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Julia Extra Band 0319

Julia Extra Band 0319

Titel: Julia Extra Band 0319 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HEWITT NATALIE RIVERS CAROL MARINELLI LUCY MONROE
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hatte. Weil alles seine Schuld war. Er musste ihr nachlaufen, mit ihr reden, sie beruhigen.
    Hastig eilte er an seiner verblüfften Sekretärin vorbei zum Fahrstuhl und hoffte, dass Phoebe noch nicht eingestiegen war. Doch sie war wie vom Erdboden verschluckt.
    An der Fahrstuhlanzeige sah er, dass sie schon fast unten angekommen sein musste. Frustriert schlug er mit der flachen Hand gegen die Wand und drückte den Knopf.
    Als Spiros endlich in der mit Marmor getäfelten Lobby des vierzehnstöckigen Bürogebäudes ankam, war Phoebe längst über alle Berge. Verzweifelt suchte er in der Brusttasche seines Jacketts nach seinem Handy, doch er hatte es oben im Büro liegen lassen. Verdammt.
    Phoebes Selbstbeherrschung hing an einem seidenen Faden, der mit jedem Atemzug dünner wurde.
    Der Kuss hatte Spiros also nichts bedeutet. Der Kuss, der ihr Leben verändert hatte, war für ihn nur einer von vielen. Nachdem sie in Ohnmacht gefallen war, ehe mehr zwischen ihnen passieren konnte, war der ganze Vorfall für ihn wahrscheinlich sogar eine Enttäuschung. Kein Wunder, dass er den Kuss vergessen wollte.
    Sie wünschte, sie könnte es auch.
    Der Schmerz drohte ihr den Atem zu nehmen. Nichts war so, wie sie geglaubt hatte, als sie nach Griechenland zurückgekehrt war.
    Ihr Vater wollte nicht, dass sie für ihn arbeitete. Für ihn war sie kaum mehr als eine Ware, die er gegen das Wohl der Firma eintauschen konnte. Eine Firma, die er ihrem Bruder Chrysanthos hinterlassen würde … nicht ihr, Phoebe.
    Doch der Verrat ihres Vaters war nichts im Vergleich zu dem Schmerz, den sie über Spiros’ Verhalten empfand. Immer wieder hatte sie von diesem Kuss geträumt, bis ihr fast schlecht vor Glück war. Jetzt stachen ihr die Scherben dieser Träume ins Herz.
    Die gläsernen Fahrstuhltüren öffneten sich, und Phoebe rannte zu ihrem Auto, als sei der Teufel hinter ihr her.
    Atemlos erreichte sie ihren kleinen Wagen und stieg ein, ließ den Motor an, trat das Gaspedal durch und drängte sich unter lautem Gehupe und wilden Beschimpfungen der anderen Autofahrer in den Verkehr. Ihr war alles egal.
    Fast wäre sie auf ein anderes Auto aufgefahren, und auch das war ihr im Grunde egal. Doch trotz ihres Zustands wollte sie andere nicht gefährden.
    Also fuhr sie in ein Parkhaus, folgte der schmalen Auffahrt in den obersten Stock und lenkte ihren Wagen auf einen Parkplatz abseits von den wenigen anderen Autos. Ruckartig schaltete sie den Motor aus, dann lehnte sie sich auf das Lenkrad und begann hemmungslos zu weinen.
    Spiros liebte sie nicht. Jedenfalls nicht so wie sie ihn. Wie hatte sie nur so dumm sein können, etwas anderes zu glauben? Er fühlte sich nicht einmal zu ihr hingezogen. Er betrachtete sie als kleine Schwester. Nicht mehr. Er wollte , dass sie Dimitri heiratete. Alle wollten, dass sie Dimitri heiratete … alle außer ihr.
    Doch welchen Unterschied machte das schon? Spiros würde sich nie in sie verlieben, und sie würde nie einen anderen lieben. Dimitri mochte ein guter Mensch sein, doch er hatte eine Geliebte. Wenn er Phoebe heiratete, würde er sie vielleicht mit dieser anderen Frau betrügen. Doch es war ihr egal. Es würde sie nicht stören, wenn er eine Geliebte hatte. Es war ihr einfach egal.
    Alles war ihr egal.
    Warum auch nicht?
    All ihre Zukunftsträume waren zerplatzt wie Seifenblasen. Doch vielleicht konnte sie durch ihre Ehe mit Dimitri eine andere Frau davor bewahren, dass ihre Träume ebenfalls zerstört wurden.
    Ihre schöne, aber verwöhnte Mutter genoss den hohen Lebensstandard, den die Firma ihr ermöglichte. Ein anderes Leben wäre für Basila, die schon mit dem sprichwörtlichen goldenen Löffel im Mund geboren worden war, schlicht undenkbar gewesen.
    Sollte sie, Phoebe, einer Heirat mit Dimitri zustimmen, würde sie ihren Vater jedenfalls glücklich machen. Und nicht zuletzt das Erbe ihres Bruders sichern.
    Wenn ihr Vater die Firma verlor, wäre er ein gebrochener Mann, und diese Vorstellung konnte Phoebe nicht ertragen. Sie durfte ihre Familie nicht ins Unglück stürzen.
    Sie wusste, was sie zu tun hatte. Doch sie gestattete sich, den Verlust ihrer Träume zu betrauern, und weinte, bis keine Gefühle mehr übrig waren und sie den Schmerz nicht mehr spürte.
    Dann fuhr sie wie betäubt nach Hause und schlich sich durch den Hintereingang hinein.
    Am Abend versprach sie ihrem Vater, dass sie Dimitri heiraten würde.
    Er dankte ihr und sagte, er habe gewusst, dass sie die Familie nicht enttäuschen würde,

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