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Julia Extra Band 0327

Julia Extra Band 0327

Titel: Julia Extra Band 0327 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIE LUCAS CAROLINE ANDERSON ABBY GREEN MELANIE MILBURNE
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Grund, an seinen deutlichen Worten zu zweifeln.“
    „Im Eifer des Gefechts sagt man so einiges, das man später nicht auf die Goldwaage legen sollte.“ Er machte eine kurze Pause. „Ich hätte ihn anrufen sollen, aber ich habe überhaupt nicht daran gedacht. Die Dinge haben sich einfach so überschlagen. Man hätte ihn wegen des Unfalls informieren sollen.“
    „Hast du denn eine aktuelle Telefonnummer von ihm?“
    „Nein, aber es sollte wohl kein Problem darstellen, seine Daten herauszufinden“, brummte Javier. „Soll ich ihm eine Nachricht zukommen lassen, dass es dir gut geht?“
    Emelia dachte kurz an ihren Vater und seine neue Ehefrau, die nur drei Jahre älter war als sie selbst. Nach ihrer letzten hässlichen Auseinandersetzung konnte sie sich kaum vorstellen, wie er mit einem Blumenstrauß in der Hand in Spanien auftauchte, um ihr gute Besserung zu wünschen.
    „Nein, mach dir keine Umstände“, winkte sie ab. „Er hat ganz sicher Wichtigeres zu tun.“ Zum Beispiel an irgendeiner sonnigen Küste liegen und sich von seiner jungen Braut bedienen lassen …
    Nachdenklich schwieg Javier, bis sie sich beide an den langen Tisch gesetzt hatten.
    Schließlich brach sie das Schweigen. „Also bis auf die Größe des Familienvermögens haben wir beide einen ziemlich ähnlichen Hintergrund. Findest du nicht? Unsere Väter sind uns praktisch aus den gleichen Gründen entfremdet. Ist es das, was uns von Beginn an miteinander verbunden hat?“
    Sein düsterer Blick ruhte lange auf Emelia, bevor er ihr antwortete. „Es war eines der Dinge“, gestand er nach einer Weile.
    „Und was sonst noch?“, wollte sie wissen.
    „Lust, Lust und noch mal Lust.“
    In aller Seelenruhe schenkte er den Wein ein, während Emelia sich beinahe verschluckte und sich krampfhaft darum bemühte, nicht auffallend dunkelrot anzulaufen. Sie hasste es, wie leicht Javier sie aus dem Konzept bringen konnte.
    „Ich kann dir versichern, dass ich mich niemals allein von Lust geleitet mit jemandem einlassen würde“, behauptete sie steif. „Ich könnte nur jemanden lieben, den ich auch als Mann bewundere und schätze. Seine menschlichen Qualitäten, nicht seinen Besitz oder seinen gesellschaftlichen Status. Und ganz bestimmt würde ich keinen Mann ausschließlich wegen der körperlichen Anziehungskraft heiraten.“
    Sein spöttisches Lächeln ging ihr unter die Haut, als er sagte: „Dann musst du mich wohl geliebt haben, Emelia.“ Mit einer Hand schüttelte er seine Serviette aus. „Die Frage ist nur, kannst du dich so weit erinnern, dass du mich eines Tages wieder liebst?“

5. KAPITEL
    Verzweifelt wich Emelia seinem Blick aus und breitete ihre Serviette sorgfältig auf ihrem Schoß aus. Ihre Nackenhärchen kitzelten, und in ihrer Magengrube kribbelte es. Hatte sie sich etwa während ihrer gesamten Ehe so gefühlt? Mit erhitzter Haut darauf wartend, dass ihr Ehemann sie berührte? Emelia wollte sich so gern an ihn erinnern und an all das, was sie miteinander verbunden hatte. Ihre Liebe …
    Hatten sie sich überhaupt geliebt? Sie musste ihn geliebt haben, aber wurde dieses Gefühl erwidert? Es war schwierig, Javier anzusehen, was er empfand. Die meiste Zeit über gab er sich äußerst verschlossen, vermutlich, weil er mit ihrem Gedächtnisverlust nicht zurechtkam.
    Außerdem hatten die Ärzte ihm geraten, seine Frau nicht unter Druck zu setzen. Deshalb verhielt er sich wohl auch wie ein Fremder, höflich, aber distanziert, obwohl manchmal eine Facette seines wahren Charakters aufblitzte.
    „Ich komme mir ziemlich dumm vor, weil ich nicht schon vorher gefragt habe“, begann Emelia. „Aber womit genau verdienst du eigentlich deinen Lebensunterhalt?“
    „Ich kaufe und verkaufe Unternehmen“, erklärte Javier knapp. „Meine eigene Firma operiert international. Deshalb musste ich in letzter Zeit auch häufiger nach Moskau fliegen. Wir arbeiten dort an einem großen Deal, der unglaublich viel Verhandlungsaufwand erfordert.“
    Interessiert lauschte sie seinen Ausführungen in der Hoffnung, sie würden ihrem eigenen Verstand auf die Sprünge helfen. „Was für Unternehmen kaufst du?“
    „Kränkelnde Firmen aus allen möglichen Geschäftsbereichen“, sagte Javier und zuckte die Achseln. „Ich investiere in sie und verkaufe sie mit Profit. Davon kann man leben.“
    Sie griff nach ihrem Weinglas. „Sehr gut offenbar.“ Nachdenklich roch sie daran und stellte ihr Glas wieder ab. „War dein Vater in derselben Branche

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