Julia Extra Band 0325
diese anderen Mädchen, die es dir zu leicht machen, sie zu verlassen. Aber sie ist anders.“
„Ja, sie ist auf jeden Fall anders. Sie hat mich verlassen.“
Da streckte Maria die Hand aus und stupste ihn mit dem Zeigefinger in die Brust. „Dann liegt es jetzt an dir.“
„An mir?“
„Jetzt liegt es an dir“, wiederholte Maria, „ihr einen Grund zu geben, zu dir zurückzukommen.“
10. KAPITEL
Emily wusste nicht, was sie ohne die Wohltätigkeitsveranstaltung getan hätte, die sie auf Trab hielt. Sie warf sich mit ganzer Kraft in die Arbeit, stellte Outfits zusammen und organisierte Änderungen und „Models“. Sie hatte Sponsoren gefunden, die jede Summe, die bei der Versteigerung erzielt wurde, noch einmal zusätzlich spenden wollten.
Hätte sie die Gelegenheit dazu gehabt, wäre sie wahrscheinlich in Panik geraten bei dem Gedanken, wie viele Leute teilnehmen würden. An einer Veranstaltung, die sie organisiert hatte und die immer noch schiefgehen konnte. Aber sie hatte keine Zeit zum Nachdenken. Weder darüber, dass die Wohltätigkeitsveranstaltung schiefgehen könnte, noch darüber, dass ihre Beziehung mit Javier schiefgegangen war.
Als sie hinter der Bühne stand, während die Frauen sich für die Modenschau zurechtmachten, musste Emily lächeln. Es hatte keinen Sinn zu erklären, dass es sich nicht um die Modewoche in Paris handelte; für ihren einzigen Auftritt als Model gaben alle ihr Bestes.
„Ich kann immer noch nicht glauben, dass du die ganze harte Arbeit geleistet hast und jetzt nicht einmal ein bisschen Spaß haben willst.“
Als Emily sich zu ihrer Cousine umdrehte, verstärkte sich ihr Lächeln. In dem schulterfreien, smaragdgrünen Cocktailkleid sah Kelsey fantastisch aus.
„Machst du Witze? Ich habe mit den Modeschülerinnen gearbeitet, die perfekten Outfits für Lauren und die anderen zusammengestellt. Ich glaube, mehr Spaß hätte ich nicht haben können.“
„Ich weiß schon. Und alle sind ganz begeistert. Wobei das keine Überraschung ist. Niemand ist je besser gekleidet als du. Ich meine ja nur, sieh dich doch mal an.“ Kelsey deutete auf Emilys Kleid. Der goldfarbene Stoff mit strassbesetzten Trägern und Oberteil schmiegte sich eng an ihren Körper. „Also, warum zeigst du kein Kleid?“
„Ich bin die Moderatorin“, protestierte Emily. „Obwohl ich immer noch der Meinung bin, dass wir Trey den Job hätten geben sollen. Er ist ein Profi.“ Kelseys alter Freund Trey Jamison war DJ und trat regelmäßig auf den Hochzeiten auf, die ihre Cousine organisierte. „Ich würde viel lieber hinter der Bühne bleiben, um mit den Frisuren, dem Make-up und beim Umziehen zu helfen. Ich bin hier hinten total glücklich.“
Mit einem wissenden Ausdruck in den braunen Augen beugte sich Kelsey vor und umarmte Emily. „Nein, bist du nicht“, flüsterte sie. „Aber ich hoffe, das wird schon noch.“
Tränen schnürten Emily die Kehle zu und hinderten sie an einer Antwort.
„Das hast du wirklich fantastisch hinbekommen, Emily.“
Emily hatte erwartet, dass Kelsey ihr Mut zusprechen würde. Aber sie hätte nie gedacht, so etwas von ihrer Mutter zu hören. Sie drehte sich um. Charlene trug ein auberginefarbenes Kostüm mit eng geschnittenem Jäckchen und knielangem Rock. Mit ihrem perfekten Make-up sah ihre Mutter aus, als könnte sie jederzeit selbst den Laufsteg betreten … nur dass Charlene sich nie angeboten hatte. Und Emily hatte sie nicht gefragt.
Emily lächelte vorsichtig. „Danke, Mutter. Und vielen Dank, dass du gekommen bist.“
„Kelsey, ich würde gern mit meiner Tochter allein sprechen, wenn es dir nichts ausmacht.“
„Natürlich nicht, Tante Charlene.“ Zum Abschied umarmte Kelsey Emily noch einmal.
„Du hast hier wirklich ganz Außerordentliches geleistet, Emily.“
„Danke. Ich freue mich auch, wie gut alles gelungen ist.“
„Das solltest du auch. Denn das hast du schließlich alles ganz allein auf die Beine gestellt“, sagte Charlene. Emily begriff, dass ihre Mutter nicht befürchtete, ihre Tochter könnte versagen. Stattdessen war Charlene verletzt, weil sie nicht mit eingebunden worden war.
„Es tut mir leid, Mutter. Ich wollte dich nicht ausschließen. Aber ich schätze, ich hatte einfach Angst.“
„Vor was denn?“
„Dass du denken würdest, ich mache alles falsch. Und dann die Organisation selbst in die Hand nehmen würdest.“
Schon wollte Charlene Emilys Worte abtun. Aber Emily ließ sich nicht einfach so abweisen. „Das hast du
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