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Julia Extra Band 0319

Julia Extra Band 0319

Titel: Julia Extra Band 0319 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HEWITT NATALIE RIVERS CAROL MARINELLI LUCY MONROE
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wie Sie brauchen“, sagte Mrs. Guest und schob Chloe hinaus in den Garten. „Es ist ein wunderschöner Nachmittag, und ein bisschen frische Luft wird Ihnen guttun. Emma ist bei mir gut aufgehoben – es macht mir so viel Freude, auf sie aufzupassen.“
    „Danke.“ Chloe lächelte die Haushälterin beruhigend an. Sie wusste, dass sie die ältere Frau mit ihrem Zusammenbruch vorhin sehr erschreckt hatte. „Ich fühle mich wirklich schon viel besser. Ich brauche nur ein bisschen Zeit für mich, und ich würde mir gerne den Garten ansehen. Er ist wirklich wunderschön.“
    „Ich bin hier, falls Sie etwas brauchen“, meinte Mrs. Guest.
    Die Sonne schien warm, als Chloe über die große Wiese lief. Sie hatte noch einmal geduscht, doch als sie sich wieder anzog, fehlte ihr einfach die Energie, kreativ zu sein, deshalb war sie in ihre alte Jeans und ein frisches T-Shirt geschlüpft.
    Sie hatte Mrs. Guests Angebot, auf Emma aufzupassen, vor allem deshalb angenommen, weil sie dringend Zeit zum Nachdenken brauchte. Lorenzo hatte ihr ein Ultimatum gestellt: Sie musste sich entscheiden, ob sie mit ihm verheiratet bleiben und eine richtige Ehe mit ihm führen – oder ihn verlassen und Emma ganz allein durchbringen wollte.
    Er hatte recht gehabt, als er sagte, dass Chloes Situation nicht ideal war, um für ein Baby zu sorgen, aber das bedeutete nicht, dass sie es nicht konnte. Ihre Berufserfahrungen als Assistentin waren immer gefragt – und so lange sie genug Geld verdiente, um am Ende des Monats die Miete zu zahlen, gab es auch einen Ort, an dem sie wohnen konnte.
    Millionen von Frauen zogen ihre Kinder unter viel widrigeren Umständen auf – ohne eine richtige Ausbildung, sodass sie keinen Job fanden, und mit niemandem, der ihnen im Notfall helfen konnte. Gladys war Liz eine wundervolle Nachbarin gewesen, und Chloe wusste, dass sie auf sie zählen konnte, wenn sie in der Klemme saß.
    Aber sollte sie ihre Ehe mit Lorenzo wirklich so schnell aufgeben?
    Das Glück, das sie durchflutet hatte, als er gestern auf dem Friedhof aufgetaucht war, sagte ihr, dass sie immer noch sehr viel für ihn empfand. Und in seinen Armen zu liegen fühlte sich so richtig an.
    Nachdem ihre Gefühle nun nicht länger verrückt spielten und sie sich etwas beruhigt hatte, wusste Chloe ganz sicher, dass sie ihn noch liebte. Liebe war nichts, das man einfach abschalten konnte. Es war eine tiefe, unumstößliche Wahrheit, die ihr ganzes Wesen erfüllte.
    Bevor Liz gestorben war, hatte Chloe ihr etwas versprechen müssen – dass sie sich nicht vor dem Leben verstecken und ihr Herz verschließen würde, nur weil sie verletzt worden war. Aber sie wusste nicht, wie ihr Versprechen zu der Zukunft passte, die Lorenzo ihr anbot.
    Sollte sie ihn verlassen und das Einzige aufgeben, was sie wirklich wollte – eine Ehe und eine Familie mit dem Mann, den sie liebte? Oder sollte sie sein Angebot annehmen und zusammen mit ihren Kindern ein sicheres und privilegiertes Leben führen – und dafür ihren tiefen Herzenswunsch aufgeben, eine aufrichtige Liebesbeziehung zu erleben?
    Es war unmöglich, zwischen diesen beiden Alternativen zu wählen.
    Lorenzo stand an der Fensterfront seines Arbeitszimmers und beobachtete, wie Chloe am hinteren Ufer des Teichs an den violetten Schwertlilien vorbeiging. Sie hielt den Kopf gesenkt, und obwohl ihr blondes Haar ihr Gesicht verdeckte, wusste er, dass sie tief in Gedanken versunken war.
    Sie wirkte so jung in ihrer Jeans und dem T-Shirt, aber Lorenzo gewöhnte sich daran, sie so zu sehen, so ganz anders als früher. Als seine Assistentin war sie stets adrett gekleidet gewesen, und obwohl ihr Stil später, als sie zusammenkamen, weniger förmlich geworden war, so hatte sie doch immer sehr gepflegt ausgesehen.
    Jetzt schien Chloes äußere Veränderung die Veränderung in ihrer Beziehung zu spiegeln. Sie setzte sich auf eine Bank, wo sie zierlich und zerbrechlich wirkte, und als sie den Kopf hob, um sich das Haar aus dem Gesicht zu schütteln, sah Lorenzo, dass sie die Stirn runzelte.
    Ihr Blick wanderte über den Teich und blieb an den raumhohen Fenstern von Lorenzos Arbeitszimmer hängen. Sie starrte ihn an, obwohl er wusste, dass sie ihn nicht sehen konnte, weil das Glas entsprechend behandelt war, um seine Privatsphäre zu schützen. Er fixierte sie ebenfalls und spürte unerwartet Wut in sich aufsteigen.
    Das Leben war so schön gewesen, und seine Pläne für die Zukunft schienen alle aufzugehen. Warum machte Chloe das

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