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Julia Extra Band 0327

Julia Extra Band 0327

Titel: Julia Extra Band 0327 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIE LUCAS CAROLINE ANDERSON ABBY GREEN MELANIE MILBURNE
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Mutter. Innerhalb weniger Monate heiratete er erneut, und mit seiner neuen Ehefrau hatte ich genau wie zu den nächsten dreien ein ziemlich problematisches Verhältnis. Das hat sich seit damals kein bisschen verbessert …“ Sie brach ab und seufzte. „Es ist kompliziert.“
    „Ja“, stimmte er zu. „Das ist es immer.“
    „Ich nehme an, da wir ja verheiratet sind, habe ich dir oft davon erzählt. Vor allem werde ich mich darüber beschwert haben, wie stur mein Vater ist.“
    „Allerdings, das hast du. Viele Male.“
    Müde presste Emelia ihre Fingerspitzen gegen die Schläfen. „Warum kann ich mich dann nicht an dich erinnern?“ Ich kann doch nicht mit einem mir völlig fremden Mann zusammenleben!
    Sein Gesicht zeigte keinerlei Regung. „Dein Arzt sagt, du sollst die Dinge nicht überstürzen, querida . Zu gegebener Zeit wird dir alles wieder einfallen. Vielleicht dauert es nur wenige Tage, vielleicht aber auch ein paar Wochen.“
    „Aber was, wenn das nicht der Fall ist?“, flüsterte sie gebrochen. „Was soll ich machen, wenn mir die letzten zwei Jahre meines Lebens für immer entfallen sind?“
    Javier zuckte lässig die Schulter. „Zerbrich dir nicht den Kopf über Dinge, die nicht in deiner Macht liegen! Vielleicht kehrt deine Erinnerung ja auch zurück, sobald du wieder bei mir in Sevilla bist.“ Er machte eine kurze Pause. „Du hast die Villa immer geliebt. Als ich dich zum ersten Mal mitnahm, sagtest du, es wäre der schönste Ort auf der Welt.“
    Vergeblich versuchte Emelia sich an irgendetwas zu erinnern. „Was hatte ich eigentlich in London zu suchen?“, wollte sie wissen. „Du hast nicht mit mir in dem Unfallwagen gesessen, oder?“
    In seiner Miene spiegelte sich etwas, doch es verging so schnell, dass Emelia es nicht greifen konnte. „Nein, habe ich nicht. Du warst mit deinem … mit Peter Marshall zusammen.“
    Sofort verspürte sie einen ziehenden Schmerz im Magen. „Peter war bei mir?“, keuchte sie erschrocken. „Ist er verletzt worden? Wie geht es ihm? Kann ich ihn sehen? Wo ist er jetzt?“
    Die folgende Stille zog sich unendlich in die Länge, und Emelia kam sich schrecklich dumm dabei vor, Javier mit ihren Fragen bombardiert zu haben. Doch viel schlimmer war die Tatsache, dass er so lange schwieg.
    „Es tut mir leid, der Überbringer dieser schlechten Nachricht zu sein, aber Marshall hat den Unfall nicht überlebt“, verkündete er schließlich ohne die geringste Gefühlsregung.
    Völlig entgeistert starrte Emelia ihn an. Peter war tot? Ihr Gehirn hatte Schwierigkeiten, diese fürchterliche Information zu verarbeiten. Es zog sich vor der Wahrheit zurück und kauerte sich in eine versteckte Ecke, um sich vor dem nächsten unerträglichen Schlag zu schützen. „Nein, das kann nicht sein. Er kann nicht tot sein. Er kann einfach nicht … Wir hatten doch so viele Pläne.“
    Javiers Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. Kein einziger Muskel rührte sich, und seine Stimme klang so hohl, als würde er aus einem Drehbuch vorlesen, in dem er keine Rolle zu spielen gedachte. „Er ist tot, Emelia. Die Ärzte konnten ihn nicht retten.“
    Heiße Tränen quollen unaufhaltsam aus ihren Augen. „Ich habe ihn so geliebt!“, wisperte sie kaum hörbar. „Wir kennen uns doch schon so lange, sind im gleichen Ort aufgewachsen. Er war mir immer ein guter Freund, hat mich unterstützt … Oh, Gott!“ Vor Horror weiteten sich ihre Augen. „Wer ist gefahren? Habe ich Peter etwa auf dem Gewissen? Oh, mein Gott! Oh, Gott!“
    Jetzt berührte er sie. Genau wie der Arzt es kurz vorher getan hatte, legte Javier seine Hand auf ihre – nur fühlte sich seine Berührung bei Weitem nicht so kühl, distanziert und professionell an wie die des Mediziners. Es war mehr wie eine unerwartet starke Hitze, die sich durch Emelias zarte Haut brannte und für immer einen Abdruck in ihrem Innern hinterlassen würde.
    „Nein, es war nicht deine Schuld“, beruhigte er sie. „Du hast gar nicht am Steuer gesessen. Das war er selbst. Er ist viel zu schnell gefahren.“
    Ihre Erleichterung konnte den Schmerz über den Verlust des geliebten Freundes nicht lindern. Peter war tot! Diese drei Worte hämmerten sich unwiderruflich in Emelias Hirn.
    Vielleicht war das alles nicht real. Vielleicht durchlebte sie gerade einen furchtbaren Albtraum, aus dem sie aber aufwachen konnte – um dann erschöpft und beruhigt in ihrer sonnigen Wohnung zu liegen. Später würde sie dann mit Peter das Programm für den Abend

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