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Julia Extra Band 0326

Julia Extra Band 0326

Titel: Julia Extra Band 0326 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Walker , Kim Lawrence , Myrna Mackenzie , Susanne James
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durchfluteten. Wie konnte sie immer noch so stark auf ihn reagieren, wo sie doch wusste, dass er sie nicht liebte?
    „Ich will das nicht“, brachte sie hervor. Dabei wich sie zurück, so weit sie konnte, denn er hielt sie weiter fest.
    Sie wollte endlich allein sein, um sich in aller Ruhe darüber klar werden zu können, wie es nun weitergehen sollte.
    „Lass mich los!“
    Die widersprüchlichen Gefühle, die sie überkamen, brachten sie völlig aus dem Gleichgewicht.
    „Lass mich los, habe ich gesagt!“
    Daraufhin gab Zarek ihre Hand so plötzlich frei, dass Penny fast das Gleichgewicht verloren hätte. Aus Angst, dass er wieder auf sie zugehen könnte, hielt sie sich am nächsten Stuhl fest.
    „Komm mir nicht zu nahe! Halt dich gefälligst von mir fern!“
    Prompt meldete sich ihr Gewissen, weil sie so feige und unehrlich war. Nichts wünschte sie sich mehr, als in seinen Armen zu liegen, seine Körperwärme zu spüren und Trost bei ihm zu finden.
    Aber er verschränkte nur die Arme vor der Brust und betrachtete sie mit einem eisigen Ausdruck in den Augen.
    „Das erinnert mich an deine freundlichen Worte, die du mir zum Abschied mitgegeben hast“, entgegnete er zynisch.
    „Dann geh doch endlich!“, hatte sie ihn angeschrien. „Aber wenn du es tust, erwarte ja nicht, dass ich hier auf dich warte.“ Wut und Schmerz hatten sie damals angetrieben. Denn sie wäre eher gestorben, als ihm zu zeigen, wie sehr sie ihn liebte, während er nur Sex – und einen Erben – wollte. Trotzdem verletzte es sie, dass er ihre Worte nun gegen sie verwendete.
    „Plötzlich tauchst du wieder auf. Hast du überhaupt eine Ahnung, wie sich das für mich anfühlt?“, versuchte sie einzulenken, allerdings vergeblich, wie sein eisiger Blick und die immer noch abwehrend verschränkten Arme ihr bewiesen.
    „Dann nimm sie dir.“
    „Was soll ich mir nehmen?“
    Seine unvermittelte Kapitulation ließ ihren Kampfgeist sofort wieder erlöschen.
    „Nimm dir die Zeit, die du brauchst.“
    Diesmal klang es eher wie ein Befehl, und die Verachtung, die aus seiner Stimme sprach, war wie ein Schlag ins Gesicht. Plötzlich wirkte Zarek resigniert.
    „Zeit, um dich damit abzufinden, dass dein Ehemann, von dem du gehofft hattest, er wäre tot …“
    „Ich habe es nie gehofft !“
    Das konnte sie nicht auf sich sitzen lassen. Auch wenn ihre Ehe in einem Desaster geendet hatte, so hatte sie niemals gehofft, er wäre nicht mehr am Leben. Dass er so von ihr dachte, entsetzte Penny.
    „Wie kannst du mir so etwas unterstellen?“
    „… doch noch lebt“, fuhr er unerbittlich fort. „Ich weiß, dass ich dich mit meinem Auftauchen schockiert habe, und brauche auch erst mal etwas Abstand.“
    Ihr Magen krampfte sich zusammen, und sie fühlte sich, als würden die Wände näher rücken und ihr die Luft zum Atmen nehmen. Zarek war gerade erst wieder in ihr Leben getreten und brauchte schon Abstand zu ihr.
    „Um mich einzugewöhnen“, fügte er mit einem seltsamen Tonfall hinzu. „Ich war lange weg.“
    Forschend betrachtete sie ihn und bemerkte erst jetzt die Fältchen in seinen Augen- und Mundwinkeln und die vereinzelten grauen Haare an seinen Schläfen – Anzeichen dafür, dass sein Leben in den vergangenen zwei Jahren nicht immer leicht gewesen war. Sie dachte daran, was der Polizeipsychologe damals gesagt hatte, als sie noch hoffte, Zarek würde zurückkehren.
    „Die lebensbedrohliche Erfahrung einer Geiselnahme kann einen Menschen verändern.“ Genau das waren seine Worte gewesen.
    Bestimmt hatte Zarek Furchtbares durchgemacht. Bei dem Gedanken daran lief Penny ein Schauer über den Rücken.
    Er würde Zeit und Abstand brauchen, um sich wieder einzuleben, hatte es geheißen. Man würde ihn als Geisel halten, und sein Leben wäre in Gefahr. Es wäre unwahrscheinlich, dass er nach einer derartigen Traumatisierung einfach so weitermachen würde wie bisher.
    Die Empfindungen, die bei der Vorstellung auf sie einstürmten, beschämten sie zutiefst und ließen sie sich schuldig fühlen. Sie war es, die Zarek Zeit geben musste. Nicht umgekehrt.
    „Es tut mir leid“, erklärte Penny deshalb, ohne zu überlegen. „Ich hätte mir denken können … Brauchst du etwas? Hast du schon gegessen? Soll ich dir ein Sandwich bringen lassen oder einen Kaffee?“
    Sie redete wie eine völlig unerfahrene Gastgeberin, die zum ersten Mal einen Fremden bewirtete. Und offenbar dachte Zarek genauso, denn ein spöttischer Zug umspielte seine sinnlichen Lippen,

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