. Sie werden dir sehr dankbar sein.“
Er zuckte nur desinteressiert mit den Schultern. „Ich hatte das Gefühl, ihnen das schuldig zu sein. Schließlich habe ich mich auch nicht immer ganz korrekt verhalten.“
Ava saß wie auf heißen Kohlen. Jetzt teilt er mir gleich mit, dass unsere Beziehung beendet ist, dachte sie traurig.
Nach kurzem Schweigen fragte Marc: „Was weiß deine Schwester über uns?“
Sie fing seinen forschenden Blick auf. „Ich habe ihr erzählt, dass wir wieder zusammen sind.“
„Aber von unserem Deal hast du nichts gesagt, oder?“
„Unser Deal? Dass ich nicht lache! Dein Deal, Marc. Wäre es nicht wegen des Geldes, würde ich hier sicher keine Minute
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