Julia Extra Band 0325
wohlbekannte männliche Stimme.
Aufgeregtes Gemurmel brach im Publikum aus. Emily war viel zu schockiert, als sie sah, wie Javier durch die Tischreihen auf sie zukam, um die Bedeutung seiner Worte wahrzunehmen. Er sah großartig aus in dem schwarzen Anzug und dem taubengrauem Seidenhemd. Die Liebe, die in seinen Augen leuchtete, machte es Emily unmöglich wegzuschauen. Als er näherkam, klopfte ihr Herz heftig. Aber er blieb nicht am Bühnenrand stehen, sondern sprang hinauf und kam mit großen, selbstbewussten Schritten auf sie zu.
„Es gibt nur eine Bedingung“, sagte er und sah sie mit seinen dunklen Augen unverwandt an. „Du musst mir bei diesem Abendessen Gesellschaft leisten.“
„Abendessen?“
„Nun ja.“ Er lächelte ein bisschen unsicher, was sie zutiefst rührte. „Es wäre doch kein romantisches Abendessen, wenn ich ganz allein bin.“
„Aber … du hast doch ein Essen in deinem Restaurant gestiftet. Dafür musst du nicht bieten.“
„Es ist doch für einen guten Zweck. Und ich möchte natürlich niemandem die Gelegenheit nehmen, unser Essen zu probieren. Darum spende ich noch ein Essen für die Auktion. Entweder in unserem jetzigen Restaurant oder in unserem zweiten Lokal, das Ende des Jahres eröffnet wird.“
Emily nahm kaum wahr, dass das Publikum erneut applaudierte. „Du machst ein zweites Restaurant auf?“
„Mit einer großen Sportbar und einer Terrasse. Genau, wie ich es mir immer vorgestellt habe …“
„Und deine Mutter kann ihr Restaurant so erhalten, wie dein Vater es aufgebaut hat.“
Javier nickte. „Wir bekommen beide, was wir wollen …“
In seinen Augen konnte Emily ein Versprechen lesen. Ein Versprechen, das nichts mit seiner Mutter oder dem Restaurant zu tun hatte, sondern nur mit ihnen beiden.
„Außerdem“, sagte er mit einem Blick über die Schulter und aufs Publikum, „wenn ich bereit bin, zehntausend Dollar für ein Dinner in meinem eigenen Restaurant zu zahlen, weiß jeder, dass das Essen gut sein muss. Aber die Gesellschaft ist wirklich jeden Penny wert, wenn Emily einverstanden ist, mit mir essen zu gehen.“
„Zehntausend …“, flüsterte sie, bevor sie ungläubig verstummte. „Aber du kannst doch nicht …“
„Ich will aber. Glaub mir. Ich versuche jetzt seit Jahren, das Geld zurückzuzahlen. Connor nimmt es nicht an. Und dein Dad auch nicht“, erklärte er trocken. „Das hier ist die beste Verwendung dafür, die mir eingefallen ist. Aber nur unter der einen Bedingung.“
„Dass ich mit dir essen gehe?“
„Einfach nur essen“, betonte er. „Ich liebe dich, Emily. Ich habe Angst gehabt, dass ich dich verlieren würde, wenn ich zu lange warte. Aber dann war ich voreilig und habe versucht, dich zu drängen. Obwohl ich doch nur mit dir zusammen sein will. Also, was sagst du?“
„Ich sage ja.“ Zum Dinner und zu allem anderen, um das er sie schon gebeten hatte – Ehe, Familie, für immer … „Ich liebe dich auch. Und es tut mir leid, dass mein Verhalten dich dazu gebracht hat, daran zu zweifeln. Besonders nach allem, was du getan hast, um mir zu beweisen, was für ein Mann du bist – die Art Mann, auf die dein Vater stolz wäre. Es war auch nie so, dass ich dir nicht vertraut habe, sondern nur mir selbst nicht. Es war einfacher zu glauben, dass das zwischen uns nichts Ernstes, sondern nur Spaß ist, als zuzugeben, wie schnell ich mich in dich verliebt hatte.“
„Der Spaß ist noch lange nicht vorbei“, versprach er, die dunklen Augen auf Emily gerichtet. „Im Gegenteil, er fängt gerade erst an. Was meinst du, sollen wir hier verschwinden?“
Langsam wurde sie sich wieder bewusst, dass sie ja immer noch auf der Wohltätigkeitsveranstaltung waren und Dutzende von Leuten sie beobachteten. Obwohl Javier sie schon zum Bühnenrand und weg vom Mikrofon gezogen hatte, protestierte Emily. „Javier, ich kann nicht. Wir sind mitten in der Versteigerung und …“
„Hallo, alle miteinander“, ließ sich eine männliche Stimme vernehmen. Als Emily sich umdrehte, sah sie, wie Trey Jamison das Mikrofon zurechtrückte. „Ich bin hier, um die Versteigerung zu Ende zu führen. Aber erst einmal bitte ich um einen Riesenapplaus für Emily Wilson, die diesen Abend überhaupt erst möglich gemacht hat.“
Der Freund ihrer Cousine zwinkerte ihr zu, bevor er ihr die Notizen aus der Hand nahm und sich an die Arbeit machte.
Mit einiger Verspätung wurde Emily klar, was eigentlich los war. Als Javier sie von der Bühne zum Ausgang führte,
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