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Julia Extra Band 0325

Julia Extra Band 0325

Titel: Julia Extra Band 0325 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Brenda Jackson , Jackie Braun , Stacy Connelly
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mein ganzes Leben lang so gemacht. Warum hast du mir nie erlaubt, meine eigenen Entscheidungen zu treffen? Und meine eigenen Fehler zu machen?“
    „Vermutlich weil wir Angst hatten.“
    „Aber warum?“
    „Weil wir Angst hatten, dich zu verlieren.“
    Emily schüttelte den Kopf. „Ihr hättet mich nicht verloren.“
    „Sag das nicht so, als ob das völlig lächerlich ist.“ Charlene drehte Emily zu dem großen Spiegel um. „Manchmal siehst du deiner Tante Olivia so ähnlich, dass ich das Gefühl habe, einen Geist zu sehen.“
    Den Geist vergangener Fehler, dachte Emily.
    „Ich glaube, das ist es, was dein Vater … was wir beide befürchtet haben. Dass du nicht nur Olivias Begabung und ihre Schönheit geerbt haben könntest, sondern auch ihren sturen Unabhängigkeitssinn. Dass du uns eines Tages so verlassen könntest, wie sie es getan hat. Und diesen Gedanken konnten wir einfach nicht ertragen. Aber das war ein Fehler. Dein Vater und ich sehen das jetzt ein. Wir haben so verzweifelt versucht, dich festzuhalten, dass wir dich unterdrückt haben. Ich kann nur hoffen, dass du uns verzeihst. Wir wissen, dass wir dich loslassen müssen. Es ist höchste Zeit für dich, flügge zu werden.“
    In dem Augenblick, in dem Emily die Bühne betrat, wusste sie, dass alles gut laufen würde. Besser als gut. Sie fühlte sich genau wie in dem Moment, als Javier sie hinaus auf die Tanzfläche geführt hatte. Seine Zuversicht hatte sie bei jedem Schritt ermutigt. Und sie weigerte sich zu glauben, dass es schon zu spät für sie beide war.
    Sie brauchte die Bedenkzeit nicht mehr, um die sie ihn gebeten hatte. Die Zeit für Selbstzweifel war vorüber.
    Hoffnung leuchtete heller als jeder Scheinwerfer für Emily, als sie ans Mikrofon trat und mit ihrer Begrüßungsrede anfing. „Guten Abend, sehr geehrte Damen und Herren, und herzlich willkommen zur ersten jährlichen Modenschau ‚Zweite Chance‘.“
    „Wie wäre es mit einem großen Applaus für unsere wunderbaren Models?“, rief Emily etwa anderthalb Stunden später, als die letzte Frau den Laufsteg verließ. Sie wartete, bis es wieder still war, ehe sie hinzufügte: „Das Beste an unserer Modenschau ist, dass die Kleider, die heute Abend hier vorgeführt worden sind, dem Frauenhaus ‚Zweite Chance‘ gestiftet werden.“ Erneut brandete Applaus im Ballsaal des Hotels auf. „Aber der Abend ist noch nicht vorbei. Wir haben noch Einiges zu versteigern. Und ich garantiere, dass die Gebote nur so in die Höhe schnellen werden.“
    Emily rief den ersten Auktionsgegenstand auf – ein Wochenendurlaub in Sedona. Während ein Posten nach dem anderen unter den Hammer kam, merkte sie, wie ihre Eltern und Freunde sich gegenseitig überboten, um die Summen in die Höhe zu treiben.
    Nur ein einziges Mal geriet Emily ins Stocken. Obwohl sie wusste, dass es zu den Angeboten gehörte, stolperte sie über das romantische Abendessen für zwei Personen im Delgado’s.
    Emily ignorierte die Karten mit den Stichworten, die vor ihr lagen, und warf einen Blick ins Publikum. Die meisten Zuschauer waren auch bei der Hochzeit gewesen. Es waren genau die Leute, deren Meinung ihr so viel bedeutet hatte, dass sie Angst gehabt hatte, mit Javier zu tanzen … bis er sie in die Arme genommen hatte. Von diesem Augenblick an hatte nur noch er gezählt.
    „Damit kommen wir zwar nicht zu dem außergewöhnlichsten Punkt unserer heutigen Versteigerung, aber zu dem, der mir persönlich am meisten bedeutet. Das Restaurant gehört Javier Delgado. Und ohne ihn würde der ganze heutige Abend nicht stattfinden. Er hat mir das Selbstvertrauen gegeben zu glauben, dass ich alles erreichen kann, wenn ich es nur wirklich will und mir selbst vertraue. Vor Kurzem habe ich das wieder vergessen und ihn enttäuscht. Ich hoffe sehr, dass ich die Gelegenheit bekomme, das wieder gutzumachen.“
    Sie holte tief Luft, um die Fassung wiederzugewinnen. „Also dann“, sagte Emily. „Los geht’s. Wer bietet mehr?“
    Wie schon den ganzen Abend über fing Emily mit niedrigen Geboten an und gab dem Publikum so die Möglichkeit, nach und nach den Einsatz zu erhöhen. Unerwarteter Stolz erfüllte sie und zauberte ein ehrliches Lächeln auf ihr Gesicht, während die Gebote für das Essen weiter stiegen. Sie wünschte sich nur, dass Javier hier wäre, um das alles mitzuerleben. Als es nach dem letzten Gebot kurz still wurde, sah sich Emily im Publikum um. „Zum Ersten, zum Zweiten –“
    „Zehntausend Dollar“, rief eine

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