Julia Extra Band 0326
Blick zuzuwerfen. Fast sofort drehte er sich wieder weg und sah zur Decke.
„Ich glaube, du hast mich verstanden“, erklärte er eisig. „Aber nur um sicherzugehen – mir ist gerade klar geworden, dass wir nicht verhütet haben. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir … Oder nimmst du noch die Pille?“
Plötzlich erwachte Penny aus ihrem tranceartigen Zustand. Unvermittelt setzte sie sich auf und drehte sich zu ihm um.
„Nein, nicht mehr.“ Gleichzeitig wurde ihr die Bedeutung dieser Tatsache bewusst.
„Dann könnten wir Probleme bekommen.“
Der zynische Blick, den Zarek ihr nun zuwarf, raubte ihr innerhalb von Sekunden jegliche Kraft, und sie spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. Fassungslos sah sie ihn an.
Er hingegen wirkte völlig gelassen und nicht im Mindesten verlegen, obwohl er genau wie sie immer noch nackt war. Die Hände im Nacken verschränkt und die Füße auf der Lehne am anderen Ende, lag er ganz entspannt da. Da er die Lider gesenkt hatte, konnte sie den Ausdruck in seinen Augen nicht erkennen. Er erinnerte sie an eine Raubkatze, die sich nach erfolgreicher Jagd zufrieden sonnte, doch sie wusste, dass dieser Eindruck täuschte. Sobald sie etwas Falsches sagte oder tat, würde sein Killerinstinkt erwachen.
Nur für einen Moment hob Zarek die Lider, um ihr einen abschätzenden Blick zuzuwerfen …
„Eins steht jedenfalls fest. Du kannst dich jetzt nicht mehr von mir scheiden lassen, weil ich als vermisst gelte“, erklärte er trügerisch sanft.
Erschrocken blickte Penny ihn an. Plötzlich fühlte sie sich gleichermaßen benutzt und beschmutzt. Und da sie es nicht mehr ertrug, neben ihm zu liegen, sprang sie vom Sofa und setzte sich in einen der Sessel gegenüber. Die Arme vor der Brust verschränkt, um das unkontrollierte Zittern zu unterdrücken, kauerte sie sich darin zusammen. Nun hatte sie dem verzehrenden Verlangen nachgegeben, und wohin hatte sie es geführt?
„Es ging dir also nur darum!“, sagte sie entsetzt. „Ich sollte mit dir schlafen, damit du … Nur darum ging es dir!“
„Überhaupt nicht“, entgegnete er ruhig, während er sich aufrichtete. „Ich wollte dich nur an das erinnern, was zwischen uns war. Und die Initiative ging dabei ganz eindeutig von dir aus. ‚Ich habe gelernt, dass das hier das Einzige ist, was zählt. ‘ Das waren deine Worte.“
Er machte sie so gekonnt nach, dass sie schauderte. Hatte sie wirklich so verführerisch, so aufreizend geklungen? Damals hätte sie so etwas nie gewagt. Sie hatte brennende Leidenschaft empfunden und gern mit Zarek geschlafen, aber zu wenig Selbstvertrauen besessen, um es ihm zu zeigen oder gar die Initiative zu ergreifen. Am Anfang war alles so neu für sie gewesen, und sie hatte sich ihm unterlegen gefühlt, weil sie nicht fassen konnte, dass ein attraktiver Mann wie er ausgerechnet sie begehrte. Als ihr dann bewusst wurde, dass er sie nur benutzt hatte, hatte sie sich von ihm zurückgezogen, was sich natürlich auch auf ihr Liebesleben auswirkte. Der Gedanke, dass Zarek womöglich nie wieder zurückkehren würde, hatte alles verändert. Kein Wunder, dass er glaubte, sie hätte sich verändert!
„Ich dachte, du willst es“, antwortete Penny mit vorwurfsvoller Stimme.
„Es wäre vermessen von mir, es abzustreiten.“ Er lachte unsicher. „Aber normalerweise bin ich nicht so verantwortungslos. So dumm.“
Verantwortungslos. Dumm. So dachte er also über das, was sie eben getan hatten .
„Oh, mach dir keine Sorgen“, meinte sie betont gleichgültig und schaffte es sogar, die Schultern zu zucken. „Es macht nichts.“
„Selbst wenn du schwanger werden könntest?“
Die Frage war für Penny wie ein Schlag ins Gesicht. Sie hatte keinen Gedanken daran verschwendet, dass sie nicht verhüteten. Oder sie hatte ihn einfach verdrängt, weil ihr Verlangen zu stark gewesen war.
Nun musste sie sich damit auseinandersetzen. Zareks Gesichtsausdruck trieb ihr einen eiskalten Schauer über den Rücken. Sie war gerade zu dem Ergebnis gekommen, dass sie ohne Zarek nicht leben konnte. Hatte er womöglich entschieden, dass ein Kind und eine gemeinsame Zukunft mit ihr das Letzte waren, was er wollte?
„Ich möchte nicht darüber reden“, sagte Penny mit tonloser Stimme.
Zumindest nicht, solange sie nackt vor ihm saß und sich in jeder Hinsicht furchtbar verletzlich fühlte – körperlich und auch seelisch. Sie zwang sich, eine ausdruckslose Miene aufzusetzen, bevor sie ihn anblickte.
„Ich hätte
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