Julia Extra Band 0326
noch den Mut dazu.
„Ihr gebt mir sicher recht, dass es zwischen Mann und Frau private Dinge gibt, die niemanden etwas angehen, stimmt’s?“, sagte Zarek und blickte Jason scharf an.
Penny fragte sich, ob sie es sich nur einbildete oder ob er Mann und Frau tatsächlich bewusst betont hatte. Er schien ganz deutlich machen zu wollen, dass Penny zu ihm gehörte.
„Natürlich, aber …“, entgegnete Jason.
„Alles zu seiner Zeit“, wiederholte Zarek streng und zeigte auf die Tür. Damit waren Hermione und ihre Söhne entlassen.
Ungeachtet dessen blieb Jason allerdings stehen und blickte Penny fragend an.
„Penny?“, erkundigte er sich besorgt, als wollte er sich vergewissern, wie es ihr ginge.
Genau das fragte sie sich auch. Ihre Gedanken waren ein einziges Durcheinander. Ihr geliebter Ehemann war wieder zurück, ging es ihr immer wieder durch den Kopf. Er lebte! Aber warum konnte sie ihre unbändige Freude darüber nicht zeigen?
Ob es an der tiefen Kluft lag, die sich damals zwischen Zarek und ihr aufgetan hatte, überlegte Penny.
Und nun wollte er mit ihr allein sein. Früher hätte sie sich darüber gefreut. Doch jetzt beschlich sie ein ungutes Gefühl. Was mochte Zarek von ihr wollen?
„Alles in Ordnung, Jason“, erwiderte sie dennoch, obwohl es sie unendliche Kraft kostete, nach außen hin die Fassung zu wahren. „Mir geht es gut.“
Es schien ihr, als würde ein anerkennender Ausdruck in seinen dunklen Augen aufflackern, als Zarek sich daraufhin zu ihr umwandte. Die unterschwellige Angst, dass da noch etwas anderes war, riss Penny schließlich aus ihrer Starre. Endlich schien sie wieder klar denken zu können. Mein geliebter Zarek ist wieder zurück, ging es ihr immer wieder durch den Kopf. Dabei fühlte sie sich überglücklich und panisch zugleich. Was sollte sie davon halten? Ja, Zarek war zurückgekehrt. Doch er schien sich verändert zu haben. Wer war dieser Mann, der zwei Jahre lang als vermisst gegolten hatte? Und was war in dieser Zeit mit ihm passiert?
4. KAPITEL
Penny zwang sich aufzustehen, als Hermione und ihre Söhne den Raum verließen. Ein flaues Gefühl breitete sich in ihrer Magengegend aus, denn gleich würde sie mit Zarek alleine sein.
So aufgeregt war sie nicht einmal ganz am Anfang gewesen, als sie ihn kennenlernte und kurz darauf heiratete. Damals hatte sie es kaum erwarten können, bis die Gäste gingen und sie endlich eins werden konnten.
Vor zwei Jahren war sie sich so sicher gewesen. Sicher, dass er sie begehrte – dass er sie liebte. Schließlich hatte er sie ja geheiratet. Mit knapp zweiundzwanzig war sie so jung gewesen, so naiv in Herzensangelegenheiten und sexuell völlig unerfahren. Erst später wurde ihr schmerzlich bewusst, dass Sex für Zarek nichts mit Liebe zu tun hatte.
Nun waren alle anderen gegangen. Nervös trat Penny von einem Fuß auf den anderen, während sie sich innerlich gegen das wappnete, was kommen würde. Nun, da sie stand, fühlte sie sich ihm zumindest eher gewachsen. Den meisten Männern war sie immer zu groß gewesen, Zarek Michaelis hingegen nicht. Einer seiner Vorfahren – vermutlich sein irischer Urururgroßvater, den alle den Giganten genannt hatten – war ungewöhnlich groß gewesen und hatte dieses Gen an Zarek weitervererbt. Selbst mit ihren knapp eins achtzig musste Penny deshalb zu ihm aufblicken.
„Und?“, fragte sie, als er die Tür ein wenig zu energisch für ihren Geschmack schloss. „Was …?“
Sie verstummte allerdings, weil ihr die Kehle plötzlich wie zugeschnürt war. Angespannt stand sie da und beobachtete starr, wie er die Hand hob und sich die Schläfe rieb, als würde ihm irgendetwas zu schaffen machen.
„Alles in Ordnung?“, erkundigte Penny sich vorsichtig. „Stimmt etwas nicht?“
Als er nicht antwortete, sondern nur regungslos verharrte, das Gesicht abgewandt, hatte sie plötzlich ein Déjà-vu-Erlebnis.
Irgendetwas kam ihr seltsam vertraut vor. Nur was? Angestrengt überlegte sie. Dann ließ sie den Gedanken fallen. Es gab momentan wichtigere Dinge, sagte sich Penny.
„Was ist?“, fragte sie plötzlich besorgt. „Hast du Kopfschmerzen?“
Da Zarek noch immer schwieg und einfach nur dastand, stürzte sie schließlich auf ihn zu. „Sag mir gefälligst, was los ist!“
Instinktiv legte sie ihre Hand auf seine, die nach wie vor auf seiner Schläfe ruhte, und betrachtete ihn dabei forschend. Doch er hatte die Lider gesenkt, sodass sie den Ausdruck in seinen Augen nicht sehen konnte.
„Sag
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