Julia Extra Band 0331
Könntest du vielleicht für einen Moment nicht an Sex denken?“
„Ich soll dir doch ehrlich sagen, was ich denke“, erwiderte er.
Kellys Gesicht brannte. „In diesem Fall möchte ich, dass du deine Gedanken für dich behältst. Ich will nichts hören, was mit Sex zu tun hat.“
Alekos zog spöttisch eine Augenbraue hoch. „Ich soll dir also alles sagen, was ich denke, solange ich denke, was du möchtest.“
„Du führst ein millionenschweres Unternehmen“, sagte Kelly steif. „Ich glaube, du schaffst es, wenn du wirklich willst. Und jetzt packe ich meinen Koffer wieder aus.“
„Eine meiner Angestellten übernimmt das.“
„Ich mache es lieber selbst.“ Sie musste ein paar Minuten für sich allein sein.
Ein Lächeln zog über sein Gesicht. „Warum verteilst du nicht einfach den Inhalt auf dem Boden?“
„Du findest mich vielleicht zu unordentlich. Aber ich finde dich viel zu ordentlich“, verteidigte sich Kelly. „Mir ist es unheimlich, wenn Leute meinen, sie müssten alles unter Kontrolle haben. Spontan sein kann manchmal helfen.“
Sie musste dringend darüber nachdenken, warum um alles in der Welt sie getrennte Schlafzimmer vorgeschlagen hatte. Jetzt hatte sie schlaflose Nächte vor sich. Und wenn er die ganze Zeit von Sex redete, dann würden auch die Tage nicht besonders erholsam werden.
6. KAPITEL
„Wohin fahren wir?“ Kelly lag auf einem Liegestuhl neben dem Swimmingpool. Sie trank Limonade und versuchte, nicht an Sex zu denken.
Warum hatte Alekos, der sich sonst gegen alles auflehnte, gerade diese Entscheidung ohne Widerrede hingenommen?
Sie musste sich eingestehen, dass er sehr aufmerksam war. In den letzten Wochen hatte er ihr alles erzählt, was ihm durch den Kopf ging. Außerdem hatte er ihr Geschenke gemacht: Blumen, Schmuck, Bücher und einen neuen iPod – den alten hatte sie aus Versehen in den Swimmingpool fallen lassen. Dennoch hatte er sie nicht ein Mal angefasst.
„Wir fliegen nach Athen.“ Offensichtlich merkte er nicht, dass sie vor Verlangen brannte. Er wirkte cool und entspannt, während sie zusehends nervöser wurde.
Dass er im Moment neben ihr auf der Liege saß, so nah, dass sie sich beinahe berührten, machte die Sache auch nicht besser. Sie sah kurz zu ihm hin und spürte eine Welle der Erregung aufsteigen.
Tat er das mit Absicht?
Aus Angst, dass ihre Beine auf dem Liegestuhl unvorteilhaft aussehen könnten, zog sie die Knie an.
Es überraschte sie, dass er so viel Zeit mit ihr verbrachte. In den letzten Wochen war er nur wenige Male von ihr getrennt gewesen. Dann flog er geschäftlich nach Athen.
Es schmeichelte Kelly, dass er seinen Terminkalender nach ihr ausrichtete. Beinahe war es so, als führten sie eine echte Beziehung. Kelly musste sich ständig ermahnen, auf der Hut zu sein.
„Was machen wir in Athen?“ Kelly wünschte, sie hätte keinen Bikini angezogen. Er zog Alekos’ Blick an, und das ließ ihre Hormone verrückt spielen.
Ein Lächeln spielte um seinen sinnlichen Mund. „Ich muss zu einem Geschäftsessen und will dich unbedingt dabei haben.“
Bei diesen Worten schmolz Kelly dahin. Er wollte sie dabei haben. Er bezog sie in sein Leben ein.
Ihre Beziehung machte Fortschritte. Offenbar waren die getrennten Schlafzimmer eine gute Idee gewesen. Sie wünschte nur, ihr selbst würde es nicht so schwerfallen. Auch ohne ihn zu berühren, spürte sie, dass er ebenso angespannt war.
„Und wie soll ich mich bei dem Treffen verhalten? Ich will nichts Falsches sagen oder tun.“
„Sei einfach du selbst“, antwortete Alekos.
„Was soll ich anziehen? Etwas Elegantes?“
„Unbedingt. Ich habe bereits eine Auswahl Kleider zu unserem Haus in Athen schicken lassen.“
Unser Haus in Athen.
Bei den Worten stockte Kelly der Atem. Gab es doch einen Grund zur Hoffnung? Würde er von „unserem Haus“ sprechen, wenn er sie verlassen wollte? Nein. Er sprach so, als wären sie ein Paar.
Ihre Laune besserte sich augenblicklich. Sie wollte ihm auf jeden Fall heute Abend beistehen. „Wie lange bleiben wir in Athen?“
„Nur eine Nacht. Mein Pilot holt uns in einer Stunde ab.“
„In einer Stunde?“ Kelly setzte sich in einem Anflug von Panik auf. „Ich habe eine Stunde Zeit, um mich fertig zu machen? Dann werde ich einem Haufen fremder Menschen vorgestellt, die ich beeindrucken soll?“
„Ich bin der Einzige, den du beeindrucken sollst“, sagte er sanft. „Ich hatte gedacht, dass du dich in Athen umziehen und zurecht machen kannst.
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