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Julia Extra Band 0327

Julia Extra Band 0327

Titel: Julia Extra Band 0327 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIE LUCAS CAROLINE ANDERSON ABBY GREEN MELANIE MILBURNE
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Schmerz nicht lindern, den sie bei dem Gedanken empfand, Peter niemals wiederzusehen. Sie hatte sich nicht einmal von ihm verabschieden können.
    Absichtlich setzte Javier eine starre Miene auf, bevor er Emelias Zimmer betrat.
    „Ich sehe, du hast gepackt und bist fertig zum Aufbruch?“, begrüßte er sie.
    Unsicherheit flackerte in ihren Augen auf, bevor sie antwortete. „Es gab ja nicht viel zu packen“, erwiderte sie und rutschte vom Bett.
    Automatisch streckte er eine Hand aus, um sie zu stützen, doch Emelia machte hastig einen Bogen darum. Javier fluchte innerlich. Früher war ihr seine Berührung willkommen gewesen. Sie hatte sich regelrecht nach ihm verzehrt und wäre ihm niemals ausgewichen.
    In Javiers Gedanken tauchte plötzlich wieder Marshall auf. Javiers Blut kochte in den Adern hoch, als er an Emelias Verfehlungen dachte, die sie hinter seinem Rücken begangen hatte. Wie passend, sich plötzlich nicht mehr daran erinnern zu können! Aber die Art, wie sie Marshalls Tod aufgenommen hatte, verriet genug über ihre Gefühle für diesen Kerl. Ihren Liebhaber hatte sie also nicht vergessen, aber ihn – ihren Ehemann!
    Javiers Finger krampften sich um den Griff der kleinen Reisetasche, in der sich Emelias Habseligkeiten befanden. Leise meldete sich nun doch sein schlechtes Gewissen, und er hoffte, sie würde sich nicht auf alle Einzelheiten ihrer letzten, hitzigen Auseinandersetzung besinnen.
    Damals hatte er die Kontrolle verloren und schämte sich nun zutiefst dafür. Hatte er Emelia damit in die Arme ihres Liebhabers getrieben? Oder wollte sie ihren Mann ohnehin für Marshall verlassen?
    Was würde geschehen, sollte sie sich nie mehr an ihn, Javier, erinnern? Nein, über diese Möglichkeit wollte und durfte er gar nicht erst nachdenken. Die Ärzte und auch die Psychologin hatten ihnen beiden große Hoffnungen auf baldige Besserung gemacht, und Javier lebte nur noch für den Tag, an dem er in Emelias graublauen Augen endlich ein Wiedererkennen las.
    Denn dann würde sie ihre weichen Lippen auf seinen Mund und ihren wunderbaren Körper an seinen pressen, und Javier könnte ihr endlich jeden Gedanken an einen anderen Mann mit Lust und Liebe austreiben.
    Dann, und erst dann, wäre seine Rache vollzogen.
    „Mein Fahrer wartet unten“, sagte er. „Ich habe einen Privatjet, der bereits abflugbereit ist.“
    Verwundert sah sie ihn an. „Du besitzt ein Privatflugzeug?“
    „ Sí. Du bist mit einem extrem wohlhabenden Mann verheiratet, mi amor , oder hast du das etwa auch vergessen?“
    Obwohl es vermutlich nicht beabsichtigt war, trafen sie seine Worte. „Dr. Carey erzählte mir, manche Männer hätten große Schwierigkeiten, eine Amnesie bei ihrer Partnerin zu akzeptieren. Die Situation ist bestimmt nicht leicht für dich. Du musst ziemlich durcheinander und besorgt sein. Vielleicht sogar wütend.“
    Emelia hatte keine Ahnung, wie wütend er war. Dieses negativste aller Gefühle, dieser Hass, fraß ihn regelrecht von innen auf. Er sprudelte wie Lava durch seine Venen und brachte ihn dabei beinahe zum Explodieren. Es gelang ihm kaum, sich vor seiner Frau zu verstellen.
    Die Zeitungen waren auch heute wieder voll von Berichten über ihren Betrug. Genau, wie es schon die ganze vergangene Woche über der Fall gewesen war. Die Schlagzeilen glichen sich: Spekulationen über Emelias Affäre mit Marshall, die Tragödie mit dem Autounfall und das bittere Ende der Liaison.
    Allerdings war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um sich mit Emelia über ihre Vergangenheit auseinanderzusetzen. Wo war der Sinn, wenn sie sich doch an nichts erinnerte?
    Mit einer Hand an ihrem Ellenbogen half Javier seiner Frau beim Einsteigen in die Limousine. „Ehrlich gesagt, muss ich immer noch den Schock überwinden, dass ich dich um ein Haar verloren hätte. Vergib mir bitte! Ich werde mich bemühen, rücksichtsvoller zu sein.“
    „Schon in Ordnung“, wehrte sie eilig ab. „Mir fällt das alles auch ziemlich schwer. Ich fühle mich, als würde ich in einem fremden Körper, in einem fremden Leben, stecken.“
    „Es ist dein Leben“, unterbrach er sie mit Nachdruck. „Du hast es selbst gewählt.“
    Abwesend strich sie über die weiche Oberfläche der teuren, lederbezogenen Autositze. „Wie lange kannten wir uns, bevor wir geheiratet haben?“
    „Nicht lange.“
    Überrascht sah sie ihn an. „Wie lange genau?“
    „Sechs Wochen.“
    Ihre Augen wurden riesengroß. „Ich kann kaum glauben, dass ich so schnell vor den

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