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Julia Extra Band 0328

Julia Extra Band 0328

Titel: Julia Extra Band 0328 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green , Barbara Hannay , Kathryn Ross , Caitlin Crews
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Unrecht wiedergutzumachen. Während du also zu Hause gelebt hast, zur Schule gegangen bist und Freunde hattest, lebte ich auf der anderen Seite der Welt und fragte mich, wie es wohl gewesen wäre, wenn mein Vater und meine Großmutter nicht gezwungen gewesen wären, ihre Heimat zu verlassen. Vielleicht hätte ich dann einen Vater gehabt, der für mich da gewesen wäre. Und ich fragte mich, was wir getan hatten, dass unser Name so verleumdet wurde. Hast du überhaupt eine Ahnung, wie es ist, nicht zu wissen, wo man hingehört, und kein Recht zu haben, Wurzeln zu schlagen?“
    Angel schüttelte den Kopf. Er würde sicher nicht hören wollen, wie einsam sie sich gefühlt hatte, nachdem ihr Vater sie in ein erzkonservatives Internat im Westen Irlands geschickt hatte. Denn sie hatte das unbestimmte Gefühl, dass selbst ihre schlimmsten Erfahrungen dort nichts waren im Vergleich zu dem, was Leo durchgemacht hatte.
    Sie fühlte sich leer. „Bitte sag mir, was du willst. Oder lass mich gehen.“
    Leo stützte die Ellbogen auf die Knie. „Ganz einfach. Ich wollte dich vom ersten Moment an. Und ich will dich jetzt auch.“ Seine Lippen verzogen sich. „Obwohl ich weiß, wer du bist.“
    Entgeistert schnappte Angel nach Luft. „Aber das geht doch nicht!“
    In einem Anflug von Panik stand sie auf, stellte ihr Glas vorsichtig auf den Tisch und hoffte, Leo würde nicht bemerken, wie sehr ihre Hand zitterte.
    Leo stand ebenfalls auf, und sie sahen sich über die kurze Distanz hinweg an.
    „Setz dich, Angel. Wir sind noch nicht fertig.“
    Benommen schüttelte Angel den Kopf. Sie hatte das Gefühl, als ob die Welt um sie herum immer enger würde.
    „Du wirst für all das zahlen, was du mir angetan hast. Und zwar in meinem Bett. Als meine Geliebte.“
    Angel hätte fast hysterisch aufgelacht. Doch als sie seine Miene sah, spürte sie Entsetzen.
    „Du meinst es ernst.“
    „Natürlich. Bei so etwas pflege ich nicht zu scherzen. Meinst du, ich bin so naiv zu glauben, dass dein Vater sich mit dem zufriedengibt, was er bekommt? Ich will dich, und zwar ganz in meiner Nähe, wo ich dich beobachten kann. Weg von deinem Vater und seinen Machenschaften. Nach der Leidenschaft zwischen uns zu urteilen, wird es für uns beide sicher nicht so unangenehm werden.“
    Angel fühlte sich noch benommener.
    „Du willst mit mir schlafen?“
    Seine Lippen verzogen sich zu einem bedrohlichen Schmunzeln. „Unter anderem.“
    „Aber …“
    „Alle haben uns beide zusammen auf der Party gesehen. Und ich werde nicht zulassen, dass du Kapital daraus schlägst, jetzt, da ich zurück bin. Ganz zu schweigen von dem Fiasko heute Abend. Du bist eine Gefahr und eine Bedrohung. Du hast die Dreistigkeit besessen, zwei Mal in mein Heim einzudringen, und jetzt wirst du dafür bezahlen.“
    „Aber mein Vater …“ Sie hielt inne. Er wird mich umbringen, dachte Angel mit wachsender Angst.
    Leo winkte ab. „Dein Vater interessiert mich nicht besonders. Ich hoffe nur, dass ich ihn zutiefst damit erniedrigen kann, wenn er erfährt, dass seine kostbare Tochter die Geliebte seines größten Feindes geworden ist. Jeder wird genau wissen, warum du bei mir bist. Dass du mein Bett wärmst, bis ich bereit bin, mich anderweitig zu binden. Was auch immer ihr geplant habt, du und dein Vater, ab jetzt gelten meine Bedingungen. Du kannst ihm sagen, dass er keinen Vorteil daraus ziehen kann. Die Sache bleibt, wie sie ist. Wir werden ihm sicher nicht aus der Klemme helfen.“
    Angel konnte kaum glauben, welchen Verlauf ihre Unterhaltung genommen hatte. Es war sinnlos, diesem Mann zu sagen, wie zerrüttet das Verhältnis zu Tito war. Er würde ihr nicht glauben, genauso wenig wie ihrer Beteuerung, an diesem Abend aus ehrenwerten Absichten gekommen zu sein.
    Sie wollte ihn anschreien, dass sie ihn nicht begehrte, ihn nicht wollte, doch sie brachte die Worte nicht über die Lippen. Und ehrlich gesagt hatte sie Angst davor, wie er darauf reagieren würde. Es war noch nicht lang her, dass sie sich ihm im Arbeitszimmer hingegeben hatte, und das machte sie angreifbar für ihn.
    Dass er sie so in die Ecke gedrängt hatte, weckte sie aus der Starre. Er konnte sie nicht zwingen, so etwas zu tun. „Ich gewinne nichts aus dieser Liaison. Du kannst mich doch nicht dafür bezahlen, dass ich deine Geliebte bin.“
    Selbst wenn er die Polizei rufen würde, wäre das allemal besser als sein Vorschlag.
    Unter verhangenen Lidern sah er sie an, während ein zynisches Lächeln über seine

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