Julia Extra Band 0326
Aber nun war ihm klar, was er tun musste.
Doch zuerst musste er die Paparazzi loswerden.
„Ihre Stiefmutter hat es uns erzählt. Es stimmt also?“, beharrte der Reporter.
„Ob es stimmt?“, wiederholte Zarek kühl, während er den Blick verächtlich über die Menge schweifen ließ. „Ich bin gerade zu der Frau nach Hause zurückgekehrt, die ich liebe. Warum sollte ich mich scheiden lassen?“
„Aber …“
„Das reicht jetzt!“
Am liebsten hätte er Argus’ Halsband losgelassen und ihn auf die Meute gehetzt. Er hatte allerdings wichtigere Dinge im Kopf. Er musste mit Penny reden.
„Keine Fragen mehr – und keine Fotos!“
Bevor er die Tür hinter sich schloss, hörte er noch einige Fragen und sah die Blitzlichter aufzucken. Doch die meisten Journalisten hatten offenbar gemerkt, dass aus ihm nichts mehr herauszubekommen war, und zogen sich zurück.
Es interessierte ihn auch nicht. Als er sich von der Tür abwandte, sah er Penny in der Eingangshalle stehen. Offenbar hatte sie alles mitgehört.
Das konnte ihm nur recht sein, denn so würde er ihr eines nicht mehr erklären müssen.
Als ihre Blicke sich begegneten und er den reservierten Ausdruck in ihren Augen sah, wurde ihm plötzlich unbehaglich zumute. Kurz flammte Zorn darin auf, bevor sie sich abwandte und den Raum verließ. Sie hatte nicht einmal ansatzweise gelächelt. Anscheinend hatte sie seine Worte doch nicht gehört.
Zarek ließ Argus los und folgte ihr.
„Penny – wo bist du?“
Sie wollte Zarek nicht antworten, sondern nach oben gehen, um ihre Sachen zu packen und so schnell wie möglich von hier zu verschwinden. Sie wollte Zarek nie wiedersehen. Allerdings wusste Penny nicht, ob vor Zorn über das, was er getan hatte, oder weil es so schrecklich wehtun würde, ihm in die Augen zu sehen und ein für alle Mal zu wissen, wie rücksichtslos und gleichgültig er war. Wie wenig sie ihm bedeutete.
Sie hatte schräg hinter der halb geöffneten Tür gestanden, damit niemand sie sah, aber alles verfolgt. Und jedes Wort gehört.
Auch die Lüge, die Zarek über die Lippen gekommen war. Dieselben Lippen, die sie noch kurz zuvor berauscht hatten. Und am nächsten Morgen würde es in allen Zeitungen stehen.
Sie hatte auch die schreckliche Frage gehört.
Mr. Michaelis, stimmt es, dass Sie sich jetzt scheiden lassen?
Einen Moment lang hatte sich alles um sie gedreht, bis ihr übel war. Sie hatte die Hand ausgestreckt, um sich an der Tür festzuhalten, und sich gezwungen, tief durchzuatmen. Dann hatte sie den Austausch weiterverfolgt.
In dem Moment hatte Zarek den Mund aufgemacht und gelogen.
Es war das erste Mal überhaupt, dass er nicht die Wahrheit gesagt hatte. Denn ungeachtet dessen, was er sonst getan haben mochte, war er nie ein Lügner gewesen.
Ich bin gerade zu der Frau nach Hause zurückgekehrt, die ich liebe. Warum sollte ich mich scheiden lassen?
„Penny!“
Offenbar wollte er sie nicht einfach so gehen lassen.
„Penny, wo bist du?“
12. KAPITEL
„Hier bin ich.“ Widerstrebend trat Penny auf die Schwelle, ohne Zarek direkt in die Augen zu sehen. Ihr schwirrte der Kopf, und sie konnte sich auf nichts konzentrieren.
Sie konnte nur daran denken, wie Zarek sie geliebt hatte. Nein, er hatte Sex mit ihr gehabt, um dafür zu sorgen, dass sie sich nicht von ihm scheiden ließ – und womöglich sogar ein Kind mit ihr zu zeugen, wie er es immer gewollt hatte. Und dann … dann … Sie mochte nicht einmal daran denken.
Dann hatte er tatsächlich die Frechheit besessen, den Reportern gegenüber zu behaupten, er wäre zu der Frau zurückgekehrt, die er liebte. Zarek hatte sie nie geliebt.
Benommen nahm sie wahr, wie er nun auf sie zukam, einen triumphierenden Ausdruck in den Augen. Er lächelte sogar.
Und in dem Moment verlor sie vollends die Beherrschung.
„Wie kannst du es wagen!“, fuhr sie ihn an, woraufhin er einen knappen Meter von ihr entfernt verblüfft stehen blieb. Offenbar hatte er nicht mit dieser Reaktion gerechnet.
„Wie kann ich was wagen?“, fragte er. „Penny, was …?“
„Tu nicht so unschuldig!“, schrie sie ihn an. „Ich weiß, was los war. Ich habe dich gesehen und gehört … Ich habe dich lügen hören.“
„Nein, ich …“
„Doch, verdammt!“ Als Penny wütend mit dem Fuß aufstampfte, kam Argus herangelaufen, um zu sehen, was los war. „Wie kannst du es wagen, den Reportern gegenüber zu behaupten, du würdest mich lieben?“
„Ich habe es nicht behauptet. Warum hätte ich es
Weitere Kostenlose Bücher