Julia Extra Band 0330
willst du dann, cara ?“
Die Atmosphäre zwischen ihnen veränderte sich, und Libby senkte etwas verlegen ihren Blick. Doch dadurch fielen ihr erst recht Rauls muskulöse Schenkel auf, die leicht gespreizt waren. Ihr fiel sein Versprechen ein, dass er sich beim nächsten Mal mehr Mühe geben wolle …
Er liebt mich nicht, möchte aber trotzdem mit mir verheiratet bleiben, überlegte sie. Das ist doch besser als nichts, oder?
Ihre Haut kribbelte bei dem Gedanken daran, dass sie vermutlich irgendwann sein Kind zur Welt bringen würde. Eine Zweckehe war keine perfekte Lösung, aber mit diesem Mann an ihrer Seite könnte sie dennoch ein außergewöhnliches Vergnügen sein!
Und Raul schien fest entschlossen, ihr ausgiebigere und schönere Erfahrungen in Hinblick auf die körperliche Liebe zu bescheren. „Es wird Zeit, dass wir uns noch ein wenig besser kennenlernen“, flüsterte er in ihr Ohr, und Libby jagte ein Schauer über den Rücken.
Es sollte in der nächsten Stunde nicht der letzte sein …
Raul hatte lange überlegt, wie er mit der Nachricht, dass er Libby praktisch umsonst geheiratet hatte, umgehen sollte. Letztlich war er zu dem Schluss gekommen, dass er gar nicht bereit war, sie einfach so gehen zu lassen – noch nicht. Die Tatsache, dass sie nicht die Geliebte seines Vaters gewesen war, freute ihn weit mehr, als er zugeben mochte. Und wenn er jetzt mit Libby auf seinem Bett lag, im festen Bewusstsein, innerhalb weniger Minuten mit ihr intim werden zu dürfen, zitterten seine Hände wie bei einem unerfahrenen Teenager! Dio!
Dieses Mal konnte Libby das erfüllende Gefühl, den Mann, den sie liebte, ganz in sich aufzunehmen, mit allen Sinnen genießen. Ihr Körper war willig, sich vollends gehen zu lassen, ohne Scheu und Zurückhaltung, und dafür wurde Libby mit einer Ekstase belohnt, die sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht hätte ausmalen können.
Mit Libby zu schlafen, kam Raul wie ein Inferno der Gefühle vor. Inferno? Wann war ihm der Begriff nur eingefallen? Er dachte an den Augenblick, als er sich völlig in Libbys Armen vergessen hatte – gerade eben erst. Und sein Entschluss stand fest: Sie war seine Frau, seine Ehefrau, und er würde sie niemals wieder gehen lassen. Allein die Vorstellung, ein anderer Mann könnte in ferner Zukunft auch nur Hand an sie legen, machte ihn rasend.
Dabei hatte er es doch schon einmal mit einer ernsthaften Beziehung probiert und war kläglich gescheitert. Und wie jeder gekränkte, enttäuschte Mann schwor er sich natürlich, lieber pures Gift zu trinken, als seinen Fehler zu wiederholen. Aber diese Ehe basierte ja auf einem ganz anderen Konzept: dem gemeinsamen Interesse, Gino innerhalb einer Familie großzuziehen, gewürzt mit einer Prise unglaublichem Sex.
Nachdem sein Entschluss also endgültig feststand, betrachtete er seine süße Libby, die direkt neben ihm fest schlief. Unbewusst hatte sie zum Schlafen seine unmittelbare Körpernähe gesucht. Ihre leuchtenden Locken bedeckten das Kopfkissen, und die dunklen Wimpern ruhten weich und sanft auf den porzellanhellen Wangen.
Wir beide haben eine Partnerschaft, dachte Raul. Sicher, seine kleine Engländerin war ungewöhnlich schön, auch wenn sie darauf bestand, alle Farben des Regenbogens in ihrer Alltagsgarderobe zu vereinen.
Doch das beste Rezept für eine erfolgreiche Beziehung war – so viel hatte Raul in seinem Leben gelernt –, störende, tiefere Gefühle vollständig zu vermeiden. Darum würde er sich auch nicht von dieser rothaarigen Sirene, die friedlich in seinem Bett schlief, um den Finger wickeln lassen.
Ginos kehliges Gelächter weckte Libby aus ihrem tiefen Schlaf. Nach einem ausgiebigen Strecken drehte sie sich zur Seite. Dabei wurde sie sich ihres waidwunden Körpers bewusst, der die unsichtbaren Spuren einer ungewohnt intensiven Liebesnacht trug. Noch in den frühen Morgenstunden hatten Raul und sie im warmen Bett erneut zueinandergefunden, und Libby konnte sich nicht zufriedener und ausgeglichener fühlen als in diesem Moment.
Doch! Als sie Raul erblickte, der mit Gino auf dem Arm vom Balkon ins Zimmer trat, schäumte ihr Herz praktisch über vor Liebe für die beiden Männer in ihrem Leben.
Jedes Mal, wenn sie ihren Ehemann ansah, war sie wieder erstaunt darüber, wie umwerfend und anziehend er wirkte. Auch heute Morgen, in alten Jeans und einem teuren, schwarzen Polohemd raubte Raul Libby den Atem.
Er lachte laut, als Gino energisch mit seinen kleinen und noch recht
Weitere Kostenlose Bücher