Julia Extra Band 0330
erneut gekreuzt haben. Und dass ich dir spontan nach Belledon gefolgt bin. Denn nun kenne ich endlich die Wahrheit, und wir beide wissen mit Sicherheit, dass wir uns aufrichtig lieben.“ Nikos gab ihr einen innigen Kuss auf den Mund. „Wir lieben uns“, wiederholte er. „Liebe, Julie! Für immer! Du bist mein Leben, und ich werde bis in alle Ewigkeit dir gehören.“
Wieder küsste er sie, dieses Mal wesentlich länger und intensiver. Nikos zeigte ihr, wie tief und wie stark seine Liebe war, und Julie hatte den Eindruck, als würde sie innerlich erhellt werden. Plötzlich war überall Licht, Leichtigkeit und Freiheit.
Darf ich wirklich an dieses Wunder glauben? fragte sie sich, und in ihrem Magen kribbelte es. Ist es wahr? Liebt er mich, so sehr, wie ich ihn liebe?
Unaufhörlich liefen ihr Tränen über das Gesicht, und Nikos küsste jede einzelne von ihnen fort. Dabei murmelte er unaufhörlich Liebkosungen, wiegte Julie in seinen Armen und presste dann ihren Kopf gegen seine Brust.
„Nikos, mein Nikos“, flüsterte sie schluchzend und drückte ihr Gesicht gegen sein Hemd. Und in genau diesem Augenblick ließ sie das Unausweichliche zu. Misstrauen war überflüssig, Nikos’ Liebe war echt, und sie konnte sich auf ihn verlassen. Ohne Zweifel, ohne Angst. Für immer.
Er nahm sie auf den Arm, als wäre sie leicht wie eine Feder. Mühelos trug er sie zu seinem Bett und legte sie auf die Tagesdecke aus Satin. Dann streckte er sich neben ihr aus, legte einen Arm um Julie und redete weiter beruhigend auf sie ein.
Ganz allmählich verschwand ihre innere Aufregung, und sie akzeptierte, dass sie bedingungslos von Nikos aufgefangen wurde. Sie ließ sich von ihm ausziehen, genoss das Gefühl seiner warmen Hände auf ihrer zarten Haut, und sie liebten sich schweigend, langsam und so respektvoll und zärtlich, wie Julie es sich in ihren kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können.
Sie war endlich angekommen, und Nikos gehörte ihr. Für jetzt und für alle Zeit.
EPILOG
Im Musiksaal von Belledon verstummten die Gäste. Julie saß am Flügel, positionierte ihre Finger über der blank polierten Tastatur und konzentrierte sich auf ihren Einsatz. Dann, mit einem flüchtigen Blick auf die Noten, begann sie zu spielen. Chopin, lyrisch und pointiert, erfüllte den Raum mit seinem sanften Klang.
Nikos saß neben Edward Granton, der aus seinem einengenden Rollstuhl befreit war, und sah der Frau, die er mehr als alles andere auf der Welt liebte, dabei zu, wie sie sich in ihrer Musik vergaß. An seiner Seite stieß Julies Vater einen tiefen Seufzer aus.
„Sie ist ihrer Mutter so ähnlich“, murmelte der alte Mann voller Liebe für sein einziges Kind.
Und Nikos musste lächeln. Sein Blick ruhte weiter auf Julie, für immer auf Julie, seiner geliebten Ehefrau. Wie gesegnet er war, mit einem Wesen wie ihr verheiratet zu sein. Durch sein Misstrauen und seinen fehlenden Glauben an ihre Liebe hatte er sie verloren – und vier Jahr später wiedergefunden. Verdiente er dieses Glück? Von jetzt an würde er ihr bis in alle Ewigkeit zur Seite stehen, nie wieder an ihr zweifeln und ihr die Welt zu Füßen legen. Sie war es in seinen Augen wert, für immer geliebt zu werden!
Während er sie – bewegt von den Gefühlen, die sie in ihm wachrief – betrachtete, drehte Julie den Kopf und sah ihn an. In ihren Augen lagen Wärme und Dankbarkeit, Ruhe und Zutrauen. Niemals wieder wollte er sie enttäuschen oder im Stich lassen.
Nikos, mein Nikos, dachte Julie und hätte vor Freude am liebsten offen geweint. Es war kaum zu ertragen, wie verliebt sie in ihren Mann war, und es war ein Segen, diesem Gefühl in ihrer geliebten Musik Ausdruck verleihen zu dürfen.
Alles Glück dieser Erde schien sich in ihrem Herzen zu vereinen, zu vervielfältigen und wieder aus ihr herauszuströmen. Und so empfand sie jeden einzelnen Tag, den sie in der Nähe dieses wunderbaren Mannes verbringen durfte. Und jede Nacht.
Dieses Glück erfüllte auch das Haus, Belledon , das Nikos inzwischen vollständig restauriert hatte. Nur wurde es nicht zum Hotel umfunktioniert, sondern war von nun an ihr geschätzter und geliebter Familiensitz. Die alten Räume waren nicht länger vernachlässigt und unbewohnt, sondern mit viel Hingabe in ihren ursprünglichen Zustand versetzt worden. Hinzu kamen allerlei Annehmlichkeiten, die vielleicht nicht ganz zeitgemäß, aber dennoch auf den authentischen Hintergrund dieses Gebäudes abgestimmt worden waren. Jetzt
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