Julia Extra Band 0325
Kleiderspende, und indem Sie Angelas Wohltätigkeitsorganisation helfen.“
„Und dennoch klingen Sie nicht beeindruckt.“
„Ist das der Grund, warum Sie das tun? Um mich zu beeindrucken?“
„Natürlich nicht.“
„Ah“, nickte Maria. „Also um meinen Sohn zu beeindrucken.“
„Nein, auch nicht“, widersprach Emily mit einem ersten Anflug von Ärger. „Ich tue es, weil ich helfen will. Weil ich genau weiß, wie viel Glück ich habe. Ich möchte etwas zurückgeben. Und wenn Sie mir das nicht glauben … Nun, dann kann ich das auch nicht ändern.“
Maria seufzte. „Ich glaube Ihnen ja, Emily. Sie sind ein nettes Mädchen. Aber Sie sind nicht das Mädchen, das meinen Javier dazu bringt, eine feste Beziehung einzugehen.“
Bei den Worten der älteren Frau verkrampfte sich Emilys Magen, obwohl sie das von Anfang an gewusst hatte.
„Weil ich nicht wie Stephanie bin?“
Sogar in dem schwachen Licht der Terrasse konnte Emily sehen, wie sich Marias Augen weiteten. „Mein Sohn hat Ihnen von ihr erzählt?“
Javier hatte nicht viel gesagt. Auf einmal bereute Emily ihre Frage. Wenn er wollte, dass sie Bescheid wusste, hätte er ihr die Geschichte erzählt. Sie schüttelte den Kopf und stand auf. „Ist ja auch egal. Ich sollte wieder reingehen.“
Aber Maria packte sie am Arm. „Ich mache mir keine Sorgen, weil Sie anders sind als Stephanie“, sagte sie besorgt, „sondern weil Sie ihr zu ähnlich sind.“
Ähnlich? Sie und Javiers frühere Verlobte waren sich ähnlich? Tausend Fragen schossen Emily durch den Kopf. Aber wenn Javier ihr nichts von Stephanie erzählen wollte, würde sie nicht nachfragen.
Und auch wenn sie nicht viel über Javiers Vergangenheit wusste, sie kannte ihn jetzt gut genug, um Maria etwas zu erklären. „Sie hätten Javier die Terrasse und die Bar renovieren lassen sollen. Das hätte ihm so viel bedeutet. Mehr als Ihnen anscheinend bewusst ist.“
Nach der Party brachte Emily Javier in ihrem Auto nach Hause. Sie überbrückte die Fahrt mit Smalltalk und redete vor allem über die Wiedereröffnung. „Das wird ein voller Erfolg, genau wie heute Abend. Ich bin froh, dass ich kommen konnte.“
„Trotz der Dinge, die meine Mutter zu dir gesagt hat?“, fragte er gedehnt.
„Woher …“
„Ich habe gesehen, wie du von der Terrasse reingekommen bist. Und ich weiß, dass meine Mutter da draußen war.“
Eine Weile schwieg Emily. „Das spielt keine Rolle“, sagte sie endlich.
Vielleicht war das ein Teil des Problems. Er wollte, dass ihre Beziehung eine Rolle spielte. Er wollte, dass sie wichtig war. Er wollte, dass ihre Beziehung ein Leben lang halten würde.
Javier wartete, bis sie bei ihm zu Hause waren und er Emily hereingebeten hatte, bevor er nachhakte. „Was hat meine Mutter zu dir gesagt?“
In perfekter Haltung auf seiner Couch sitzend, strich sie ihr Kleid über den Knien glatt. „Sie ist deine Mutter. Sie möchte, dass du glücklich bist.“
„Und?“
„Sie wünscht sich eine feste Beziehung für dich.“ Das war keine Überraschung – bis Emily hinzufügte: „Und sie glaubt nicht, dass das passieren wird.“
Seine Mutter hatte ihn aufgegeben? War das nicht Ironie des Schicksals? Dass er die eine Frau, mit der er eine ernsthafte Beziehung wollte, gefunden hatte, als seine Mutter die Hoffnung aufgab, dass das je passieren würde?
„Ich habe gedacht, dass es vielleicht etwas mit Stephanie zu tun hat.“ Emily drehte sich auf der Couch um und zog ein Knie hoch. „Ich hätte das nicht erwähnen sollen. Und deine Mutter hat mir auch nichts erzählt. Aber ich möchte mich entschuldigen und …“
„… und ich hätte dir einfach von ihr erzählen sollen“, unterbrach Javier sie. „Stephanie war meine erste echte Freundin. Wir sind im letzten Jahr an der High School miteinander gegangen. Wir haben gedacht … na ja, also ich habe gedacht, dass wir uns lieben.“ Bis heute war er sich nicht ganz sicher, ob Stephanie ihn wirklich geliebt hatte oder in ihm nur ihr Ticket in die Freiheit gesehen hatte.
„Wie war sie denn so?“, fragte Emily.
Entschlossen, ihr alles zu sagen, fuhr er fort: „Stephanie war wunderschön. Sie hat … na ja, ich schätze, sie hat ein bisschen so ausgesehen wie du. Sie war blond und hatte blaue Augen.“ Aber das war auch die einzige Ähnlichkeit. „Stephanie hatte Probleme und war … sehr sensibel.“
„Sensibel?“ So wie Emily sich auf das Blumenmuster ihres Rocks konzentrierte, konnte Javier ihren Gesichtsausdruck
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