Julia Extra Band 0319
ihrem Leben in letzter Zeit fehlte. Sie fürchtete einfach, dass der Zauber gebrochen würde, wenn sie das Poolhaus verließen.
„Möchtest du dann vielleicht eine Runde schwimmen?“, fragte Lorenzo. „Über deinen fehlenden Badeanzug musst du dir keine Gedanken machen.“
„Es gefällt mir in meinem Bademantel“, erwiderte sie und ignorierte das nervöse Flattern in ihrem Bauch bei dem Gedanken, in Lorenzos Gegenwart nackt zu schwimmen.
Sie sah ihn an und ließ den Blick mit einem Lächeln über seinen muskulösen Körper gleiten. Er trug dasselbe Hemd und dieselbe Hose wie zuvor, aber sie waren ungewöhnlich knittrig für einen Mann, der normalerweise mühelos perfekt aussah.
„Worüber lachst du?“, fragte er. „Ich habe deinen prüfenden Blick gesehen. Findest du irgendetwas amüsant?“
„Du siehst so unordentlich aus.“ Sie lachte – und legte dann abrupt die Hand über den Mund. Es fühlte sich so gut an zu lachen, und sie konnte sich nicht erinnern, wann sie es zuletzt getan hatte.
„Hey!“ Lorenzo sprang auf und beugte sich mit einem entrüsteten Gesichtsausruck über sie, der jedoch schnell verlangend wurde. „Zumindest trage ich meine eigenen Sachen – vielleicht sollte ich dir den Bademantel wieder wegnehmen. Ich glaube, ich will ihn wiederhaben.“
Chloe sog zitternd die Luft ein. Und Lorenzo griff lachend nach den Enden des Bademantels. Gleich würde er ihren nackten, schutzlosen Körper enthüllen.
Plötzlich durchflutete sie ein ganz neues Selbstbewusstsein, und sie schämte sich nicht länger dafür, dass sie ihn auch begehrte.
„Du kannst ihn haben.“ Sie wich seinen Armen aus und sprang auf. „Ich werde doch schwimmen gehen.“
Schnell lief sie zum Rand des Pools, blickte über die Schulter in sein überraschtes Gesicht und lächelte verschmitzt. Dann schlüpfte sie aus dem Bademantel und ließ ihn fallen.
Lorenzo starrte sie mit unverhohlenem Verlangen an. Dann trat ein entschlossener Ausdruck in seine Augen, und er ging auf sie zu.
Chloe lachte und genoss die Freiheit dieses Klangs, während er von den Glaswänden widerhallte. Mit einem eleganten Kopfsprung tauchte sie in das kühle, klare Wasser, sicher, dass er ihr folgen würde. Er war ein guter Schwimmer und hatte sie sicher bald eingeholt. Und was er dann mit ihr tun würde, erfüllte sie mit heißer Erwartung …
Am nächsten Morgen wachte Chloe im Schlafzimmer auf. Irgendwann während der Nacht musste Lorenzo sie zurück ins Haus getragen haben, aber sie hatte offenbar fest geschlafen.
Einen Moment lang war sie traurig darüber, dass jene magischen Stunden im Poolhaus vorbei waren, aber in der nächsten Sekunde hörte sie, wie Emma sich in ihrer Wiege neben dem Bett bewegte. Plötzlich wurde ihr klar, dass sie das Baby vermisst hatte.
So wunderbar die Stunden mit Lorenzo gewesen waren, es war gut, wieder dort zu sein, wo sie hingehörte. Überrascht über diesen Gedanken, hielt sie inne, denn in den vergangenen vierundzwanzig Stunden war so viel passiert, dass es ihr noch schwerfiel, das alles wirklich zu fassen.
„Guten Morgen“, sagte Lorenzo mit rauer Stimme, und als Chloe erschrocken aufblickte, sah sie ihn im Türrahmen des Badezimmers stehen. Er hatte bereits geduscht und trug ein legeres graues Hemd und eine schwarze Hose.
„Hallo.“ Sie lächelte schüchtern, weil ihr wieder einfiel, wie oft sie sich in der letzten Nacht geliebt hatten.
„Ich hoffe, ich habe dich nicht geweckt“, meinte Lorenzo. „Ich wollte dich ausschlafen lassen. Ich muss noch einige Dinge organisieren, aber ich würde dich gerne später noch sehen.“
Er ging zum Bett und küsste sie auf den Mund. Dann war er verschwunden.
Chloe hob ihre Finger und presste sie leicht gegen ihre Lippen. Sie konnte nicht glauben, wie viel sich in dieser kurzen Zeit verändert hatte.
Später an diesem Morgen ging Chloe mit Emma nach draußen und genoss das herrliche Wetter und den wunderschönen, blühenden Garten. Sie fühlte sich so viel besser als gestern. Blickte so viel hoffnungsvoller in die Zukunft.
Sie hatte Liz versprochen, dass sie ihr Herz nicht verschließen würde, und sie war froh, dass sie ihr Wort halten konnte. Die Dinge entwickelten sich wunderbar mit Lorenzo. Er war aufmerksam und liebevoll. Und er verstand ihre Bedenken, überstürzt eine Familie zu gründen – er war sogar derjenige gewesen, der in der vergangenen Nacht stets an Verhütung gedacht hatte, auch dann, wenn sie selbst zu sehr in der Leidenschaft des
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