Julia Extra Band 0330
überwältigt.
„Die Insel gehört noch zur Villa Giulietta“, erklärte Raul. „Hier liegt ein Sommerhaus, das nur auf dem Wasserweg zu erreichen ist. Niemand außer mir kommt hierher.“
Sie versuchte, sich nicht zu viel auf den Umstand einzubilden, dass Raul sie am ersten Tag ihrer Ehe hierherbrachte. Bereitwillig ließ sie sich von ihm zu seinem verborgenen Unterschlupf führen: einem reizenden, weiß gestrichenen Holzhaus mit großzügiger Veranda.
„Da das Haus durch die Bäume vor neugierigen Blicken geschützt ist, würde uns hier keine Menschenseele finden“, erklärte er und schlang von hinten seine Arme um Libby. Behutsam küsste er ihr Ohrläppchen.
In Libbys Nacken prickelte es. Und sie setzte sich nicht zur Wehr, als Raul ihr die dünnen Träger des Sommerkleids von den Schultern streifte und mit beiden Händen ihre vollen Brüste umfasste.
Das Gefühl seiner warmen Hände auf ihrer empfindlichen Haut katapultierte Libby in die herrlich sinnliche Zone, die sie gerade erst für sich entdeckt hatte.
Zwischen ihren Beinen sammelte sich eine glühende Hitze. Und als Raul endlich ihr Kleid ganz zu Boden gleiten ließ und sie dort streichelte, wo sie es sich am meisten wünschte, genoss sie es hemmungslos …
10. KAPITEL
Nach dem ersten Tag ihrer Ehe gingen sie regelmäßig gemeinsam segeln und machten dabei grundsätzlich einen Zwischenstopp beim versteckten Sommerhaus. Die Wochen zogen vorüber, und ehe Libby es sich versah, war es Juni, und Ginos erster Geburtstag stand vor der Tür. Sie feierten ein gemütliches kleines Fest in privater Runde.
„Es ist kaum zu fassen, dass er schon läuft und sogar ein paar Worte spricht“, sagte sie am Abend zu Raul, als er den Kleinen gerade in sein Bettchen legte.
„ Papa hat er ziemlich deutlich ausgesprochen. Da habe ich gerade die Kerze auf seinem Kuchen angezündet. Hast du es nicht gehört?“
Spöttisch legte sie den Kopf schief. „Für mich klang es weit mehr nach Mama . Meinst du, ihm hat seine kleine Feier gefallen?“
Die Vincentis hatten ihre kleinen Töchter mitgebracht, und auch ein paar andere Freunde von Raul, die Libby auf diversen Dinnerpartys kennengelernt hatte, waren mit ihren Kindern vorbeigekommen.
„Schon ein Jahr alt“, murmelte sie nachdenklich und wurde von einem vertrauten Gefühl tiefer Liebe durchströmt, während sie den kleinen Gino mit seinen dunklen Löckchen und den runden Bäckchen betrachtete. „Ich wünschte, Mum könnte ihn so sehen“, setzte sie mit tränenerstickter Stimme hinzu.
Raul zog sie in seine Arme. „Sie wäre sehr stolz darauf, was für eine wundervolle Mutter du abgibst“, tröstete er sie. Es brach ihm das Herz, wenn er sie weinen sah. „Komm mit, cara ! Ich möchte dir etwas zeigen.“
In Windeseile führte er sie aus dem Kinderzimmer heraus und ein paar Treppen weiter nach oben.
„Wo willst du denn noch mit mir hin?“, lachte sie atemlos. „Wir müssten doch jetzt schon ganz oben im Türmchen sein.“
„Hier herein!“, befahl er streng und schob sie durch eine breite, weiße Schiebetür in einen rundum lichtdurchfluteten Raum. Dann strahlte er und breitete seine Arme aus. „Das ist dein neues Atelier!“
Sprachlos drehte Libby sich um die eigene Achse und sah sich um. Aus den vielen Fenstern sah man hinunter in den Garten und hinaus auf den See, und Raul hatte nicht nur ihre ganzen Bilder, sondern auch jede Menge Malutensilien von erstklassiger Qualität ins Atelier bringen lassen.
„Ein Freund von mir hat eine Galerie in Rom“, erklärte er und gesellte sich zu Libby, die gerade eines ihrer größeren Bilder betrachtete: eine Strandszene, die sie kurz vor ihrer Abreise nach Italien angefertigt hatte. „Ich habe ihm ein paar von deinen Arbeiten gezeigt, und er würde liebend gern eine Ausstellung mit dir zusammen organisieren. Aber sag mal, wie findest du dein neues Atelier?“ Fragend sah er sie an. Es hatte ihm riesigen Spaß gemacht, alles für sie einzurichten. „Aber, cara! Warum weinst du denn? Wenn es dir nicht gefällt …“
„Mir nicht gefällt? Ich liebe es!“ Libby schniefte ziemlich unelegant in ein Taschentuch, das sie hastig aus ihren Shorts zerrte. Dann warf sie sich ohne Vorwarnung in Rauls Arme. „Es ist das Schönste, Wundervollste, was jemals ein Mensch für mich getan hat! Und ich liebe …“ Erschrocken brach sie ab und biss sich auf die Zunge. „Oh, Raul, ich danke dir so sehr dafür.“
Ob man das Schicksal herausfordert, wenn man laut
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