Julia Extra Band 0327
schob seine Arme unter ihre Achseln, um sie aufzurichten. Dabei schwappte das Wasser über den gesamten Badezimmerfußboden.
Erschrocken schrie sie auf und konnte im ersten Moment durch den Vorhang nasser Haare nichts sehen. „Bist du verrückt geworden? Was soll denn das?“, fuhr sie ihn an und wischte sich mit dem Handrücken über das Gesicht.
Javier wartete ein paar Sekunden, bis sich sein Herzschlag einigermaßen wieder beruhigt hatte. „Ich dachte, du wärst bewusstlos“, verteidigte er seinen Überfall. „Dass du dir den Kopf angeschlagen oder einen Kreislaufkollaps erlitten hättest.“
Emelia bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick und verschränkte eilig ihre Arme vor den nackten Brüsten. „Du hättest wenigstens anklopfen können, bevor du hereingestürmt kommst.“
„Ich habe doch angeklopft.“ Er trat einen Schritt zurück und begutachtete seine halb durchnässten Kleider. „Aber du hast nicht geantwortet.“
Sie stellte die Knie auf, um ihren Oberkörper noch besser vor seinen neugierigen Blicken schützen zu können. „Du hast kein Recht, hier ohne meine Erlaubnis hereinzuplatzen“, beschwerte sie sich.
Ihr Kommentar reizte ihn zu einer spöttischen Antwort. „Dieser Schlag auf den Kopf hat dich wohl regelrecht prüde gemacht, was? Es ist noch gar nicht lange her, da hast du in dieser Wanne extra Platz für mich gemacht.“ Grinsend bückte er sich und griff nach einem Schaumkrönchen in der Nähe ihrer Beine. „Willst du wissen, was wir beide dann getan haben?“
Ihr war, als wäre das Wasser um sie herum gerade eiskalt geworden. „Raus hier!“, befahl sie ihm mit gepresster Stimme. „Sofort raus hier!“
Ohne den Blickkontakt abzubrechen, schüttelte Javier den Schaum von seiner Hand ab. Hitze erfasste seine Lenden, und er stöhnte beinahe auf, so stark packte ihn das Verlangen nach seiner Ehefrau. Schon immer war es seine große Schwäche gewesen, sie haltlos zu begehren.
Als er sie damals im Silver Room so wunderbar die schönsten Melodien spielen hörte, rührte ihn das tief in seinem Innern an. Etwas rückte an den richtigen Platz, und Javier konnte dieses Etwas nicht einmal benennen.
Sie hatte vom Klavier hochgesehen, ihre Blicke trafen sich, und da war es um ihn geschehen.
Wenn er sie heute betrachtete, fragte er sich, ob sie eine vage Vorstellung von dem Krieg hatte, der in ihm tobte. Sie bewegte sich in seiner Gegenwart übervorsichtig, was unter den gegebenen Umständen sicherlich verständlich war, aber er spürte auch die unterschwellige sexuelle Begierde in ihrem Verhalten. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie endlich wieder gemeinsam im Bett landeten. Aber würde das den Hass und die Verbitterung lindern, die er bei dem Gedanken daran empfand, dass seine Frau mit einem anderen Mann durchgebrannt war?
Er nahm ein vorgewärmtes Handtuch vom Ständer und hielt es knapp außerhalb ihrer Reichweite am ausgestreckten Arm. „Du solltest besser herauskommen, sonst erkältest du dich noch.“
„Ich steige nicht aus der Wanne, bevor du gegangen bist.“
Gelassen verlagerte er sein Gewicht auf ein Bein und stellte den anderen Fuß etwas zur Seite. „Ich gehe nicht, bevor du rausgekommen bist.“
Wütend biss sie die Zähne zusammen, und in ihren blaugrauen Augen schien ein Sturm zu toben. „Warum tust du das? Wieso bist du so ein Mistkerl?“
„Was soll denn die ganze Aufregung, querida ?“, versuchte er sie zu beruhigen. „Ich habe dich schon etliche Male nackt gesehen.“
„Aber jetzt ist das etwas anderes. Dafür muss man doch Verständnis haben.“
Einladend breitete er das Handtuch in seinen Armen aus. „Komm jetzt, Emelia! Du zitterst ja schon.“
Mit zusammengepressten Lippen stand sie auf, entriss ihm das Handtuch und hüllte sich eilig darin ein. Als er trotzdem einen kurzen Blick auf ihren nackten Körper erhaschte, starrte sie ihn wütend an. Für ihn gab es kein Model auf dieser Welt, das eine bessere Figur und Haltung hatte als seine Frau. Endlos lange Beine, schlanke Arme und hohe, feste Brüste mit zartrosa Spitzen verliehen ihr das perfekte Aussehen einer Nymphe.
Javier musste an sich halten, um sie nicht einfach aus der Badewanne zu heben und in sein Bett zu tragen. Er hatte früher so oft der süßen Versuchung nachgegeben, ihren wunderbaren Körper in Besitz zu nehmen.
Ob es mit ihrem Liebhaber genauso überwältigend gewesen war? Hatte sie ihm nach dem Gipfel der gemeinsamen Ekstase hingebungsvolle Liebkosungen ins Ohr
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