Julia Extra Band 0319
Emma und deine eigenen Kinder, wenn wir welche bekommen, in stabilen Verhältnissen aufwachsen.“
„Ich weiß, dass ich meine Kinder niemals verlassen würde“, erwiderte Chloe. Sie sah ihn an, und die silbergrüne Oberfläche des Teichs spiegelte sich in ihren Augen, „aber woher soll ich wissen, ob ich dir vertrauen kann?“
Lorenzo hielt ihren Blick fest. Er wusste bereits, wie stark ihre Muttergefühle waren. Er wusste, wie weit sie für Emma zu gehen bereit war. Und er wusste, dass sie genauso um ihre eigenen Kinder kämpfen würde.
Seine Mutter hatte nicht um ihn gekämpft. Tatsächlich hatte sie ihn nur benutzt, um bei der Scheidung mehr für sich herauszuholen. Welche Mutter tat so etwas?
Plötzlich musste er an seine eigene Kindheit denken – an eine Zeit, die er eigentlich aus seinen Gedanken verbannt hatte. Und plötzlich erinnerte er sich wieder ganz genau an den Schmerz, die Enttäuschung und die Verwirrung, so als wäre es erst gestern gewesen.
Er schüttelte heftig den Kopf und konzentrierte sich erneut auf Chloe. Ihr Gesicht war blass und besorgt.
„Ich verstehe“, sagte er. „Du hast Angst, ich könnte dich verlassen. Das ist dir schon einmal passiert – zuerst dein Vater, dann deine Mutter und deine Schwester. Sogar …“ Er zögerte, wollte sie nicht noch mehr aufregen, musste ihr jedoch vor Augen führen, was er meinte. „Sogar deine beste Freundin hat dich verlassen.“
Chloe schluckte und blinzelte die Tränen weg. Wieso kannte er sie so gut – und gleichzeitig doch so wenig?
„Ich werde dich nicht verlassen“, sagte Lorenzo. „Das ist das Schöne an unserem Arrangement.“
„Aber … was, wenn du dich für eine andere Frau interessierst?“, fragte Chloe.
Ein dunkler Schatten legte sich über Lorenzos Gesicht, und sie wusste, dass sie ihn mit dieser Bemerkung beleidigt hatte. Aber sie musste weitermachen – es ging um ihre Zukunft. „Du liebst mich nicht – was passiert, wenn du jemanden triffst, den du liebst?“
„Überlege dir gut, was du sagst“, erwiderte Lorenzo kühl. „Vergiss nicht, was passiert ist. Du bist diejenige, die gegangen ist – diejenige, die diese Beziehung aufgegeben hat.“
„So war es nicht“, protestierte Chloe.
„Obwohl du dachtest , du liebst mich“, fuhr Lorenzo fort, „hast du mich einfach verlassen – nicht umgekehrt.“
„Das war etwas anderes“, widersprach Chloe. „Ich hatte gerade erfahren, dass du mich nicht liebst.“
„Liebst du mich noch?“, fragte Lorenzo.
„Ich … Nein …“ Chloe senkte den Kopf, richtete ihren Blick auf seine breite Brust. Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen, sonst würde er die Wahrheit sofort erkennen. Sie liebte ihn noch immer, aber sie konnte ihm ihr Herz nicht mehr öffnen. Es tat zu weh.
„Genau das meine ich“, sagte Lorenzo, und in seiner Stimme schwang Ironie mit. „Du dachtest , du liebst mich – aber du hast dir etwas vorgemacht, hast in einer dummen romantischen Traumwelt gelebt. Es war nicht real, und deshalb konntest du mich verlassen, ohne auch nur einmal zurückzublicken.“
Seine Finger legten sich unter Chloes Kinn und hoben ihr Gesicht an, sodass sie ihn ansehen musste. Das Gefühl, das sie in den Tiefen seiner blauen Augen erkannte, war intensiv, ließ sie erschauern.
Vielleicht liebte er sie nicht, aber sie konnte spüren, wie ernst es ihm mit der Zukunft war, die er ihr anbot.
Er wünschte sich eine stabile, zufriedene Familie genauso sehr wie sie.
„Wir haben uns doch gut verstanden“, sagte er, und seine Hand glitt hinter ihren Kopf. „Es würde so gut passen. Wir passen unglaublich gut zueinander.“
„Ich weiß nicht …“, setzte Chloe an, aber seine Berührung machte es schwer, einen klaren Gedanken zu fassen.
Sie wusste nur noch, dass sie bei ihm sein wollte. Sie wollte, dass alles wieder so war wie früher, als er ihr das Gefühl gegeben hatte, etwas Besonderes zu sein. Und dass sie bei ihm sicher war.
„Triff diese Entscheidung mit deinem Verstand, nicht mit deinem Herzen“, wiederholte er. „Sag mir, dass du mit mir verheiratet bleiben willst. Dass du mit mir eine Familie gründen willst. Dass du in jeder Hinsicht meine Frau sein willst.“
„Ja“, sagte sie. „Ja, ich will.“
Aber sie sprach mit ihrem Herzen. Es war unmöglich, etwas anderes zu tun. Ihr Herz rief so laut nach ihm, dass sie nicht hätte hören können, was ihr ihr Verstand sagte, selbst wenn sie es versuchte.
„Du hast die richtige Entscheidung
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